Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
Freundin kompliziert alles.“
„Wow. Das ist echt toll. Ich bin eine Komplikation. Es ist besser, du gehst jetzt.“
„Jana!“
„Vergiss es. Du weißt, wo die Tür ist.“
Die Tür schloss sich leise hinter ihm. Das Geräusch schmerzte. Ich hätte wissen müssen, dass es ihm nicht ernst war mit uns. Sex hatte noch nie etwas bedeutet.
Dieses Mal berichtete ich Vanessa nichts von unserem Gespräch. Die Enttäuschung saß zu tief. Außerdem hatte ich es satt, als Verliererin da zu stehen. Stattdessen setzte mich an mein Notebook, loggte mich ins Internet ein und begann eine ausführliche Google Suche.
Einige Stunden später hatte ich in einem Word Dokument eine Übersicht über die unterschiedlichen Firmen, die Schmitt gehörten, zusammengetragen. Es waren wesentlich mehr als in den Akten meiner Schwester standen. Was ich sah, ließ mich innehalten. Der Mandant meiner Schwester besaß ein Firmenkonglomerat, das in mehreren Biochemiebereichen forschte. Ideal, um synthetische Drogen herzustellen. Keine der Biochemiefirmen wurde von Irene betreut.
Ich stand auf und streckte mich. Ich brauchte frische Luft, oder zumindest so frisch, wie sie in Frankfurt zu haben war, damit ich in Ruhe über meine Ergebnisse nachdenken konnte. Also schnappte ich mir den Wohnungsschlüssel und die ging die paar Meter zum Opernplatz, um mich mit den Touristen und Shoppern die Freßgass hinunter treiben zu lassen. Während ich an den kleinen Restaurants und Bars vorbei schlenderte, entwarf ich eine Strategie.
Vollgestopft mit Eis, Obstsalat und einer kleinen Mahlzeit bei meinem Lieblings-Delikatessengeschäft, kehrte ich in das Apartment zurück. Dämmerung senkte sich über die Stadt. Der Verkehr auf der Bockenheimer Landstraße lichtete sich allmählich. Die Zeit war ideal, um meine nächsten Schritte vorzubereiten.
Es würde eine lange Nacht werden.
24
Neun Uhr morgens. Ich hatte weder geschlafen, noch etwas gegessen, meine Strategieplanung hatte mich innerlich aufgewühlt, allerdings auf eine positive Art und Weise, denn eines war mir plötzlich klar geworden: Die Arbeit machte mir Spaß. Meine Intuition und meinen Verstand zu nutzen, um den Plänen Schmitts auf die Spur zu kommen, war genau das, was mir seit Langem gefehlt hatte.
Ich hatte es nicht zugeben wollen, aber immer die gleichen Fragen nach dem Liebesleben oder den Finanzen zu beantworten, langweilte mich. Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb ich nichts mehr in den Karten sah. Seit ich an dem Fall arbeitete, fühlte ich mich trotz aller Probleme und Schwierigkeiten belebt, ich freute mich auf jeden neuen Tag.
Die Nacht durch zu arbeiten, um meine nächsten Schritte zu planen, war zwar ermüdend, gab mir aber gleichzeitig das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun.
Mehr als einmal war ich aufgestanden, hatte meinen Lebenslauf gelesen, Änderungen vorgenommen und war auf und ab gegangen . Der Schlafmangel steckte mir in den Gliedern. Was ich jetzt brauchte, war ein starker Kaffee, also griff ich nach meiner Jacke, steckte etwas Geld ein und ging die paar Meter die Bockenheimer hinunter zu Schreibers . Dort machte ich es mir mit einer großen Tasse Kaffee, einem belegten Brötchen und der Frankfurter Allgemeinen gemütlich.
Nach meinem zweiten Kaffee kehrte meine Energie allmählich zurück. Ich brachte mein Geschirr zur Theke und machte mich auf den Rückweg. In der Wohnung angekommen, las ich noch einmal die E-Mail durch, die ich vorbereitet hatte. Dann drückte ich auf „Senden“.
Etwa eine knappe Stunde später klingelte mein Handy.
„Sommers hier, die Privatsekretärin von Herrn Schmitt“, meldete sich eine geschäftsmäßige Stimme. „Ich habe Ihre Bewerbung gelesen und würde Sie gerne kennenlernen. Können Sie heute um elf Uhr dreißig vorbeikommen?“
„ Halb zwölf? Ja, klar … ähm, sehr gerne“, stotterte ich.
„Gut. Wir sehen uns.“ Bevor ich mich verabschieden konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Nachdenklich starrte ich mein Handy an. Es musste ziemlich dringend sein, wenn diese Sommers mich heute noch sehen wollte.
Es dauerte nicht allzu lange, um nach Kronberg zu gelangen. Langsam kurvte ich durch das Wohngebiet, das hinter der Altkönig-Schule anfing, bis ich in die Straße einbiegen konnte, in der das Anwesen Schmitts lag.
Wie erwartet , stand Lex’ Kleinbus schräg gegenüber von der Einfahrt. Sah ganz so aus, als machte mein Ex ernst mit seiner Observation. Ich war mir nur nicht sicher, was er sich
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