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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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vielleicht sogar mitgeholfen.
    »Du hast versprochen, ich würde längst tot sein, bis Winter über ihre volle Kraft verfügt«, rief Grey Daar in Erinnerung. Seine Augen, die den alten Druiden durchbohrten, sprühten vor Zorn. »Dass sie bis dahin ein normales Leben führen und selbst schon alt sein würde, wenn du mit ihrer Ausbildung beginnst. Sie ist noch nicht einmal fünfundzwanzig. Du kannst sie noch nicht in Anspruch nehmen.«
    »Aber das war früher«, sagte Daar und veränderte seinen Standort so, dass der Tisch zwischen ihnen stand. »Ich habe mich verschätzt, Greylen. Ich glaubte, ich würde mehr Zeit haben. Aber wie ich schon zu erklären versuchte, braut sich Schlimmes zusammen und Winter braucht ihre Kraft jetzt.«
    »Nein. Ich verbiete es. Du bekommst mein kleines Mädchen nicht, solange noch Atem in mir ist, Priester.« Greylen trat drohend auf ihn zu. »Und falls du zu Winter die leiseste Andeutung über ihre Bestimmung machst, befördere ich dich persönlich in die Hölle, Alter, und wenn meine Seele verdammt ist.«
    Daar war während Greylens Tirade immer mehr zurückgewichen und stand nun mit dem Rücken an der Wand seiner Hütte. Der Alte beruhigte sich mit einem tiefen Atemzug und streckte flehend die Hände aus. »Laird Greylen …« Er holte wieder zitternd Luft und wagte erneut einen Versuch. »Grey, du verstehst mich nicht. Winter wird kein hohes Alter erreichen, wenn sie jetzt nicht ihre Bestimmung erfüllt. Keiner von uns wird noch da sein. Teufel«, murmelte er kopfschüttelnd. »Das Leben, wie wir es kennen, wird es nicht mehr geben.«
    Grey kreuzte die Arme vor der Brust. »Deine Neigung zur Melodramatik beeindruckt mich nicht mehr, Priester. Die Sonne wird nicht aufhören zu scheinen, wenn Winter noch vierzig oder fünfzig Jahre Ruhe und Glück genießt. Du kannst sie noch nicht haben.«
    »Aber es ist schon im Gange«, flüsterte Daar. »Die Energie ändert sich bereits. Ist dir nicht aufgefallen, dass mit ungewöhnlicher Regelmäßigkeit fürchterliche Unwetter kommen? Sie sind das erste Anzeichen der Katastrophe, und sie eskaliert in einem Umfang, den ich nicht voraussehen konnte.«
    »Wetter ist Wetter, Alter. Seit Anbeginn der Zeit gibt es Wetterzyklen. Wenn nötig, kann Grace es dir erklären.«
    Der alte Priester rieb sein Gesicht mit den Händen und funkelte Grey mit kristallblauen Augen an. »Das ist anders, sage ich dir. Etwas stört das Kontinuum, was wiederum bewirkt, dass mein Lebensbaum abstirbt. Und wenn er stirbt, folgen bald die anderen.« Er schwenkte die Hand. »Und wenn alle absterben, stirbt die Erde mit ihnen.«
    »Und was bringt deinen Baum um?«
    Daar zog die Schultern hoch und trat schließlich weg von der Wand. Er ging zum Kamin und streckte die Hände der Wärme des Feuers entgegen, in das er starr blickte. »Eine Verletzung der Lebenskraft«, sagte er, ohne aufzublicken.
    »Welche Art von Verletzung?«, knurrte Greylen ungeduldig.
    Daar warf ihm kurz einen düsteren Blick zu und starrte wieder ins Feuer. »Ich schätze, dass es ein Druide oder Wächter sein könnte, der seine Kraft missbraucht«, sagte er in die Flammen.
    »Und was hast du angestellt?«
    »Gar nichts!«, japste Daar und drehte sich zu ihm um. »Ich bin es nicht, der meinen Baum zum Absterben bringt. Ich versuche seinen Tod aufzuhalten!«
    »Wer ist es dann?«
    Daar schüttelte mit einem Seufzen den Kopf und senkte den Blick zu Boden. »Es könnte jede der etwa fünfzig Seelen sein. Es spielt auch keine Rolle, wer es ist, nur dass mein Baum die Wirkung fühlt.«
    »Fünfzig«, flüsterte Greylen entsetzt. »Es gibt fünfzig von euch Druiden, die frei herumlaufen?«
    »Nein«, sagte Daar und blickte auf. »Es gibt nur sechs bis zehn, die gleichzeitig da sind. Die anderen Seelen sind Wächter.«
    »Warum kümmert sich dann nicht einer dieser Wächter um das Problem? Du hast zu Robbie MacBain gesagt, es wäre seine Pflicht, uns vor diesen störenden Bastarden zu schützen.«
    »Genau das ist der Grund, der mich darauf bringt, dass einer dieser Wächter dahintersteckt«, sagte Daar und kratzte sich den Bart.
    Grey ließ die Arme sinken und trat einen Schritt zurück. »Ein Wächter?«, flüsterte er. »Willst du damit sagen, ein Wächter tötet deinen Lebensbaum?«
    »Nein, nicht direkt. Ich glaube, er hat sich gegen seine Berufung gewandt, und das stört das Kontinuum. Dies wiederum bewirkt, dass alle Bäume geschwächt werden und der Reihe nach eingehen. Sie können nicht gedeihen, wenn ihre

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