Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
Vom Netzwerk:
durften, weil sie ansonsten ihre spirituellen Kräfte schwächen würden.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Es scheint bloß nie genug von uns gegeben zu haben, um diese Theorie mal gründlich auf die Probe zu stellen. Da es auf der Welt so viel mehr Menschen als Andere gibt, existiert auch kein Anreiz, sich gegen die Tradition aufzulehnen.«
    Über Quinns Gesicht huschte ein Ausdruck, den Cassidy nicht ganz einzuordnen wusste, und er gab auch keinen Kommentar ab.
    »Das soll wohl bedeuten, dass nun ich an der Reihe bin«, sagte sie schließlich.
    »Nun bist du dran, mir von deiner Familie zu erzählen.«
    »Da gibt es ehrlich nichts Ausgefallenes. Ganz normaler Durchschnitt. Mom und Dad sind in eine kleine Stadt außerhalb Dublins gezogen, aber das Rudel hat schon auf dem Gebiet der Stadt gelebt, ehe die Stadt gebaut wurde, also bin ich dort geblieben.«
    »Hast du irgendwelche Brüder oder Schwestern?«
    »Nein, ich bin ein Einzelkind. Allerdings bin ich mit jeder Menge Vettern und Kusinen gesegnet. Da haben wir es wieder mit der Fruchtbarkeit. Obwohl ich hinzufügen muss, dass große Familien in Irland weit weniger auffallen, als es hier in Manhattan wohl der Fall wäre.«
    »Das stimmt. Also denkt sich niemand etwas dabei, wenn die Mitglieder eines Rudels alle in enger Nähe zueinander leben? Ihr kommt mir tatsächlich vor wie die durchschnittliche Großfamilie.«
    »Eben das sind wir ja auch. Die durchschnittliche fellbewachsene Großfamilie jedenfalls.«
    Er rückte näher an die Sofalehne heran, blieb dabei aber aufrecht sitzen, um ihr auch weiter ins Gesicht sehen zu können, während er sprach.
    »Ich habe also deine Großmutter kennengelernt, und du erwähntest auch eine Kusine, aber von weiteren Familienmitgliedern war nie die Rede. Wo sind deine Eltern?«
    Cassidy zögerte und musste dann unwillkürlich den Blick abwenden. Diese Frage hatte sie an ihrer verwundbarsten Stelle getroffen – wie immer, wenn sie an ihre Mom und ihren Dad erinnert wurde.
    »Sie sind tot.«
    »Das tut mir leid, Cassie. Wie unsensibel von mir. Entschuldige, dass ich danach gefragt habe. Waren sie sehr krank?«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr Mund verzog sich zu einem kummervollen Lächeln. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass einer ihrer beiden Elternteile auch nur mal mehr als nur geniest hätte. Damals waren sie ihr unverwundbar und unsterblich vorgekommen.
    »Sie sind nicht einen einzigen Tag in ihrem Leben krank gewesen. Und es ist schon okay. Du hast es ja nicht wissen können. Außerdem ist es schon eine ganze Weile her. Ich war erst sechs, als sie gestorben sind.«
    »Und seitdem lebst du bei deiner Großmutter?«
    »Genau.«
    »Aber dann müssen deine Eltern ja selber noch ziemlich jung gewesen sein. Wie sind sie denn gestorben? Hatten sie einen Unfall?«
    »Keineswegs. Es geschah mehr oder weniger mit Absicht.«
    Sie holte tief Luft und hob die Hand, um eine herabgerutschte Locke wieder hinter ihr Ohr zu schieben. Gerne erzählte sie nicht davon, doch mit den Jahren hatte sie wenigstens gelernt, darüber zu sprechen, ohne gleich zu einem heulenden Häufchen Elend zu werden.
    »Sie waren im diplomatischen Dienst, so wie meine Nana. Und du ja wohl auch, was das betrifft. Sie waren damit befasst, in einer Auseinandersetzung zwischen zweien der bedeutendsten Vampirfamilien von Washington, D.C., zu vermitteln, als ein Friedensabkommen gebrochen wurde und sie zusammen mit mindestens zwei Dutzend Vampiren und an die hundert Menschen ums Leben kamen. Es war in mehr als einer Hinsicht ein schrecklicher Schlamassel. Die Stadtverwaltung hat drei Häuserblocks niederbrennen lassen, um die Sache unter den Teppich zu kehren.«
    Quinn stieß einen unhörbaren Fluch aus.
    »Das ist ja furchtbar, Liebes. Es tut mir so leid.«
    »Wie ich bereits sagte – das liegt alles schon eine ganze Zeit zurück. Und außerdem waren das zwei Fragen für dich hintereinander. Glaub nicht, ich würde nicht mitzählen. Jetzt bin ich wieder dran.«
    Sie zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und hoffte, damit durchzukommen.
    »Schieß los.«
    »Was hat dich dazu bewegt, Diplomat zu werden?«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich betrachte mich nicht als solchen. Ich bin der Verhandlungsführer meines Rudels. Der Verhandlungsführer des Black Glen-Clans ist seit jeher stets einer aus dem Stamme der Quinns gewesen, also ist es einfach eine Tradition in meiner Familie – ein bisschen so wie bei deiner der diplomatische Dienst, denke ich.«
    Auf die

Weitere Kostenlose Bücher