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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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nicht mehr langweilig geworden mit einer Geliebten.«
    Gregor war ebenso wenig wie er selber der Typ, der sich Dinge schönredete, was Quinn zu einem weiteren Fluch veranlasste, und zwar schon zu einem ein wenig drastischeren. Doch noch wollte er die Hoffnung auf eine ganz plausible Erklärung für Ysabel Mirenows Verschwinden nicht aufgeben.
    »Er kann schwören, so viel er will. Das sagt noch lange nicht, dass es auch wahr ist. Warum warten wir nicht einfach ab, ob sie nicht in ein oder zwei Tagen von einer Freundin aus anruft?«
    Richard schüttelte den Kopf.
    »Gregor hat seine besten Leute auf die Suche nach ihr ausgeschickt. Er macht sich wirklich große Sorgen. Als die Männer nach acht Stunden zurückkamen, wussten sie nur zu berichten, dass ein Ladenbesitzer in einer der teuren Wohngegenden sie weniger als eine halbe Stunde vor ihrem Verschwinden mit einem Priester hat sprechen sehen.«
    Quinn stutzte.
    »Mit einem Priester?«
    »So hat’s der Informant berichtet«, bestätigte Richard mit ernster Miene.
    »Er hat den Mann als einen Priester beschrieben, aber als man auf ihn eindrang, dass er sich genauer äußern sollte, wollte er bloß beschwören, der Kerl wäre in Schwarz gekleidet gewesen und hätte einen aufwändig gearbeiteten silbernen Rosenkranz um den Hals getragen.«
    Mist.
    »Ich nehme nicht an, dass eine Lösegeldforderung eingegangen ist?«
    »Nichts dergleichen. Wer immer sie entführt hat, scheint vorzuhaben, sie zu behalten. Zumindest eine Weile lang.«
    Quinn biss die Zähne zusammen.
    »Du willst sagen, bis sie die Informationen zusammenhaben, die sie aus ihr herauspressen wollen?«
    Gregor hatte also durchaus allen Grund, sich Sorgen zu machen. Ysabel war seit mehreren Jahrzehnten seine menschliche Bedienstete gewesen, deren Alterungsprozess durch eine Dosis des Blutes ihres unsterblichen Geliebten für alle Ewigkeit aufgehalten wurde. Ein solcher Blutaustausch verlieh einem menschlichen Wesen auch eine gewisse Zunahme an Körperkraft und Sinneswahrnehmung, allerdings längst nicht in dem Maße, dass derjenige etwa über sich selbst hinauswuchs. Als Mensch blieb sie also verwundbar, wie ein Anderer es nie sein konnte, und das wusste sie nur zu gut, denn sie hatte ja schließlich lange genug unter ihnen gelebt, um fast so viel Kenntnis über sie zu erlangen wie sie selber. Quinn hätte wissen sollen, dass Gregor nicht zu Überreaktionen neigte. Man wurde als russischer Vampir nicht so alt, ohne den Unterschied zwischen einer Lappalie und einer Krise zu erkennen.
    Verdammt, auch Quinn selber hatte nicht fünfunddreißig Jahre als irischer Wolf verbracht, ohne diese Fähigkeit zu entwickeln. Im Geiste fügte er die Stücke des Puzzles zusammen: Die menschliche Geliebte eines der mächtigsten Vampire Russlands wurde vermisst, war zuletzt mit einem Mann gesehen worden, der wie ein Priester wirkte und einen auffallenden Rosenkranz trug; und es war trotz der Tatsache, dass es sich bei Gregor um einen der reichsten Männer Osteuropas handelte, keine Lösegeldforderung eingegangen. Das konnte nur eines bedeuten: Den Entführern ging es nicht um Geld, sondern um Informationen.
    »Wie stehen die Chancen, dass sie noch am Leben ist?«
    Richard schüttelte den Kopf. Er sah so verzagt aus, wie Quinn sich fühlte. Wie die übrigen seiner Seelöwenbrüder neigte er eher dazu, sich zurückzuziehen, als sich provozieren zu lassen, doch eine Situation wie diese konnte selbst einen Heiligen auf die Palme bringen.
    »Im Augenblick bleibt uns noch ein wenig Hoffnung«, sagte er, »doch wer weiß, wie lange? Aber niemand hat viel Hoffnung, dass das so bleibt. Falls sie von Angehörigen dieser Licht der Wahrheit -Sekte entführt worden ist, dürfte sie nicht mehr lange zu leben haben. Sie werden sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Mittel benutzen, um aus ihr herauszupressen, was sie von ihr wissen wollen, und dann werden sie sie umbringen. Und sich wahrscheinlich noch dazu beglückwünschen, ihre Seele gerettet zu haben.«
    Quinn wusste, dass sein Freund recht mit seinen Prognosen hatte, falls Ysabel von denjenigen verschleppt worden war, die Richard hinter der Entführung vermutete, nämlich der fanatischen Sekte, die sich Licht der Wahrheit nannte und nun schon seit mehreren Jahren in der einen oder anderen Form ihr Unwesen trieb, von der allerdings nie ein Anderer geglaubt hätte, dass sie ihrem Ziel eines Tages so nahe kommen würde: genügend Beweise für die Existenz von Vampiren, Werwölfen und

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