Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
vorzubereiten. Ich habe noch kein einziges Dokument gesehen, das wichtig aussieht. Wenn das so weitergeht, arbeite ich jahrelang für den Typen, ohne je etwas Interessantes zu entdecken.“
„Vielleicht ergibt sich auf der Feier eine Chance. Du wirst doch an dem Abend dabei sein?“
„Ja, als Mädchen für alles.“ Ich zog eine Grimasse. „Glaube mir, der Drachen wird mich die ganze Zeit durch das Haus hetzen.“
„Wie wäre es, wenn du mich einschleust? Als zusätzliche Hilfe. Ich könnte dir den Rücken frei halten, während du versuchst, etwas herauszufinden. Außerdem würde ich gerne noch ein paar Tage in Frankfurt bleiben.“ Vanessa sah mich erwartungsvoll an, fast so, als würde ich ihr einen Gefallen tun, wenn ich sie einen Abend lang Bedienung spielen lassen würde. Mit einem Mal erfasste mich ein Gefühl von Dankbarkeit. Vanessa war die beste Freundin, die man sich denken konnte.
„Das ist lieb von dir. Wirklich!“
„Kein Problem. Kann mir nichts schaden, zu sehen, wie hart andere für ihr Geld arbeiten müssen.“
„Wenn du mir hilfst , schaffe ich es bestimmt, in das Büro von Schmitt zu kommen. Das könnte mich weiterbringen.“
Vanessa grinste mich an. „Wann sagtest du, steigt die Party?“
Endlich! Der große Tag! Oder besser, der Abend.
Mit den Caterern, den Floristen, den Barkeepern, der Band und allen anderen, die etwas mit dem Event zu tun hatten, duzte ich mich mittlerweile. Was kein Wunder war, die Sommers hatte mich jeden Termin etliche Male bestätigen lassen.
Jetzt stand ich in der Empfangshalle der Schmittschen Villa in meinem kleinen Schwarzen und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Meine Aufgabe war einfach: Ich sollte jeden Gast auf der Gästeliste abhaken. Frau Sommers würde die Gäste begrüßen und zu mir lotsen. Hatten sie uns und den Bodyguard, der an der Tür stand, passiert konnten sie weiter zu Herrn Schmitt gehen und ihre Glückwünsche und Geschenke loswerden.
Mein Arbeitgeber war heute Abend ganz der charismatische, charmante Gastgeber. Für sein Alter sah er gut aus. Seine kurz geschnittenen Haare hatten einen silbernen Grauton, der ihm sehr gut stand. Die Falten in seinem Gesicht ließen ihn nicht alt, sondern interessant aussehen, der maßgeschneiderte Anzug, der seine sportliche Figur betonte und die gepflegte Erscheinung taten ihr Übriges. Ich hatte mehrere Frauen beobachtet, die den Mann nachdenklich taxierten. Schmitt war seit Jahren Witwer und ein guter Fang.
Ich war seit vier Stunden anwesend, denn ich hatte die Caterer in Empfang genommen, die Floristen beaufsichtigt und jeden einzelnen, gedeckten Tisch überprüft.
Die Kellner waren mittlerweile eingetroffen. Alle, bis auf Vanessa. Was der Grund für meine Nervosität war. Nach einem nicht so subtilen Hinweis an die Cateringfirma, dass eine gute Bekannte von mir einen Job brauchte, war es kein Problem gewesen, Vanessa auf die Liste des Hilfspersonals zu setzen.
Wo war sie? Die Gäste mussten jeden Moment eintreffen und sämtliche Kellner hatten sich bereits mit den Kanapees und Sektgläsern in Position gestellt. Jeder war bereit seinen Job zu beginnen. Nur meine Freundin nicht.
Mein Handy klingelte. Ein Blick auf das Display bestätigte, was ich befürchtet hatte. Frau Tahin vom Catering, die wissen wollte, wo meine Superkraft war.
Mit einem tiefen Seufzer nahm ich das Gespräch entgegen.
„Ja, hier Schmons.“
„Die Kellner sind vollzählig, aber Sie müssen noch kommen und die letzte Aushilfskraft eintragen.“
„Warum? Frau Villiers ist bereits auf der Liste und bestätigt.“
„Frau Villiers hat sehr männliche Züge angenommen. Am besten sehen Sie selbst.“
Bevor ich eine weitere Frage stellen konnte, wurde das Gespräch unterbrochen. Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Zum hundertsten Mal wählte ich Vanessas Nummer, aber wie schon zuvor, ging nur ihre Voicemail dran. Ich würde sie umbringen.
Mit einem kurzen „Bin gleich wieder da!“ hastete ich davon, bevor der Drache mich fragen konnte, wohin ich wollte.
Ich sprintete den langen Gang entlang, der zur Küche führte, bog um die Ecke und kam keuchend zum Stehen.
„Hallo“, begrüßte mich eine bekannte Stimme.
Lex grinste mich zufrieden an. Er sah verändert aus. Eine dicke Brille saß auf seiner Nase, statt blonder Haare, hatte er jetzt tiefschwarze.
„Du?“
„Ich springe für Frau Villiers ein. Die Arme ist krank.“
„Krank? Ich bringe sie um!“
„Frau Sommers, Sie
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