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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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des Schicksals kein Entkommen gab. Cassidy, sagte er sich, hatte wahrscheinlich schon eine Ahnung, wie es in dieser Hinsicht bei Werwölfen ablief, aber es machte einen erheblichen Unterschied, ob man einfach darüber im Bilde war, dass der männliche Wolf sein Weibchen mit Gewalt nahm und es durch den Akt der Paarung fest an sich band – oder dies am eigenen Leibe zu spüren bekam. Und da Cassidy bestimmt noch keine Erfahrungen mit Wölfen gehabt hatte, musste er ihr Wissen über ihn als rein theoretisch abtun.
    Aber auch er befand sich auf unsicherem Terrain, denn er wusste so gut wie gar nichts über Füchsinnen, obwohl es ihm so vorkam, als müsse ihr Verhältnis zu männlichen Füchsen ähnlich gelagert sein wie das zwischen Wölfinnen und Wölfen, und nach dem, was er an Cassidy beobachtet hatte, glaubte er, damit gar nicht so verkehrt zu liegen. Wölfe lebten in Rudeln, und zwar nach einem einheitlichen System von Hierarchie und Dominanz, Rang und Unterordnung. Wenn er sich an die Tierlehrbücher aus seiner Kindheit recht erinnerte, lebten Füchse ja wohl auch in Gemeinschaften, die nicht größer waren als eine Familie, obwohl sie offenbar mit weniger fest gefügten Regeln und Ritualen als Wölfe auskamen. Möglicherweise war auch das Prinzip von Schicksal und Bestimmung nicht so in ihrem Denken verankert wie bei Wölfen, aber da Cassidy und ihre Großmutter die ersten Werfüchsinnen waren, die er bisher kennengelernt, überhaupt die einzigen, von denen er, außer in Legenden, gehört hatte, konnte er sich dessen alles andere als sicher sein.
    Auf jeden Fall schien seinem Fuchsweibchen das grundlegende Verständnis der Wölfe abzugehen, dass es zwecklos war, gegen sein Schicksal anzukämpfen. Nicht, dass ihn das überraschte. Während der kurzen Zeit, die er sie kannte, war ihm aufgegangen, dass Cassidy Poe bereit war, sich gleichzeitig mit der Politik und dem Gesetz anzulegen und sich nebenher noch im Kampf der Geschlechter zu engagieren, ohne sich Unterstützung zu erbitten. Das faszinierte ihn einerseits – andererseits drohte es aber auch sehr anstrengend zu werden.
    Er hatte sich fast bis zu einer Entschuldigung durchgerungen, als das Taxi vor ihrem Apartmentblock hielt. Cassidy hatte das Fahrgeld schon abgezählt in der Hand, ehe er auch nur seine Geldbörse zücken konnte, und er bekam Angst, sie könne gleich ohne ein Wort des Abschieds einfach aus dem Wagen steigen. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber sie kam ihm zuvor.
    »Magst du Chinesisch?«
    Nicht gerade das, worauf er gewartet hatte.
    »Du meinst das Essen?«
    »Genau. Ich habe heute noch nichts außer einem Bagel gehabt, als ich bei meiner Kusine war, und wenn ich nicht bald etwas Protein zu mir nehme, kann ich für nichts garantieren.«
    »Darauf sollten wir es lieber nicht ankommen lassen«, erwiderte er und hielt sich dabei an die vorsichtige Tour.
    Bloß nicht mit der Tür ins Haus fallen.
    »Ein Stück die Straße hinunter ist ein kleines Restaurant. Es ist winzig und alles andere als fein, aber das Essen ist gut. Und sie liefern ins Haus.«
    Quinn war wie erstarrt. Konnte er sie so gründlich missverstanden haben?
    »Du möchtest was vom Chinesen zum Essen bestellen?«
    »Sicher. Du müsstest doch inzwischen auch Hunger haben.«
    Sie trat etwas verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    »Außerdem gibt uns das noch ein bisschen Zeit, uns zu unterhalten.«
    Quinn war weniger am Essen interessiert als daran, was diese Frau vorhatte und wie sie es schaffte, immer genau das zu tun, womit er am wenigsten rechnete. Aber zumindest hatte sie ihn nicht zum Teufel geschickt. In ihr Bett eingeladen hatte sie ihn allerdings auch nicht, aber er konnte sich gut noch eine Weile in Geduld fassen.
    »Geh voraus«, sagte er und folgte ihr in das Gebäude.
    Wortlos gingen sie zum Fahrstuhl und fuhren ebenfalls schweigend bis hinauf in ihre Etage. Diese Stille hatte so lange angedauert, dass die Frage völlig überraschend kam, als sie dann doch endlich etwas sagte.
    »Glaubst du, dass sie schon tot ist?«
    Quinn sah sie an, aber sie war voll und ganz mit ihren Türschlössern beschäftigt. Er brauchte nicht erst nachzufragen, um zu wissen, dass sie Ysabel gemeint hatte. »Vermutlich.«
    »Aber warum sollten sie das tun? Ich meine, wenn sie von ihr nicht mehr wollten als einen Beweis für unsere Existenz, hätten sie den doch auch kriegen können, ohne ihr etwas anzutun, nicht wahr?«
    Er folgte ihr in die Wohnung, legte ab und setzte sich

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