Kuess mich ueber den Wolken
Versicherungen?“
„Versicherungen, das wäre möglich.“ Daran hatte sie noch nicht gedacht. „Neben den Buchungen steht nur ‚Service‘“. Sie griff hinter sich und zog den Bericht hervor.
„Ich habe im Internet nach der Firma gesucht“, sagte sie, während er sich die Stellen ansah, die sie markiert hatte. „Aber ich konnte nichts finden.“
Fragend sah er sie an.
„Ich habe an der Uni von Calgary gelernt, wie man Firmen überprüft.“
Seine plötzlich interessierte Miene machte Amber Mut, den Verdacht auszusprechen, der sich in ihr festgesetzt hatte. „Glaubst du, McQuestin würde …“
„Nein“, unterbrach er sie sofort.
„Seine Nichte?“
„Auf keinen Fall. Nicht solche Beträge.“
„Aber McQuestin muss davon gewusst haben, stimmt’s?“ Immerhin hatte der Mann täglich mit den Firmenkonten zu tun.
„Es ist in Ordnung“, sagte Royce laut, doch er zog nachdenklich die Brauen zusammen.
„Was willst du jetzt tun?“ Amber überlegte. Vielleicht war dies nur die Spitze des Eisbergs, und sie würden weitere Unterschlagungen entdecken.
Er griff in die Brusttasche seines blau-grau karierten Hemds, zog sein Handy hervor und suchte nach einer Nummer. Sein Haar war feucht vor Schweiß, das Gesicht staubverschmiert, und die aufgerollten Ärmel enthüllten seine muskulösen gebräunten Unterarme.
Bewundernd ließ Amber den Blick über seinen Körper wandern. Seine männliche Anziehungskraft ließ sie heiß erschauern.
Er drückte auf eine Taste, und durch den kleinen Lautsprecher hörte Amber den Klingelton.
Sie deutete auf die Fliegengittertür. „Soll ich …“
Royce schüttelte den Kopf. „Mal sehen, was McQuestin uns zu sagen hat.“
Eine Frau meldete sich.
„Maddy? Hier ist Royce.“
„Oh, hallo, Royce. Es geht ihm heute gut. Sie glauben, dass sie die letzten Knochensplitter entfernt haben, und die Entzündung hat sich beruhigt.“
„Freut mich zu hören. Kann ich ihn kurz sprechen?“
Maddy zögerte. „Er steht unter starken Medikamenten. Kann ich etwas für Sie tun?“
„Es ist wichtig“, sagte Royce entschuldigend.
„Also gut.“ Einen Augenblick lang drangen nur noch gedämpfte Geräusche aus dem Hörer.
„Ja?“, fragte eine raue Stimme.
„Ich bin es, Royce. Wie fühlst du dich, Mac?“
„Als hätte ich ein Wildpferd zugeritten“, brummte McQuestin.
Amber musste lächeln.
„Hast du schon geheiratet?“, wollte McQuestin mit schleppender Stimme wissen.
„Das war Jared“, erinnerte ihn Royce.
„Verdammt hübsches Mädchen“, meinte McQuestin nachdenklich. „Du hättest sie selbst heiraten sollen.“
„Damit wäre Jared sicher nicht einverstanden gewesen.“
„Er ist viel zu beschäftigt …“
Royce und Amber blickten sich amüsiert an.
„Mac“, begann Royce noch einmal.
„Was denn noch?“, murmelte McQuestin.
„Weißt du etwas über Sagittarius Eclipse?“
Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. „Ich habe sie bezahlt“, sagte McQuestin schließlich, offenbar verärgert. „Was hätte ich sonst tun sollen?“
„Wofür genau hast du sie bezahlt?“
„Sag Benteen … Jemand hätte diesen Hund einfach erschießen sollen.“
Jetzt war wieder Maddys Stimme zu hören. „Kann das nicht warten, Royce? Du regst ihn wirklich auf.“
„Natürlich, Maddy. Es tut mir leid. Halt mich auf dem Laufenden, okay?“
„Mach ich.“ Im Hintergrund brummte McQuestins vor sich hin. „Ich muss Schluss machen.“
Royce verabschiedete sich.
„Wer ist Benteen?“, fragte Amber.
Royce steckte das Handy wieder in die Brusttasche. Gedankenverloren antwortete er: „Mein Großvater. Er ist dieses Jahr gestorben. Kannst du in dieser Sache genauer nachforschen?“
Amber nickte. Ihre Neugier war noch gewachsen. Nichts würde sie lieber tun, als herauszufinden, in welcher Beziehung Sagittarius Eclipse zu den Ryders stand.
9. KAPITEL
„Royce?“, rief Amber vom anderen Ende der Scheune.
Er war gerade dabei, einen Heuballen auf den Stapel zu hieven und rückte ihn zurecht, bevor er antwortete.
„Ja?“, sagte er, ohne sich umzudrehen. Es fiel ihm leichter, auf Abstand zu bleiben, wenn nur einer seiner Sinne mit ihr beschäftigt war. Ihr verführerischer Duft würde ja wohl nicht bis zum ihm hinüberwehen.
Dann hörte er den Klang ihrer Schritte. Von wegen Abstand …
„Ich habe nichts mehr gefunden“, informierte sie ihn. „Morgen mache ich weiter.“
Er nickte und setzte seine Arbeit fort, ohne Amber anzublicken.
„Es ist
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