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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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schon spät“, sagte sie zögernd. In ihrer Stimme schwang eine Verletzlichkeit mit, die sein Dilemma noch verschärfte.
    Zwar sah er sie in diesem Augenblick nicht an, doch er erinnerte sich lebhaft daran, wie sie heute Nachmittag vor ihm gestanden hatte … in kurzem Jeansrock und pfirsichfarbenem Tanktop, mit schimmerndem blonden Haar, das ihr sanft über die Schultern floss. Ihr Bild hatte sich für immer in sein Gedächtnis eingebrannt.
    „Ich weiß“, erwiderte er kurz angebunden.
    „Was machst du da?“
    Royce griff nach dem nächsten Ballen, und die Bindeschnur drückte sich in die Handfläche seiner ledernen Arbeitshandschuhe.
    „Heuballen transportieren.“
    Nur nach anstrengender körperlicher Arbeit würde er heute Nacht in den Schlaf finden. Wenn er nicht völlig erschöpft war, würde er wach liegen und an Amber denken, die auf der anderen Seite der Diele schlief.
    „Ist das so wichtig?“ Ihre Stimme klang gepresst.
    „Pferde brauchen Futter.“
    „Aber musst du selbst …“
    „Kann ich etwas für dich tun?“, unterbrach er sie barsch.
    Dann schwieg er. Und fühlte sich schuldig.
    „Nein“, sagte sie schließlich sanft. „Es ist nur …“
    Er antwortete nicht, hoffte, dass sie den Hinweis verstehen und ihn in Ruhe lassen würde. Noch nie hatte er sich so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt. Fast bereitete es ihm körperlichen Schmerz, dagegen anzukämpfen.
    „Ich bin nur überrascht“, fuhr sie fort.
    Am liebsten hätte er entnervt die Augen verdreht. Verstand diese Frau denn gar nichts? Wollte sie ihn völlig verrückt machen? War sie etwa eine von denen, die Spaß daran haben, Männer auf Touren zu bringen, um sie dann hoch erhobenen Hauptes abblitzen zu lassen?
    „Als du gesagt hast, dass du dich um die Ranch kümmern musst …“
    Himmel, wann hört das endlich auf?
    „… habe ich gedacht, du meinst das im Sinn von Geschäftsführung. Ich meine … kann nicht jemand anders sich um das Heu kümmern?“
    Nun drehte er sich um und blickte sie an. Verdammt, sie trug noch immer diese sexy Klamotten! Schlimmer noch, in der kühlen Abendluft hatten sich ihre Brustspitzen unter dem weichen Stoff des Tops aufgestellt.
    Heftig stieß er die Luft aus und hätte beinahe den Ballen losgelassen.
    „Ich mache das lieber selbst“, stieß er schließlich hervor.
    „Verstehe.“ Amber hielt seinem Blick stand. Warm und einladend sah sie ihn an.
    In diesem Augenblick hätte er schwören können, dass sie ihn auch wollte. Doch das hatte er schon einmal geglaubt. Nur, um am Ende eine lange Nacht in einem sehr einsamen Bett zu verbringen.
    Abrupt wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
    „Royce?“ Sie kam näher.
    Er schob den Heuballen an seinen Platz, biss die Zähne zusammen und drehte sich zu ihr um. „Was ist?“, fuhr er sie an.
    „Es …“ Beklommen senkte sie den Blick. „Es tut mir leid.“
    Mit dem Unterarm fuhr er sich über seine schweißfeuchte Stirn. „Nicht so sehr wie mir.“
    Verwirrt blickte sie zu ihm auf. „Was denn? Was hast du getan?“
    „Ich habe nichts getan.“
    „Was tut dir dann leid?“
    „Willst du das wirklich wissen?“ Royce hatte die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht, nun würde er Klartext mit ihr reden. „Du willst wissen, was mir leidtut?“
    Zögernd nickte sie.
    „Ich bedauere, dass ich je die Bar des Ritz-Carlton betreten habe.“
    Verunsichert schaute sie ihn an.
    In aller Seelenruhe streifte er die Handschuhe ab und fuhr fort: „Ich bedauere, dass ich dich mitgenommen habe.“ Er warf die Handschuhe auf einen Heuballen. „Und ich bedauere, dass du so schön und so sexy bist. Aber vor allem tut es mir leid, dass die Zukunft meiner Familie auf dem Spiel steht, und ich an nichts anderes denken kann als daran, wie sehr ich dich will.“
    Ihre Blicke trafen sich.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah es aus, als ob sie lächelte.
    „Findest du das etwa lustig?“
    Amber schüttelte den Kopf. Dann machte sie einen Schritt auf ihn zu. „Es ist paradox.“
    „Komm bloß nicht näher“, sagte er warnend, sog gleichzeitig sehnsuchtsvoll ihren Anblick in sich auf, den Klang ihrer Stimme und ihren Duft. Wie lange würde er sich noch beherrschen können, bevor er sie an sich riss?
    „Ja?“ Sie kam noch näher.
    „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?“
    „Ich habe es genau gehört.“ Aus blauen Augen blickte sie ihn herausfordernd an, legte die Handflächen auf seine Brust.
    Hoffentlich weiß sie, was sie da tut …
    Verdammt, es

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