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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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an.«
    Einen Augenblick saß Quinn nur schweigend da, als wüsste er nicht recht, wo er anfangen sollte.
    »Erzähl mir von Fuchsfrauen. Ich dachte, die kämen nur in Mythen vor, bis Rafael De Santos mich deiner Großmutter vorgestellt hat. Ich bin noch nie jemandem wie ihr begegnet.«
    »Es gibt auch niemanden wie sie. Meine Großmutter ist unvergleichlich«, sagte sie mit einem wissenden Lächeln.
    »Und es wundert mich auch nicht, dass du sonst keine von uns getroffen hast. Wir sind nämlich die Einzigen unserer Sorte in der ganzen Stadt. Die nächste mir bekannte Höhle befindet sich in Montreal – oder vielleicht liegt die im nördlichen Michigan doch noch näher? Es gibt aber eben nicht sehr viele von uns.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das ist für mich alles schwer zu verstehen. Mein Rudel zählt an die dreihundert Köpfe, und gleich außerhalb von Dublin grenzt das Territorium des Stone Circle-Clans an das unsere. Hier in Manhattan kommt es einem so vor, als könne man in einer Vollmondnacht keinen Stein werfen, ohne jemanden mit einem Fell zu treffen – aber das liegt möglicherweise auch an der Gesellschaft, in der ich mich bewege.«
    »Ja, für uns ist es ein bisschen anders. Früher hätte es mehr von uns gegeben, sagt Nana, aber das sei schon lange her. Die meisten von uns stammten von der nordamerikanischen Urbevölkerung ab, wenn man die Ahnenreihe nur weit genug zurückverfolgt. Und wir wissen ja, wie es den amerikanischen Ureinwohnern ergangen ist.«
    »In der Tat.«
    »Wenn meine Großmutter hier wäre, würde sie garantiert zu einer langwierigen Tirade ansetzen, was Fuchsfrauen so einmalig macht, wie wichtig die Besinnung auf unsere Herkunft ist und warum es meiner Verantwortung obliegt, die Tradition der Familie fortzusetzen, und zwar auf eine Art und Weise, wie sie meine Urahnen mit Stolz erfüllen würde. Aber da sie eben nicht hier ist, kann ich dir ja verraten, dass wir uns meiner Meinung nach gar nicht so sehr von euch unterscheiden.«
    »Von Wölfen?«
    Sie nickte.
    »Wir nehmen eine andere Gestalt an, genau wie ihr, und ebenso wie ihr tun wir das nicht bloß bei Vollmond.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn ihr zum Beispiel genauso wäret wie die Werwölfe, würde man verdammt mehr von euch sehen.«
    Er grinste.
    »Wir jedenfalls sind nie davor zurückgeschreckt, fruchtbar zu sein und uns zu mehren.«
    Cassidy gab ein halb geschnaubtes Lachen von sich.
    »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Es ist aber nicht so, dass Fuchsfrauen sich etwa nicht vermehren. Weil das Erbgut allerdings ausschließlich von Mutter zu Tochter weitergegeben wird, zählt eigentlich nur der weibliche Teil unserer Bevölkerung.«
    »Dann gibt es bei euch also wirklich nur Fuchs frauen. Und ihr habt nicht irgendwo eure Fuchsmänner in einer Rumpelkammer versteckt?«
    »Nicht einen einzigen. Irgendwas an diesem vertrackten Y-Chromosom scheint Sand in das Getriebe unserer DNA zu streuen. Nur die doppelten X haben die Option, sich ein Fell wachsen zu lassen.«
    »Aber wenn dein Vater kein sich verwandelnder Fuchs gewesen ist, was war er dann?«
    Sie musste lächeln, als sie sich an ihn erinnerte, und dieses Lächeln war das Lächeln ihres Vaters.
    »Er war ein Mensch:«
    Das schien Quinn vom Hocker zu hauen.
    »Ein Mensch? Du willst sagen, dass du …«
    »Dass ich ein Halbblut bin. Jawohl. Das sind wir alle.«
    Sie kuschelte sich enger in die Sofaecke und zuckte mit den Schultern.
    »Fuchsfrauen haben sich irgendwann einmal mit den Menschen gepaart, soweit mir bekannt ist, und so halten wir es weiterhin. Ich bin mir nicht einmal sicher, was passieren würde, wenn wir uns mit einem Wer- oder einem Feenwesen oder so was zusammentäten, welche Gene dann die Oberhand gewinnen und ob wir uns sozusagen gar das Fell verbrennen würden. Wer weiß?«
    Quinn schien das nicht amüsant zu finden.
    »Ich bin mir sicher, dass nichts sonderlich Dramatisches dabei herauskäme«, sagte er stirnrunzelnd.
    »Ich wette, es würde für uns bei- für beide Beteiligten kein Risiko darstellen.«
    »Ich weiß. Das war auch alles nicht ganz ernst gemeint. Nana trägt die Nase ziemlich hoch, was unser Familienerbe betrifft – was nicht einer gewissen Ironie entbehrt, wenn man bedenkt, dass es zu unserer Fortpflanzung nur des Kerls von nebenan bedarf. Aber die Geschichte scheint anzudeuten, dass es schon, bevor die Europäer nach Amerika kamen, so etwas wie ein Tabu gab, dass Fuchsfrauen sich ausschließlich mit Menschen paaren

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