Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
matt glänzenden Flüssigkeit, die in seiner Tasse waberte. „Verdammt, Jana. Willst du mich umbringen? Von dem Zeug bekommt man einen Herzinfarkt!“
„Oh? Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Ich unterdrückte ein Grinsen und nahm ebenfalls einen vorsichtigen Schluck von meinem Gebräu. Jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt, um ihm zu erzählen, dass ich die koffeinfreie Version trank.
„Auf den Fotos sind Listen zu sehen, in denen es um Experimente mit Ecstasy geht. Das alleine wäre nicht weiter schlimm, denn er hat die Genehmigung dafür, Ecstasy zu Forschungszwecken zu verwenden. Der Handel damit ist verboten. Wenn wir nachweisen können, dass Schmitt diese Pillen in großen Mengen verkauft, kriegen wir ihn dran.“
„ Ja“, sagte ich gedehnt. „Nur sind alle Beweismittel bisher illegal erlangt, oder nicht?“
„Du könntest diese Listen während deiner Arbeit entdeckt haben und hast Fotos gemacht, weil dir ein Verdacht kam, dass Schmitt in kriminelle Aktivitäten verwickelt ist.“
„Stimmt. Aber deine Listen sind nicht genug. Sie lassen nur Vermutungen zu. Wir brauchen Beweise.“
26
Warum hatte ich mich darauf eingelassen?
Mein T-Shirt klebte an meiner Haut. Mein Puls raste. Obwohl ich versuchte leise zu atmen, keuchte ich, als hätte ich einen Marathon hinter mir.
Wenn es nur so wäre! Nein, ich betätigte mich nicht sportlich und es war auch nicht heiß genug, um so zu schwitzen. Stattdessen war ich dabei in die Villa meines Arbeitgebers einzubrechen. Mit einem Schlüssel, was es der Aussage meines Ex-Freundes nach nicht zu einem Einbruch, sondern höchstens zu unbefugtem Betreten machte. Ha! Er war nicht derjenige, dem eine kuschelige Zelle winkte, wenn er erwischt wurde. Nein, Lex saß sicher und wohlbehalten in dem schwarzen SUV, der unweit der Schmittschen Villa am Straßenrand geparkt war.
Leider war die Aktion meine Idee gewesen. Lex wollte sich erneut Zutritt zu Schmitts Büro verschaffen. Über mich. Dummerweise hatte ich ihm widersprochen. Wenn man mich erwischte, konnte ich mich herausreden. Behaupten ich hätte meine Handtasche vergessen – was ich vorsorglich auch getan hatte. Gestern, als mein Arbeitstag mal wieder eine Stunde zu spät endete, hatte ich sie unter meinen Schreibtisch gekickt und war nach Hause gegangen.
Das einzige Problem war der Schlüssel, den ich gerade in das Schloss einführte. Ich hatte ihn – wie eine Kriminelle – durch einen Abdruck anfertigen lassen. Oder besser gesagt, Lex hatte das erledigt.
Mein Herzschlag pochte laut in den Ohren, als ich den Schlüssel drehte. Mit einem leisen Klicken schwang die Eingangstür auf. Hastig gab ich den Code der Alarmanlage ein, den die Sommers mir vor der Geburtstagsfeier gegeben hatte.
Mist! Ich hatte gehofft, es würde nicht klappen, dann hätte ich dieses Unterfangen abblasen können. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass Lex sein Versprechen hielt und die Security Kameras ausschaltete.
Vorsichtig ging ich in das Foyer, versuchte möglichst lautlos über die Marmorfliesen zu gleiten. Okay, ich trug Turnschuhe, die machten ohnehin keinen Lärm, dafür aber quietschte das Gummi der Sohlen auf dem glatten Steinboden.
Ich versuchte zu schlucken, aber meine Kehle war ausgetrocknet. Eines war klar: Ich war nicht dafür gemacht, Verbrechen zu begehen.
Erst als ich in Schmitts Büro war und die Tür hinter mir geschlossen hatte, wich etwas Anspannung von mir. Ich atmete tief durch und lehnte mich gegen die Wand, nur um sofort davon wegzuspringen. Ich wollte keine feuchten Flecken auf der matt glänzenden Fläche hinterlassen.
„Okay. Es ist ganz einfach. Lex sagte, die unterste Schublade hat ein Geheimfach“, murmelte ich und ging zu der imposanten Mahagoniplatte, die auf vier Säulen ruhte. Vorsichtig zog ich jede Schublade auf. Lex hatte nicht genug Zeit gehabt, alle Dokumente zu fotografieren. Ich wollte sichergehen, dass ich nichts übersah. Noch einmal würde ich nicht einbrechen.
Hastig wühlte ich in den Unterlagen, die sich in den Schubfächern stapelten, immer darauf bedacht, trotz meiner Eile alles so aussehen zu lassen wie zuvor. Nichts. Ganz wie Lex gesagt hatte, befanden sich in den oberen Fächern nur Büromaterialien, einige Briefbögen und Briefumschläge. Sah so aus, als würde mein Arbeitgeber einen Teil seiner Korrespondenz selbst erledigen.
Dann, endlich, langte ich bei der untersten Schublade an. Sie war verschlossen, aber das sollte kein Problem sein. Ich hatte einen
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