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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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vermied es, ihm in die Augen zu sehen. »Das wird nicht nötig sein. Ich fahre nicht Auto.«
    »Sie fahren nicht Auto?«, wiederholte er wie ein Echo.
    »Ich habe keinen Führerschein.«
    Er saß da und starrte sie an.
    »Ich habe nie Auto fahren gelernt.« Im Vorgriff auf seine nächste Frage erklärte sie: »Ich wohne in Manhattan. Wie Sie sicher wissen, fahren die meisten von uns nicht mit dem Auto. Wir benutzen die U-Bahn, nehmen Bus und Bahn oder bestellen uns ein Taxi.«
    Gillian sah keinen Grund, ihm auf die Nase zu binden, dass ihre Großeltern ihr zu ihrem sechzehnten Geburtstag einen Rolls-Royce geschenkt hatten, allerdings mit der strikten Auflage, das Steuer einem Chauffeur zu überlassen.
    Sam pfiff tonlos durch die Zähne. Er wandte den Kopf zur Seite und schien die Publikationen zu studieren, die oben auf dem Bücherregal zu seiner Rechten gestapelt waren. Es waren gewichtige Bände wie: Indiana Strafrecht, Gesetz und Eigentum im Staate Indiana, Die Jurisprudenz und du, Prozessgebührenordnung und Scheidung: Keine Sache mehr für Amateure.
    »Wenn das so ist«, sagte er schließlich, »dann haben Sie drei Möglichkeiten zur Auswahl.« Gillian wusste, dass er ihr diese drei Optionen auch ohne Aufforderung gleich nennen würde. »Erstens« – er streckte einen Finger seiner linken Hand in die Luft – kein Ehering, stellte sie fest -, »Sie behalten den Wagen mit dem Fahrer, den Sie bereits gemietet haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »James wohnt in Indianapolis. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern, die alle unter zwölf sind. Er will nicht von zu Hause weg.«
    »Möglichkeit zwei« – der zweite Finger schnellte neben dem ersten hoch -, »Sie könnten jedes Mal Doodles anheuern, wenn Sie irgendwohin wollen.«
    »Doodles Weaver, den Exmann von Mary Kay, der Quasselstrippe?«
    »Genau den.«
    »Ist Doodles Taxifahrer?«
    »Wäre er wohl, wenn Sweetheart ein Taxi hätte.«
    »Kann man ihn mieten?«
    »Ja und nein.« Sam strich sich übers Kinn. »Sagen wir mal so: Doodles ist bereit, jeden überallhin zu fahren. Er sieht sich gern als Menschenfreund und gefällt sich in der Rolle des guten Nachbarn. Aber auf seinem Armaturenbrett hat er eine Spardose stehen, falls jemand seine Dankbarkeit ausdrücken möchte.«
    »Und was wäre die dritte Alternative?«
    »Sie könnten Auto fahren lernen.«
    Gillian ließ sich einen Augenblick Zeit, um diese Möglichkeit zu überdenken. »Und wer würde mir das beibringen?«
    Sam antwortete nicht sofort. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben. »Ich.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu und lächelte sie dabei ein zweites Mal mit seinen nahezu perfekten Zähnen an. »Betrachten Sie mich als Anwalt mit vollem Service.«
    »Sind Sie denn ein guter Fahrer?«
    »Ja, bin ich«, sagte er ohne falsche Bescheidenheit.
    »Dann nehme ich Ihr Angebot an.«
    »Damit wäre diese Sache geklärt. Wir werden die zweite und dritte Möglichkeit kombinieren. Doodles wird Sie in der Stadt herumfahren, derweil ich Ihnen zeige, wie Sie sich unabhängig machen können.«
    »Gemacht.« Sie beugte sich vor und streckte die Hand aus. Er nahm sie und hielt sie einen Augenblick fest.
    »Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
    Natürlich hatte sie noch Fragen. Eine Menge sogar. Aber zuerst die Frage, die ihr am meisten auf der Seele brannte. »Wissen Sie, warum mein Großvater wollte, dass ich für ein halbes Jahr nach Sweetheart gehe?«
    Er atmete hörbar aus, was sich wie ein frustriertes Seufzen anhörte. »Ehrlich gesagt nein.«
    Ihre Nackenmuskeln verspannten sich aufs Neue. »Es muss aber einen Grund geben«, sagte sie mehr zu sich selbst.
    Sam warf ihr einen schnellen Blick zu. »Wenn es um seine Familie ging, hat Jacob da jemals etwas ohne einen verdammten Grund getan?«
    Gillian spürte, wie sich ihr Hals zusammenschnürte. Hinter ihren Augen brannten Tränen. Die Selbstbeherrschung, die sie seit dem Begräbnis in der Öffentlichkeit an den Tag gelegt hatte, drohte sich zu verlieren. Sie schaffte es, ein kaum verständliches Nein herauszupressen.
    »Hinter den Verrücktheiten Ihres Großvaters steckte immer Methode«, sagte Sam mit einer Stimme, bei der sich ihr die Nackenhaare aufstellten.
    Sie schluckte. »Dann muss ich also selbst herausfinden, was er sich dabei gedacht hat.«
    »Wenn Sie mich fragen, sind Sie die Einzige, die das kann.« Sam machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. »Jacob wollte, dass Sie sich die Dinge vor Ort persönlich ansehen. Der ganze

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