Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
etwas vorhaben?«
»Nein, ich glaube, da müsste ich noch frei sein«, erklärte Cassidy mit übertriebener Unschuld.
Sie lächelte keusch, bedachte ihn aber gleichzeitig mit einem koketten Augenaufschlag.
»Darf ich etwa davon ausgehen, dass Sie mit mir gemeinsam einen Vortrag besuchen möchten?«
Sie sah einen Funken Begierde in seinen Augen aufblitzen.
» Ich kann Ihnen mit Bestimmtheit sagen, dass ich an dem Abend nichts Besseres vorhabe«, schnurrte er fast wie ein Schmusekater, »und ich kann auch nie ›nein‹ sagen, wenn eine so schöne Frau wie Sie sich mit mir verabreden will.«
»Das ist keine Verabredung. Das ist ein wichtiger Termin.«
Mit wiederum übertriebener Geste holte Cassidy ihren Timer aus der Handtasche und machte darin sorgfältig eine Notiz für den Dienstag, was sie einen Augenblick lang davon ablenkte, dauernd Quinn anstarren zu müssen.
»Wir treffen uns am Dienstag rechtzeitig vor Beginn und sehen zu, dass wir gute Plätze bekommen. Es dürfte nicht schwer zu erkunden sein, wer die Veranstaltung organisiert, und sowie wir diese Information in Händen haben, können wir ein wenig nachhaken, um herauszufinden, ob diejenigen etwas mit dem Licht der Wahrheit zu tun haben.«
»Ja, das können wir alles so machen, aber zuerst gehen wir schön gepflegt essen. Ich habe von einem kleinen, gemütlichen Restaurant gar nicht weit entfernt vom Vircolac-Club gehört, das ich gerne mal ausprobieren möchte.«
Er steckte das Flugblatt in seine Jackentasche, legte ihr die Hand auf den verlängerten Rücken und schob sie zurück in Richtung der Aufzüge.
»Ich hole Sie um fünf ab. Wir essen, und dann gehen wir zu diesem Vortrag. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, aber ich kann mit sattem Magen einfach besser nachdenken.«
Als ihm Cassidy gerade den Ellbogen in die Rippen rammen wollte, gingen die Fahrstuhltüren auf und offenbarten drei Studentinnen, die schlagartig ihr Geplauder unterbrachen, sowie sie Quinn erblickten. Zwei von ihnen bekamen vor lauter Starren sogar den Mund nicht mehr zu. Quinn lächelte nur höflich und hielt die Hand zwischen die Türen, damit die Mädchen ohne Hast aussteigen konnten, was sie allerdings kaum schafften, ohne über ihre eigenen Füße zu stolpern, und nachdem Cassidy eingestiegen war und sich die Türen hinter ihr und Quinn geschlossen hatten, gelangte Cassidy zu der Überzeugung, dass die Brünette unter den dreien demnächst einen Chiropraktiker würde aufsuchen müssen. Es konnte schließlich nicht gesund sein, den Kopf so um volle einhundertachtzig Grad zu drehen.
»Gibt Ihnen das genug Zeit, sich fertig zu machen?«
Cassidy hörte auf, Löcher in die Fahrstuhltüren zu starren, und sah Quinn an.
»Wovon reden Sie?«
»Fünf Uhr am Dienstag. Lässt Ihnen das genug Zeit, um sich nach der Arbeit frisch zu machen?«
»Dienstags und donnerstags enden meine Kurse um drei«, sagte sie und legte dabei die Stirn in Falten.
»Warten Sie mal einen Moment. Wovon reden wir hier eigentlich?«
»Über unsere Verabredung am Dienstag, liebste Cassie. Ich hole Sie um fünf ab, wir essen zu Abend, und dann ziehen wir uns den Sermon rein. Ich hielt das für einen vernünftigen Zeitplan.«
»Sicher, nur lassen Sie dabei die Tatsache außer Acht, dass ich mich nicht einverstanden erklärt habe, mich von Ihnen zum Essen ausführen zu lassen.«
Als der Aufzug im Erdgeschoss hielt, wollte Cassidy schnurstracks zum Ausgang eilen, aber dabei rannte sie in ihrer Hektik fast einen Studenten um, der verdächtig nach einem gotischen Wasserspeier roch. Er hatte diesen eigentümlich moderigen Geruch an sich, der ihnen allen anhing, und gegen ihn zu laufen kam Cassidy vor, wie gegen eine Ziegelmauer gestoßen zu sein. Aber er war höflich wie alle seiner Art, half ihr wieder auf die Beine und schenkte ihr ein Lächeln, ehe er mit seinen Freunden seinen Weg fortsetzte. Einen Augenblick später hatte Quinn sie mit langen Schritten eingeholt.
»Werten Sie es als ein Opfer für die große, gute Sache.«
Sie stieß die Tür auf und trat in die frische Nachtluft hinaus.
»Ich bin mir nicht sicher, ob das Große an der Sache gut genug ist, um dieses Opfer wert zu sein.«
Er schnalzte vorwurfsvoll mit der Zunge.
»Sie sollten sich schämen, so negativ von ihresgleichen zu denken, Cassidy.«
Für ihren Geschmack schwang eine Spur zu viel Amüsement in seiner Stimme mit, denn dieses Amüsiertsein ließ ihren Bauch unter ihrem Wollmantel kleine Hüpfer vollführen.
»Ich
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