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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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in die Küche. In Gedanken ratterte Ben immer wieder nur diese Worte runter: Eis, Knöchel, Eis, Knöchel, denk nicht an Sex, nur Praktisches … Eis, Knöchel.
    Es half nicht wirklich, aber es schadete auch nicht, seine Lust auf diese Frau besser unter Kontrolle zu halten. Er ließ Sarah vorsichtig auf einem Stuhl nieder und versuchte, ihr linkes Bein ruhig zu halten. Er sah sich nach dem Eisfach um.
     
    *
     
    Sarah beobachtete ihn, wie er sich ein Geschirrtuch schnappte und mit gezielten Handgriffen das Eis aus dem Fach holte. Ben hatte den Kühlschrank sofort gefunden, obwohl er durch die Holzverblendung wie jeder andere Schrank in ihrer Küche aussah. Etwas daran irritierte sie. Ben benahm sich fast, als wäre ihm ihr Zuhause vertraut. Diese Beobachtung hinterließ einen eigenartigen Nachgeschmack. Aber Ben war hier, um ihr zu helfen, und deshalb verdrängte sie dieses ohnehin absurde Gefühl. Das Klirren des Eises holte sie wieder aus ihren Grübeleien. Mit einem einzigen Schwung beförderte Ben alle Eiswürfel in das Tuch und legte das Bündel mit einem unbeteiligt wirkenden Ausdruck auf dem Tisch ab.
    Ohne ihre Erlaubnis abzuwarten, oder ihr ins Gesicht zu sehen, ging er in die Knie und nahm ihr linkes Bein in die Hand, um den Stiefel auszuziehen. Als ihr Bein in dem schwarzen Kniestrumpf hervorschaute, schob er ihre Stoffhose bis zum Knie hoch, um ihr auch den Strumpf abzustreifen. Jetzt war sie es, die scharf einatmete, als seine Finger sehr sanft über ihr nacktes Bein glitten. Ben sah nicht hoch, schnappte sich den Eisbeutel und drückte ihn vorsichtig auf den Knöchel, was ihr ein Frösteln und eine Gänsehaut einbrachte. Gekonnt verschnürte er das Paket um ihren Knöchel.
    »Ich würde es noch eine Weile drauflassen. Er ist nicht stark geschwollen und der schlimmste Schmerz sollte bald weg sein. Hochlagern könnte auch nicht schaden. Das Auftreten könnte noch ein, zwei Tage wehtun .« Er klang, als wüsste er, was er tat.
    Sie konnte nicht widerstehen und flüsterte ein »Danke« in sein Ohr. Er nickte lediglich und setzte sich ihr gegenüber, ohne sie anzusehen. Frustriert griff sie nach seiner Hand. »Stimmt was nicht ?«
    »Nein, es ist nur … ach, keine Ahnung, ich weiß nicht, was du jetzt von mir erwartest. Du gibst mir ständig widersprüchliche Signale. Letztens küsst du mich … oder lässt dich von mir küssen und schickst mich weg … sagst, du brauchst Abstand von mir, aber jetzt gibst du mir wieder das Gefühl, als ob … ach, keine Ahnung .« Ben ließ seinen Satz unvollendet zwischen ihnen hängen und atmete frustriert aus. Sein Gesichtsausdruck schien mit einem Mal älter und abgeklärter.
    »Ben, ganz ehrlich. Das ist kein Spiel für mich. Ich mach das nicht absichtlich oder so. Ich bin einfach …« Sollte sie es ihm sagen? Sollte sie ihm diesen Teil der Wahrheit gestehen, auch wenn sie ihm nicht wirklich vertraute, es wollte, aber nicht konnte? Sie atmete ein und tat es, sprach es aus. »Ich bin einfach nervös … Du machst mich nervös! Ben, ganz ehrlich, ich habe kaum Erfahrung mit Männern, aber bei dir fühle ich etwas und ich fühle mich zu dir hingezogen … sehr sogar. Du hast ja recht, ich hab dich neulich weggeschickt, aber nicht weil ich es wollte, sondern weil ich es brauchte, vielleicht. Aber es hat nichts mit dir zu tun. Dieser Kuss hat mir wirklich … er war …« Sie fand nicht die richtigen Worte, wurde immer nervöser, wenn er sie so aufgewühlt ansah und den Blick auf ihre Lippen senkte. Wollte er sie wieder küssen? Warum tat er es dann nicht?
     
    *
     
    Ben konnte es nicht fassen. Sie war so unschuldig und schön und nervös. Aber am meisten gefiel ihm, dass sie etwas für ihn empfand. Diese Sache zwischen ihnen … Das fühlte nicht nur er, es war gegenseitig. Vielleicht war es wirklich so, dass es keinen Mann vor ihm gegeben hatte. Der Gedanke gefiel ihm und er wollte sie küssen, konnte sich kaum beherrschen, wenn er ihren weichen Mund ansah. Ben wollte nicht wieder alles überstürzen und doch lief ihm die Zeit mit ihr davon. Die Uhr tickte. Das hier war keine Liebesgeschichte, in der man den Dingen ihren Lauf lassen konnte. Das war Bens einzige Chance mit Sarah, und er wollte sie unbedingt. Also beugte er sich vor, streichelte über ihre erhitzte Wange.
    »Hey, ist schon in Ordnung. Ich hab keine Angst, es zuzugeben. Der Kuss war umwerfend und ich kann’s kaum erwarten, ihn zu wiederholen. Aber zuerst verfrachten wir dich auf die Couch, bis

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