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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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auf eine Erwiderung zu geben. Sarah kochte innerlich. Dieses …Ob es sie umbringen würde, sich wie eine normale Frau zu benehmen? Anna Maria hatte doch keine Ahnung. Denn ja, bis vor Kurzem hätte es das vielleicht. Sie traute dieser Sache einfach nicht. Ja, Ben, der Studentenkerl, war eine unwiderstehliche Chance. Zugegeben. Aber wenn dieses Wunder, bei einer Berührung mit ihm nichts zu sehen und zu fühlen, nur ein Trugbild war, eine Illusion, die genauso schnell verschwand wie sie aufgetaucht war, würde für Sarah alles noch viel schlimmer werden. Und überhaupt, was ging es Anna Maria an? Sie wusste doch besser als jeder andere Mensch, wie wenig diese wasserstoffblonde Sirene für sie übrig hatte. Doch beinahe war es ihr egal, denn Sarah war es gewohnt, von ihren Mitmenschen früher oder später zurückgewiesen oder nicht gemocht zu werden, wenn sie begannen zu ahnen, dass Sarah nicht ganz normal sein konnte. Es hatte Jahre gekostet, sich einigermaßen damit abzufinden. Aber Ben … Ben war etwas, das Sarah für sich selbst wollte. Ob es nur eine Illusion war oder ob diese Sache zwischen ihnen wirklich etwas bedeutete, war zweitrangig, denn so eine Chance würde Sarah nie wieder mit einem Mann haben. Zu diesem speziellen Mann fühlte sie sich auch noch stark hingezogen, wie ihre Gedankenaussetzer der vergangenen Ben-freien Tage bewiesen. Sie hatte ihren allerersten Kuss bekommen und es war unbeschreiblich gewesen. Jetzt wollte sie mehr, wollte einfach alles hinter sich lassen, den Klauen ihrer Angst endlich entkommen und mit Ben zusammen sein, auch wenn Sarah bei dem Gedanken nicht nur freudige Nervosität und Erregung, sondern auch nackte Panik bekam. Nur einmal in ihrem Leben wollte sie mutig sein. Sobald Ben das nächste Mal auftauchte, und das geschah hoffentlich bald, würde sie handeln. Sie hatte es so satt, ständig feige davonzulaufen. Nicht, weil Anna Maria sie gern hoffen und dann scheitern sehen wollte, wie sie vermutete, sondern aus einem ganz anderen Grund.
    Bens Kuss hatte etwas in ihr entfesselt und allein schon beim Gedanken an seine sturmgrauen Augen und seine warme, starke Umarmung schlug ihr Herz schneller.
     
    *
     
    Er wartete vor den Flügeltüren eines Raumes der Familie. Der Bericht über den Assassin Ben konnte nicht warten. Als er endlich gebeten wurde, einzutreten, vernahm er das Geräusch von klirrenden Eiswürfeln. Der Mann im gut geschnittenen grauen Anzug schien das Geräusch zu mögen, und schenkte ihm kaum Aufmerksamkeit, als er durch die Tür ins Büro trat, schwenkte wohl lieber das schwere Whiskeyglas. Er ließ sich nicht beirren. Auch wenn er noch jung war, war er zu sehr Profi und es zu sehr gewohnt, die Familiengeschäfte bei erlesenem Alkohol diskutieren zu müssen. Auch wenn ihm dieser nie angeboten wurde. Schließlich stand er in der Hackordnung weit unten.
    Der Mann im Anzug wusste sofort, weshalb er hier war und verlor keine Zeit. »Er kommt also nur schleppend voran. Hm … sonst eher unüblich bei ihm. Was gibt er als Grund dafür an ?«
    Den verächtlichen Blick war er gewohnt. Mit seinen roten Haaren und den ungleichmäßigen Gesichtszügen wurde er von hochrangigen Familienmitgliedern oft abfällig gemustert. »Sir, er gab mehrmals an, dass die Zielperson zurückgezogen lebt und sehr schüchtern ist, besonders ihm gegenüber«, antwortete er respektvoll und richtete sich in seinem Stuhl auf. Der Schreibtisch schien weniger Trennmauer zu sein, als die Hierarchie der Familie widerzuspiegeln. Einer, der Antworten verlangt, einer, der sie gibt. Einer, der befiehlt und einer, der gehorcht. So wie es sein sollte. Er wusste, wo sein Platz war.
    »Bezirzen?«
    »Haben wir ihm natürlich vorgeschlagen, Sir. Das Profil der Zielperson spricht dafür, dass sie eventuell mit einer positiven Reaktion auf diese Herangehensweise reagiert. Der zuständige Assassin war anderer Meinung .« Er war kleinlaut geworden, weil er wusste, was nun kam.
    Der gut angezogene Mann spannte den Kiefer an. »Er hat keine Meinung zu haben! Was erlaubt dieser Bastard sich? Niemand stellt die Familie und ihre vorgeschlagene Herangehensweise infrage«, brüllte er, schnaufte und wirkte mittlerweile nicht halb so distinguiert wie noch vor ein paar Minuten.
    »Natürlich nicht, Sir. Er neigt ja zu solchen Ungehörigkeiten . Aber wir haben ihn an seine Pflichten und die Konsequenzen erinnert .« Ohne Grund entschuldigte er sich beinahe für die Fehler und Worte eines Assassin , den er nie zu

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