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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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würden Sie ihr einen großen Gefallen erweisen...«, meinte Rosemary gedehnt. Danach attackierte sie Heath mit einer schrecklich übertriebenen Lektion über die Gefühllosigkeit der Männer. Das wollte er jetzt nicht hören. Und so ergriff er schleunigst die Flucht.
    Auf dem Rückweg zum Auto entdeckte er ein weiteres halbes Dutzend telefonischer Nachrichten auf seinem Handy keine von der Frau, mit der er reden wollte. Er riss den Strafzettel für unerlaubtes Parken von seiner Windschutzscheibe und fuhr zum »Ike« genannten Eisenhower Expressway. Als er die Schnellstraße erreichte, bestand sein Magen nur noch aus Krämpfen. Er sagte sich, früher oder später müsse sie nach Hause kommen, ihr Verschwinden würde auf keinen Notfall hinweisen. Trotzdem beruhigte er sich nicht. Seinetwegen litt sie - wegen seiner sträflichen Dummheit, und das ertrug er nicht.
    Auf dem East-West Tollway geriet er in einen Stau. Deshalb erreichte er das Haus der Calebows erst um Viertel nach eins. Vergeblich suchte er die Zufahrt, wo mehrere Autos parkten, nach einem hässlichen grünen Crown Victoria ab. Vielleicht war sie im Wagen einer Freundin mitgefahren. Aber als er auf den Klingelknopf drückte, konnte er eine böse Ahnung nicht verdrängen.
    Die Tür schwang auf, und er starrte auf Pippi Tucker hinab. Zu beiden Seiten ihres Kopfes standen winzige blonde Zöpfchen ab, und sie presste eine Menagerie aus Plüschtieren an ihre flache Brust. »Pwinz! Heute musste ich nicht in die Vorschule gehen, weil’s da einen Wasserrohrbruch gab.«
    »Stimmt das? Ist - eh - Annabelle da?«
    »Gerade habe ich mit Hannahs Plüschtieren gespielt. Hannah ist in der Schule. Da war kein Wasserrohrbruch. Zeigst du mir dein Telefon?«
    »Pip?«, rief Phoebe und erschien in der Halle. Sie trug eine schwarze Hose und einen purpurroten Rollkragenpullover, um den sie einen Lei aus blauweißem Papier drapiert hatte. Durch eine randlose Lesebrille inspizierte sie Heaths derangierte Erscheinung. »Hoffentlich findet die Polizei den Gauner, der dich überfallen hat.«
    Fröhlich hopste Pippi auf und ab. »Pwinz ist da!«
    »Das sehe ich.« Ohne Heath aus den Augen zu lassen, legte Phoebe eine Hand auf die Schulter des Kindes. »Bist du hergekommen, um mit deinem Triumph zu prahlen? Ich wünschte, ich wäre großzügig genug, um dir zu deinem neuen Klienten zu gratulieren. Leider bin ich‘s nicht.«
    Er schob sich an ihr vorbei in die Halle. »Ist Annabelle hier?«
    »Geh nur.« Phoebe nahm ihre Brille ab. »Und erzähl mir unterwegs, wie du mich in den Bankrott treiben willst.«
    »Wieso steht ihr Auto nicht draußen?«
    Phoebes Katzenaugen verengten sich. »Hast du mit Dean gesprochen?«
    »Ja, aber er weiß nicht, wo Annabelle ist.« Phoebe zu verhören war reine Zeitverschwendung. Also steuerte er das geräumige, rustikal eingerichtete Wohnzimmer mit den freigelegten Deckenbalken und der Empore an. Die Buchclubmitglieder hatten sich in einer Nische versammelt. Alle außer Annabelle. Trotz der legeren Kleidung und der Papier-Leis wirkte diese Frauenschar ziemlich einschüchternd. Als er das Zimmer betrat, spürte er ihre Blicke wie subkutane Spritzen. »Wo ist sie? Behauptet bloß nicht, ihr habt keine Ahnung.«
    Lässig stand Molly auf. »Wir wissen es, und wir wurden beauftragt, den Mund zu halten. Vorerst braucht Annabelle etwas Zeit für sich selbst.«
    »Das bildet sie sich nur ein. Ich muss mit ihr reden.«
    Mit gefurchter Stirn starrte Gwen ihn über ihren gewölbten Bauch hinweg wie ein feindseliger Buddha an. »Wollen Sie ihr noch mehr Gründe nennen, warum sie einen Mann heiraten sollte, der sie nicht liebt?«
    »Nein, so ist es nicht«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich liebe sie von ganzem Herzen. Aber davon kann ich sie nicht überzeugen, wenn mir niemand sagt, wohin sie zum Teufel noch mal verschwunden ist.«
    Diesen zornigen Tonfall hatte er nicht beabsichtigt. Charmaine musterte ihn vorwurfsvoll. »Und wann bist du zu dieser wundersamen Erkenntnis gelangt?«
    »Letzte Nacht. Eine Frau mit blauem Gesicht und eine Flasche Scotch haben mir die Augen geöffnet. Nun, wo ist Annabelle?«
    »Das werden wir dir nicht erzählen«, erwiderte Krystal.
    Nun mischte sich Janine ein. »Wenn sie anruft, werden wir ihr ausrichten, was du zu sagen hast - und dass wir dein Verhalten missbilligen.«
    »Das kann ich ihr verdammt noch mal selber sagen«, fauchte er.
    »Nicht einmal der grandiose Heath Champion kann sich da

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