Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich wie damals

Küss mich wie damals

Titel: Küss mich wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
Vom Netzwerk:
sich in den Salon, wo die Kartentische aufgestellt waren.
    Er beteiligte sich nicht am Spiel, sondern gesellte sich zu einigen Herren, die plaudernd zusammensaßen.
    „Meine Frau hatte recht“,sagte Lord Willoughby gerade, als Marcus zu ihnen stieß. „Heute Abend ist wirklich Gott und die Welt hier!“
    „Ja“, bestätigte Sir Percival. „Alles, was Rang und Namen hat, ist anwesend.“
    „Und noch mehr Leute dazu“, erwiderte Seine Lordschaft. „Ich war nie in einer so bunt durcheinandergewürfelten Gesellschaft.“
    „Lady Frances organisiert hervorragend“, meinte der Baronet. „Sie muss jemanden nur anlächeln, und sofort überschlägt derjenige sich, um ihr zu Diensten zu sein.“
    „Ja, ob man will oder nicht“, warf der Dritte der Gentlemen, Sir Joshua, ein und bezog sich damit auf seine dem Organisationskomitee angehörende Frau.
    „Ach, kommen Sie, Sir“, sagte Marcus verdutzt. „Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass Sie unter dem Pantoffel stehen? Meiner Ansicht nach sollten Ehefrauen ihren Männern gehorchen.“
    Sir Percival lachte auf, sodass Marcus ihn überrascht anschaute.„Ich bezweifele, dass Lady Frances mit dieser Bemerkung einverstanden wäre.“
    „Ist das der Grund, warum Sie sie nicht geheiratet haben?“, fragte Sir Joshua. „Wollten Sie nicht unter dem Pantoffel stehen?“
    „Diese Frage hat sich mir nie gestellt“, antwortete der Baronet herablassend.
    Der Duke wusste, als hätte Sir Percival das laut eingestanden, dass der Baronet in Ihre Ladyschaft verliebt war. Vielleicht hatte Frances Sir Percival abgewiesen oder er nie den Mut aufgebracht, sich ihr zu erklären. Marcus stellte sie sich als dessen Gattin vor, schmunzelte und empfand plötzlich einen seltsamen Druck auf der Brust, der ihm das Atmen erschwerte. Er gelangte zu der Schlussfolgerung, er brauche körperliche Ertüchtigung, und beschloss, am nächsten Tag boxen zu gehen und seine Kräfte mit dem Erstbesten zu messen, der zufällig anwesend war. Das würde ihm guttun.
    „Sie kennen Lady Frances schon von früher, nicht wahr?“, fragte Sir Joshua ihn.
    „Ja, aber es ist Jahre her, seit wir uns zum letzten Mal begegnet sind“, antwortete Marcus lächelnd. „Damals war ich noch ein grüner Junge.“
    „Heute sind Sie nicht mehr so unerfahren, nicht wahr?“
    „Auch Lady Frances ist älter geworden“, antwortete der Duke kühl und empfahl sich. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, meine Herren.“
    „Wollen Sie aufbrechen?“, fragte Sir Percival.
    „Ja. Für heute habe ich genug getanzt.“
    „Sie werden die jungen Damen enttäuschen.“
    „Ach, das glaube ich nicht. Es sind sehr viel jüngere und attraktivere Männer hier, die sie ablenken können.“
    Marcus nickte den Herren aufmunternd zu und verließ den Raum. Es überraschte ihn, dass Sir Percival ihm folgte.
    „Was haben Sie vor, Euer Gnaden?“, wollte der Baronet wissen.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Sie wissen genau, wovon ich rede. Weshalb sind Sie nach all dieser Zeit nach London gekommen? Sind Sie wirklich auf Brautschau?“
    Marcus blieb stehen und maß den Baronet kalt. „Das ist allein meine Angelegenheit, Sir.“
    „Oh, Sie haben recht, vorausgesetzt, Sie lassen Lady Frances in Ruhe. Sollten Sie ihr jedoch noch einmal wehtun, geht die Sache auch mich etwas an.“
    „Drohen Sie mir, Sir Percival?“
    „Nein, ganz und gar nicht, Euer Gnaden“, antwortete der Baronet kühl. „Aber Lady Frances wurde übel mitgespielt, als sie noch jung und unerfahren war. Seither hat sie große Angst, sich an einen anderen Mann zu binden. Der von mir erwähnte Vorfall hat ihr ganzes Leben beeinflusst.“
    Marcus glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können, wollte es auch nicht glauben. „Wollen Sie damit zum Ausdruck bringen, dass sie sich distanziert zu Ihnen verhält und Sie enttäuscht sind?“
    „Nein, überhaupt nicht. Wie gesagt, diese Frage hat sich mir nie gestellt.“
    „Befürchten Sie, eine Abfuhr erteilt zu bekommen?“ Marcus lachte auf. „Sie sollten mehr Rückgrat haben, Sir. Ein Hasenfuß wird nie eine schöne Dame für sich gewinnen.“ Er wandte sich ab und setzte den Weg fort.
    Sir Percival blieb ihm dicht auf den Fersen.
    Frances hatte ihre Stieftochter und deren Gatten zur Haustür begleitet, sich von ihnen verabschiedet und war im Begriff, in den Ballsaal zurückzukehren, als sie den Duke of Loscoe die Treppe herunterkommen sah. Sie blieb stehen und schaute ihn an. Sein Blick war unergründlich,

Weitere Kostenlose Bücher