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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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schüttelte den Kopf und ließ sich aufs Bett fallen.
    »Sie sind auf dem Dach.«
    »Was ist auf dem Dach? Ihre Schlüssel oder Ihre Kleider?«
    »Beides, nehme ich an. Im Gewächshaus. Aber die Kleider dürften mir jetzt wohl kaum noch etwas nützen. Sie sind vermutlich in Fetzen.«
    Annie bekam ganz große Augen. In ihre Stimme mischten sich gleichzeitig blankes Entsetzen und Bewunderung.
    »Ich verstehe. Es liegt tatsächlich ein ereignisreicher Abend hinter Ihnen.«
    »Ja. In einem gewissen Sinne schon.«
    Die andere Frau sah sie an.
    »Möchten Sie darüber sprechen?«
    Ehe Cassidy es verhindern konnte, hatte sie laut aufgelacht, obwohl sie selber nicht wusste, was daran so lustig sein sollte.
    »Danke, aber ehrlich gesagt versuche ich, die ganze Geschichte lieber zu vergessen.«
    Sie schwang ihre Beine über die Bettkante und zog dabei die Decke mit sich.
    »Ich fürchte, ich muss noch mal aufs Dach und meine Schlüssel holen, wenn ich je wieder nach Hause möchte. Haben Sie das ernst gemeint mit den Sachen, die Sie mir borgen könnten? Ich glaube nicht, dass wir die gleiche Größe haben, aber einem geborgten Gaul schaut man nicht ins Maul.«
    Annie lächelte nachsichtig und trat wieder an die Kommode.
    »Klar doch. Allerdings gehören sie nicht mir. Die Haushälterin unseres Rudels bewahrt sie für Notfälle hier im Gästezimmer auf. Seit sie unserem Anführer zum ersten Mal begegnet ist, musste sie sich ein paar Mal mit Kleidern aushelfen lassen, also achtet sie jetzt darauf, dass immer das eine oder andere im Haus ist, falls mal jemand in eine ähnliche Situation gerät. Wenn man ein Rudel zu führen hat, kann alle naslang jemand in einer Notlage vor der Tür stehen.«
    Cassidy nickte bloß dazu und nahm dankbar die wenig zueinander passen wollenden Kleidungsstücke entgegen, die Annie ihr reichte, während sie munter weiter auf sie einredete.
    »Vielen Dank. Das ist sehr lieb von Ihnen.«
    »Kein Problem. Sie sehen mir nach Größe zehn aus, also will ich hoffen, dass diese Sachen Ihnen nicht zu groß sind.«
    »Ich trage zwölf. Aber die werden bestimmt passen.«
    »Gut. Dann überlasse ich Sie jetzt mal sich selber.«
    Annie feixte.
    »Sie wissen doch, wo die Treppe zum Dach ist, oder? Aber natürlich wissen Sie das. Wie sonst wären Sie wohl hier runtergekommen?«
    Cassidy ließ sich von Annie zeigen, wo das Bad war, hielt auf dem Weg dorthin aber noch einmal kurz inne.
    »Äh … ehrlich gesagt … habe ich einen lausigen Orientierungssinn.«
    Sie zwang sich zu einem Grinsen und setzte eine verlegene Miene auf – was ihr in Anbetracht der Umstände auch nicht allzu schwerfiel.
    »Könnten Sie meinem Gedächtnis noch mal auf die Sprünge helfen, ehe Sie gehen?«
    »Keine Sorge. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und zeige Ihnen den Weg. Dieses Haus ist der reinste Irrgarten aus lauter verwinkelten Fluren und sonderbar verborgenen Türen.«
    Annie scheuchte sie mit einer Geste ins Badezimmer.
    »Gehen Sie vor und ziehen Sie sich schon mal an. Ich warte hier.«
    Es dauerte nur eine Minute, bis Cassidy in der marineblauen Jogginghose und dem etwas helleren Sweatshirt steckte. Sie vermied es, in den Spiegel zu schauen, denn ihr Haar sah bestimmt aus wie ein Rattennest, und warf stattdessen einen Blick auf ihre nackten Füße. Ihre Zehen waren feuerrot angelaufen, und sie setzte ein wehmütiges Lächeln auf.
    Ich hab’s dir ja gesagt, Nana .
    Sie rieb sich mit den Händen das Gesicht – verdammt … jetzt war ihre Wimperntusche hin –, holte einmal rasch tief Luft und ging wieder zurück in das Gästezimmer. Höchste Zeit, ihre Schlüssel zu holen, in die Ersatzklamotten zu schlüpfen, die sie im Kofferraum hatte, und zuzusehen, dass sie hier wegkam, ehe heute Abend noch mehr danebenging.
    Sie trat vom kühlen Fliesenboden auf flauschigen Teppich. Annie blickte bei dem Geräusch auf.
    »Nicht übel«, sagte sie, klappte ihr Buch zu und stand von der Bettkante auf.
    »Ich hatte schon befürchtet, die Sachen würden nur so an Ihnen herumschlottern. Brauchen Sie noch ein Paar Socken oder einen Slip oder so etwas?«
    Cassidy lächelte.
    »Nein danke, ich bin so weit. Allerdings glaube ich, für heute Abend ist mein Bedarf an Abenteuern gedeckt. Ich hole jetzt wohl lieber meine Schlüssel und ziehe mich um, damit ich nach Hause fahren kann. Dann kann die Stadt wieder ruhig schlafen.«
    »Wozu wollen Sie sich denn schon wieder umziehen? Sie haben sich doch gerade angezogen, also wäre es albern, schon

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