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Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Titel: Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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vorbereitet.“ Frau Sommers, die ich in Gedanken mittlerweile in „Der Drache“ umbenannt hatte, wies auf einen hohen Stapel. Vorsichtig nahm ich eine der teuer aussehenden Einladungskarten in die Hand. Der dunkelblaue Karton war mit einem silbernen Rand verziert.
    „Wir stecken gerade in den Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier von Herrn Schmitt. Jeder Gast soll eine handgeschriebene Einladung bekommen. Herr Schmitt möchte, dass sich jeder persönlich angesprochen fühlt. Ich hoffe, Sie haben eine gut leserliche, schöne Schreibschrift.“
    Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Herr Schmitt war ein wohlhabender Unternehmer. Seine Geburtstagsfeier würde er sicherlich in einem kleinen, intimen Kreis mit etwa zweihundert Gästen feiern.
    „Wie viele Einladungen sind es?“
    „Oh, nicht viele. Herr Schmitt lädt nur seine nahesten Verwandten, engsten Freunde und Geschäftspartner ein. Wir rechnen mit dreihundert Gästen.“
    Dreihundert Gäste? Und jeder sollte eine handgeschriebene Einladung bekommen?
    „Ich habe Ihnen für jeden Gast ein Schreiben vorbereitet. Im Grunde ist es immer der gleiche Text, nur etwas abgewandelt. Am besten schreiben Sie ihn einmal auf ein weißes Blatt vor, damit ich sehe, wie Ihre Handschrift aussieht.“
    „Ja, natürlich, gar kein Problem.“ Ich lächelte tapfer und hoffte , sie würde endlich gehen, damit ich mit dem Kopf auf den Tisch schlagen und mich in Selbstmitleid ergehen konnte.
    „Sehr gut. Ich sehe Sie in ein paar Minuten.“ Die Tür schloss sich und ich war allein. Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich an den Schreibtisch und beäugte den teuren Füller, der vor mir lag. Klar, für einen Kuli war dieses Schreiben zu exklusiv.
     
    Vier Stunden später war eines klar: Selbst wenn Herr Schmitt der ehrlichste Mensch auf dieser Welt war, würde ich nicht lange für ihn arbeiten. Die Sommers war eine Sklaventreiberin, entschlossen, das Maximum aus den vierhundert Euro zu ziehen, die sie mir im Monat zahlte. Ich hatte einen Schreibkrampf und schlechte Laune, als der Zeiger endlich auf ein Uhr stand und das Ende meines ersten Arbeitstages verkündete. Ich ging zu meiner Chefin und legte einen Stapel Einladungen auf ihren Schreibtisch.
    „Das sind alle, die ich heute geschafft habe.“
    „Wie viele sind es?“
    „Achtzig.“
    „Das ist nicht sehr viel“, murmelte der Drachen und begann die Karten so lange zu ordnen, bis die Ränder exakt übereinander lagen. „Ich hatte gehofft, Sie würden die ersten hundert heute schaffen. Vielleicht bleiben Sie ein, zwei Minuten länger damit wir vorankommen. Sie haben sicherlich nichts dagegen?“ Ein stahlharter Blick, der sofortige Entlassung drohte, sollte ich dies Verneinen, bohrte sich in meine Augen.
    „Nein, natürlich nicht.“ Ich versuchte mich in einem weiteren falschen Lächeln, merkte aber, dass daraus nur eine Grimasse wurde. Zumindest fühlte es sich so an. Meine Gesichtsmuskeln streikten.
    Aus den zwei Minuten wurden sechzig. Meine Laune war im Keller, denn bisher hatte mein Einsatz nichts zutage befördert, was mich in meinen Ermittlungen weiterbrachte.
     
    Der zweite Arbeitstag ähnelte dem ersten. Ohne Verschnaufpause schrieb ich eine Einladung nach der anderen und arbeitete eine unbezahlte Stunde länger.
    Als ich endlich gehen durfte, schwor ich, nicht länger als eine Woche zu bleiben. Wenn ich in dieser Zeit nichts herausfand, war das Pech.
    Noch immer genervt von der endlosen Schreiberei, schloss ich die Eingangstür der Villa hinter mir und ging die Treppen hinab.
    „Wen haben wir denn da?“, ertönte eine Stimme in meinem Rücken. Oh, nein , stöhnte ich innerlich und drehte mich um.
    „Sind Sie die neue Sekretärin?“
    „Aushilfe trifft es wohl eher“, antwortete ich und musterte mein Gegenüber. Der Typ sah gut aus, das musste man ihm lassen.
    „Ich bin Erich Schmitt. Der Sohn“, stellte er sich vor und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. „Schön, dass mein Vater es endlich geschafft hat, eine gut aussehende Sekretärin einzustellen.“ Der „Sohn“ schaltete ein Tausend-Watt-Lächeln ein und strahlte mich an.
    „Freut mich. J .. Äh, Brigitte Schmons.“ Ich schüttelte seine Hand und lächelte höflich.
    „Ich hoffe, Sie bleiben uns lange erhalten.“ Wieder das Tausend Watt Lächeln.
    „Ja, das hoffe ich auch. Also, ich meine, es gefällt mir hier sehr gut“, stammelte ich und merkte, dass ich rot wurde. „Also, ich muss jetzt gehen. Hat mich

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