Kuess mich
fragte Pia überrascht.
Dass ihr hübscher Haarschopf mit einem Mal so ernst klang, trübte ihre Pony-Herzchen-Bauchmuskeln- Girly-Welt.
>> Er kann nicht gut mit solchen Situationen. Jemanden zu verlieren den er gern hat…das hatte er schon zu oft, deshalb wirkt er auch so gefühlskalt. <<
>> Gefühlskalt… << , wiederholte Pia, um Zeit zu gewinnen darüber nachzudenken.
Ja, Chris machte tatsächlich den Eindruck als wäre er ein ziemlich verschlossener Typ. Nur als Sam mit ihm über das Schwimmen geredet hatte, war er kurz aufgetaut. Eigentlich machte ihn die ganze einsame Wolf Aura ziemlich cool, nur dass er aus einer unbegründeten Angst heraus vielleicht Sam verlassen könnte, gefiel Pia überhaupt nicht.
>> Ich glaube sie mag Chris mehr als sie zugeben will. Sam hat noch nie jemanden als ihren Freund bezeichnet, das ist ziemlich neu für mich…und Bastian. <<
Pia seufzte.
>> Er kriegt sich wieder ein, er kann sich nicht lange mit Sam streiten und er will schon gar nicht, dass sie sauer auf ihn ist. Bastian ist ein verzogenes, verwöhntes Einzelkind, das daran gewöhnt ist zu bekommen was er will – daran sind seine Eltern schuld – aber er riskiert nicht Sam ernsthaft wütend zu machen. Er würde sich mit Chris zusammenraufen, denke ich… <<
Matthias nickte und zuckte dann mit den Schultern.
>> Mal sehen was der Ire mit den Eisaugen macht! Wenn er alten Mustern folgt, sehe ich ehrlich gesagt schwarz. <<
Sam fluchte den a bgebrochenen Holzpfosten an der ihren linken Fuß abrupt abgestoppt hatte. So schön die Sterne hier am Land auch funkelten, so finster war die Nacht durch die man stolpern musste, um wieder halbwegs zivilisiertes und mit Strom versorgtes Gebiet zu erreichen.
Hier gab es keine Straßenlaternen, keinen Handyempfang und kein Erbarmen mit naiven Sta dtmädchen die sich verliebten und dann die Nerven wegschmissen, wenn man sie darauf aufmerksam machte, dass sie naiv waren.
Ihr Leben war so herrlich unkompliziert gewesen , noch vor ein paar Tagen und jetzt drehte sich alles in einem Strudel aus Eifersucht und Verlustängsten. Dieses Kaff hatte sich idyllisch und friedlich gezeigt, in Wirklichkeit war es ein billiger Telenovela Drehort, gespickt mit Kuhfladen und Gartenzwergen.
>> Hey! Warte! <<
Bastians Stimme lies Sam kurz anhal ten, aus purer Gewohnheit. Nach einer Sekunde fiel ihr wieder ein, wie wütend sie war und warum sie gerade alleine fluchend am See entlangstolperte.
>> Geh weg! << , fauchte sie und beschleunigte ihre Schritte.
>> Nein! Wohin denn?! Zur läufigen Version von Minnie Mouse und den drei Jonas Brothers? <<
Als Sam zu laufen begann, hörte sie wie Bastians Schritte auch schneller wurden.
>> Versuchst du echt gerade vor mit wegzulaufen?! <<
>> Ja! <<
>> Wieso?! Denkst du ich will dich ausrauben?! <<
>> Nein! Du willst mir auf die Nerven gehen! Deshalb laufe ich vor dir weg! << , rief Sam atemlos, weil sie wirklich rannte als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her.
>> Sinnlos! Ich bin es gewohnt, neunzig Minuten einem Ball nachzulaufen! Außerdem hab ich die längeren Beine und die bessere Kondition! Du brauchst doch jetzt schon ein Sauerstoffzelt! <<
>> Ja! Aber ich hab die Hoffnung… << , schnaufte Sam und musste ein paar Mal nach Luft schnappen, um den Satz zu beenden.
>> …dass du über dein riesen Ego stolperst! DU VOLLARSCH! <<
Es dauerte noch ungefähr fünf Sekunden, bis Bastian Sam am Handgelenk packte und sie beide so plötzlich ausbremste, dass sie beinahe in den See gefallen wären. Sie stolperten am Ufer entlang. Im knöcheltiefen Wasser riss sich Sam von Bastian los.
>> Was glaubst du eigentlich was du hier tust?! << , rief sie.
Sie bekam immer noch nicht genug Luft um angemessen wütend zu klingen.
>> Mir mit dir eine Verfolgungsjagt liefern, weil du offenbar psychotische Schübe hast! <<
Sam knurrte und spritze Bastian mit dem Fuß mit Wasser voll.
>> Was zum Teufel ist dein Problem? << , wollte sie wissen und gestikulierte dabei gebührend aufgebracht mit den Armen mit.
Trotz der Dunkelheit war die wachsende Wut in Bastian Augen nicht schwer zu erkennen. Er legte nur selten so negative Emotionen in seinen Blick, weil er der fröhlichste, unbeschwertes Mensch war den Sam kannte, aber das ländliche Urlaubsparadies brachte nicht nur ihre Gefühlswert durcheinander. Bastian verkrampfte sich ein wenig, weil er im ersten Moment keine Worte zu finden schien, die stark genug waren um Sam zu verdeutlichen was sie eigentlich
Weitere Kostenlose Bücher