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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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aufgebracht gewesen – doch als was für eine unverzeihliche Nachlässigkeit sich dies nun herausstellte!
    Madame lächelte und hielt die Puppe etwas weniger fest beim Nacken, so dass Cassidy Luft holen konnte.
    »Versuchen Sie bloß nichts zu überstürzen, Cassidy. Es würde mir gar nicht gefallen, wenn Sie mich jetzt enttäuschten, nachdem ich immer so große Stücke auf Sie gehalten habe.«
    Toll. Genau, was Cassidy sich immer gewünscht hatte. Das Spielzeug einer alten Voodoo-Priesterin zu sein.
    Sie richtete sich kerzengerade auf und trat ein paar Schritte zurück.
    »Schon gut, ich rühre mich ja nicht mehr von der Stelle. Aber wenn Sie wollen, dass ich etwas für Sie tue, müssen Sie mir erst meine Großmutter wiedergeben.«
    »Schenken Sie uns einfach Gehör!«, sagte Leonard, immer noch lächelnd.
    Gott, wie gerne sie diesen Ausdruck von seinem Gesicht gewischt hätte.
    »Dann werden Sie unseren Standpunkt bestimmt begreifen. Wir verlangen durchaus nichts Unmögliches von Ihnen.«
    »Falls ihr die Welt beherrschen und die Menschheit versklaven wollt, könnte es aber schon ein paar Leute geben, die etwas dagegen haben.«
    Sein Lächeln verschwand nicht, wurde höchstens ein wenig säuerlich.
    »Unsere Vorherrschaft über die Menschen wird unvermeidlich sein. Sie befinden sich in einer Sackgasse der Evolution, und wir werden letzten Endes über sie triumphieren. Aber wir sagen nicht, dass das unbedingt heute oder morgen geschehen muss. Wir sind eben nicht so wie die Menschen. Wir können es uns leisten, uns in Geduld zu fassen.«
    »Sie besitzen etwas, das für uns sehr wichtig geworden ist, Cassidy«, ließ Ngala sich mit bedrohlich sanfter Stimme vernehmen.
    Er setzte sich zurecht, wobei seine Narben im Licht zuckten, und diesmal sah Cassidy auch, dass es sich nicht um eine optische Täuschung handelte. Es sah nicht nur so aus , als bewegten sich seine Narben. Sie taten es wirklich.
    »Etwas, das sich anscheinend schon seit jeher im Besitz Ihrer Familie befunden hat. Nämlich Einfluss .«
    »Einfluss?«
    Wenn sie sich nur halb so fassungslos anhörte, wie sie es in diesem Augenblick tatsächlich war, dann hieß das schon was.
    »Was für eine Art von Einfluss soll ich Ihrer Meinung nach denn haben? Ich bin eine Aushilfsdozentin ohne feste Anstellung an einer nicht allzu hoch angesehenen Universität mit Finanzsorgen. Sie machen sich ganz falsche Vorstellungen, wenn Sie glauben, ich könnte auch nur das Geringste für Sie erreichen, was Sie nicht auch selber bewerkstelligen könnten.«
    Leonard schüttelte den Kopf; mit einem Zucken, in dem sich seine ganze aalglatte Schmierigkeit offenbarte, wechselte sein Lächeln von diplomatisch zu beflissen.
    »Meine liebe, gute Cassidy. Sie leiden an der Blindheit, die so vielen von uns zu schaffen macht. Sie glauben, das, was Sie mit Händen greifen können, was Ihnen sozusagen in die Hände gefallen ist, könne Ihnen keiner mehr nehmen, und geben sich damit zufrieden. Aber Sie erkennen nicht die Kraft, die in Ihren Fingerspitzen lauert.«
    Okay, der Kerl fing tatsächlich langsam an, ihr unheimlich zu werden. Sie wünschte sich, Quinn würde zu Bewusstsein kommen und sie ablösen. Am liebsten würde sie selber zu Bewusstsein kommen und feststellen, dass das alles gar nicht wirklich passierte und sie bloß etwas Unrechtes gegessen hatte oder so.
    Sie zwang sich, ihr ungutes Gefühl zu unterdrücken und dem Blick dieses Wahnsinnigen nicht auszuweichen.
    »Also was genau sollte ich Ihrer Meinung nach für Sie tun können, Mr. Leonard? Ein Quiz veranstalten, in dem es um die besonderen Charakteristika von Kulturen mit matrilinearer Erbfolge geht? Oder ein paar Schülerarbeiten bewerten? Doktormutter bei einer Dissertation sein? Was sonst?«
    »Es ist eigentlich ganz simpel, Cassidy, und das Schöne daran ist, dass Sie dabei nicht einmal den geringsten Skrupel empfinden müssen. Alles, was wir von Ihnen verlangen, ist, die Wahrheit zu sagen. Erzählen Sie der Ratsversammlung, Sie hätten die Situation das Licht der Wahrheit betreffend untersucht und könnten bestätigen, dass diese Sekte tatsächlich im Großraum New York aktiv ist. Und dann empfehlen Sie die einzig opportune Vorgehensweise: dass der Rat augenblicklich Schritte zu deren Vernichtung einleiten muss.«
    Oha. Starker Tobak.
    » Was soll ich tun?«
    »Ich glaube, Sie haben mich richtig verstanden. Und auch Sie werden doch einsehen müssen, dass das das einzig Vernünftige ist, was man tun kann. Und außerdem

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