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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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Schriftkram drum herum hätte genauso gut von Anwälten und Immobilienmaklern erledigt werden können – ohne dass Sie je einen Fuß auf Sweethearts Boden gesetzt hätten.« Er wiegte den Kopf hin und her und dachte dabei laut vor sich hin. »Es muss etwas mit seinen Besitztümern hier zu tun haben.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis seine Worte in sie einsackten. »Besitztümer? Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Thaddäus Martin sprach tatsächlich kurz davon, dass ihm hier in der Stadt etwas gehöre.«
    »Und sonst hat er nichts gesagt?«
    Gillian widerstand dem Bedürfnis, sich die Augen zu reiben. »Es war am Ende eines langen Tages und einer noch längeren Vermögensliste«, erklärte sie ihm. Einer endlosen Liste von Vermögenswerten, für die sie sich zu jenem Zeitpunkt nicht die Bohne interessiert hatte. Und sie interessierte sich immer noch nicht dafür.
    Sams Miene verhärtete sich sichtlich. »Mag sein, dass Sie sich den Luxus leisten können, solchen so genannten Vermögenswerten mit Desinteresse zu begegnen. Aber ich garantiere Ihnen, dass sie für die Leute, die in diesen Häusern wohnen oder ihren Lebensunterhalt mit diesen Familienbetrieben verdienen, von äußerstem Interesse sind.«
    Er war wütend auf sie. Gillian hörte es an seiner Stimme. Und auch sein Gesichtsausdruck und seine Körpersprache verrieten ihr, wie ärgerlich er war.
    Sie hatte nicht gelangweilt klingen wollen. Sie war einfach nur zu müde, um sich ausgerechnet jetzt mit diesem Thema auseinander zu setzen.
    Sam spannte die Kiefermuskeln an; er wirkte wie in Stein gemeißelt. »Sie haben wirklich keinen blassen Schimmer, hab ich Recht?«
    Gillian zuckte zusammen, und genau in diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie den Mann alles in allem nicht besonders mochte. Er war selbstgerecht, arrogant und anmaßend.
    Und dann ließ er die Katze aus dem Sack: »Die Stadt gehört Ihnen, Ms. Charles.«
    Sie glaubte, sich verhört zu haben. »Niemand besitzt eine Stadt.«
    Samuel Law beugte sich vor, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen. Seine Augen waren plötzlich sehr dunkel, nahezu schwarz und spiegelten seine ganze Missbilligung. Sie verengten sich zu Schlitzen. »Sie schon«, sagte er.

Kapitel 5
     
    Sie war verdammt weltfremd. Sie hatte keine Vorstellung davon, wie die anderen 99,9 Prozent der Menschen lebten. Sam fragte sich wirklich, ob die junge Frau, die ihm gegenübersaß, sich in ihrem Leben jemals mit dringenderen Problemen befasst hatte als mit der Frage, ob ihre Designer-Schuhe auch zu ihrem übrigen Outfit passten, wenn sie das Haus verließ.
    Gillian Charles hatte ganz gewiss keine Erfahrung damit, wie es war, zwei Hypotheken abzahlen zu müssen, wenn man gleichzeitig die Kinder durchs College bringen musste, oder seine Familie mit einem Mindestlohn zu ernähren oder von Sozialhilfe zu leben, hoffend und betend, dass das Geld bis zum Monatsende irgendwie reichte. Sie war nie mit der Realität in Berührung gekommen.
    Sie ist, wer sie ist, Sam , versuchte er sich in Erinnerung zu rufen. Er musste sie nicht mögen. Er musste ihr keinen Respekt zollen, und er musste sie ganz gewiss auch nicht heiraten. Alles, was er tun musste, war, sie nach bestem Wissen und Gewissen in Rechtsfragen zu vertreten.
    Eine positive Seite hatte die Sache zumindest: Es gab keine einander befehdenden Erben. Er musste sich also nicht mit Problemen herumschlagen, die den meisten Anwälten mit schöner Regelmäßigkeit den letzten Nerv raubten. Es würde keine ungebührlichen Beschimpfungen oder hässlichen Zankereien geben – gewiss auch keinen Mord und Totschlag -, um zu klären, wer Tante Millies kostbares Majolika-Service oder die antike Tortenplatte bekommen sollte, die seit den Zeiten vor dem Bürgerkrieg immer von der Großmutter an die Enkelin weitergegeben worden war.
    Seine neue Klientin würde die ganze Chose erben, wenn sie die von Jacob Charles schriftlich niedergelegten Vorgaben erfüllte.
    Sam ließ den Atem ausströmen, lehnte sich in seinem Sessel zurück und spannte seine Schultermuskeln im Wechsel an und entspannte sie wieder.
    Mag sein, dass er zu streng mit ihr war. Sie konnte schließlich nicht aus ihrer Haut heraus. Sie war, wer sie war und was sie war – eine kalte, besser gesagt, eiskalte schlanke Blondine mit ungewöhnlichen blaugrünen Augen.
    Manche Männer fanden ihr blasses Patriziergesicht vielleicht attraktiv. Sein Typ war Ms. Charles definitiv nicht. Nicht dass das etwas bedeutete. Sie war seine Klientin, und er

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