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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Bisher erfüllte er ihren Wunsch und ließ sie in Ruhe. Sie widerstand sogar der Versuchung, ihn anzurufen und sich für die Delikatessen und teuren Weinkisten zu bedanken, die er ihr geschickt hatte. Damit wollte er sie für die kostspielige Footballerfete entschädigen. Warum er ein einsames Usambaraveilchen hinzugefügt hatte, blieb ihr ein Rätsel.
    Mochte die Erkenntnis auch schmerzlich sein, sie wusste, dass sie sich das emotionale Investment namens Heath nicht länger leisten konnte. Monatelang hatte sie sich einzureden versucht, sie würde ihn kein bisschen lieben, nur begehren. Das stimmte nicht. So vieles liebte sie an ihm, sie konnte es kaum noch zählen - seinen inneren Anstand, seinen Humor, das Verständnis, das er für sie aufbrachte. Aber seine seelischen Defizite hatten zu tiefe Wurzeln und fügten ihm irreparable Schäden zu. Zu absoluter Loyalität und Hingabe war er fähig, er konnte ihr Kraft geben und Trost spenden, aber keine Liebe empfinden. Deshalb musste er aus ihrem Leben verschwinden.
    Das Telefon läutete. Wenn Dean das Date abblies, würde sie ihm niemals verzeihen. Sie rannte in ihr Büro und packte den Hörer, bevor sich der Anrufbeantworter einschalten konnte. »Hallo?«
    »Bitte, Annabelle - es geht um etwas Persönliches, nichts Geschäftliches«, erklärte Heath. »Leg nicht auf. Wir müssen reden.«
    Allein schon der Klang seiner Stimme beschleunigte ihren Puls. »O nein, das müssen wir nicht.«
    »Du hast mich sozusagen gefeuert«, fuhr er in ruhigem Ton fort. »Das respektiere ich. Du bist nicht mehr meine Heirats-Vermittlerin. Aber wir bleiben Freunde. Und im Interesse unserer Freundschaft müssen wir über die Seite dreizehn diskutieren.«
    »Die Seite dreizehn?«
    »Du wirfst mir vor, ich sei arrogant. Gewiss, ich hielt mich stets für selbstbewusst. Aber jetzt nicht mehr. Nachdem ich diese Bilder studiert habe... Wenn es das ist, was du bei einem Mann suchst, Schätzchen, ich fürchte, da kann keiner von uns mithalten.«
    Schweren Herzens erriet sie, was er meinte, und sank auf die Schreibtischkante. »Keine Ahnung, wovon du redest...«
    »Wer hätte gedacht, dass es flexible Silikone in so vielen Farben gibt?«
    Ihr Katalog mit dem Sexspielzug. Vor Monaten hatte er ihn mitgenommen. Sie hatte gehofft, inzwischen würde er nicht mehr an das verdammte Ding denken.
    »Anscheinend sind die meisten Produkte hypoallergen«, fuhr er fort, »und das ist gut, nehme ich an. Manche sind mit Batterien ausgestattet, andere nicht. Je nachdem, was man bevorzugt. An einem der Dinger befindet sich eine Art Pferdegeschirr. Ziemlich pervers. Und dieses... Unglaublich! Da steht spülmaschinenfest. So tief mich das auch beeindruckt, tut mir Leid, irgendwie kommt es mir unappetitlich vor.«
    Eigentlich müsste sie auflegen. Aber sie hatte ihn so schmerzlich vermisst. »Bist du das, Sean Palmer? Wenn du nicht sofort aufhörst, dreckiges Zeug zu quatschen, erzähle ich‘s deiner Mutter.«
    Leider biss er nicht an. »Und auf Seite vierzehn oben... Das Modell ist mit einer Art Pumpe verbunden. Die Ecke dieser Seite hast du umgebogen. Also bist du wohl interessiert.«
    Annabelle war sich sicher, dass sie keine einzige Seite markiert hatte. Aber wer mochte das schon wirklich sicher wissen?
    »Wie gefällt dir das Gerät mit dem Saugnapf? Nun lautet die große Frage, wo steckst du den hin? Sei bloß vorsichtig, meine Süße. Wenn du einen Apparat mit so starker Saugwirkung an deinem Schlafzimmerfenster anbringst oder - Gott bewahre, am Armaturenbrett deines Autos -, dann wirst du die falsche Art von Aufmerksamkeit erregen.«
    Unwillkürlich lächelte sie.
    »Sag mir nur noch eins, Annabelle, dann muss ich Schluss machen.« Seine Stimme nahm einen sanften, intimen Klang an, der ihr einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. »Warum schwärmt eine Frau für die künstlichen Dinger, wenn die echten viel erfreulicher funktionieren?«
    Während sie nach einer passenden Antwort suchte, legte er auf. Sie atmete ein paar Mal tief durch. Doch das beruhigte sie nicht. So sorgsam sie sich auch gegen Heaths Anziehungskraft gefeit hatte - jedes Mal brachte er sie völlig durcheinander. Und das war der wichtigste Grund, warum sie sich solche Gespräche nicht leisten durfte.
    Die Türglocke läutete. Gott sei Dank, Dean war zu früh dran. Sie sprang vom Schreibtisch auf und presste ihre Hände an die Wangen, um sich abzukühlen. Dann klebte sie ein Lächeln auf ihr

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