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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Cùrams Baum verschaffen. Seine Energie ist – oder war vielmehr – die Quelle, aus der jeder Lebensbaum spross.«
    Greylen senkte das Kinn auf die Brust und ließ sich Daars Erklärung durch den Kopf gehen. »Aber ist es Winters Entscheidung?«, fragte er leise.
    »Ja. Das ist es«, sagte Daar leise. »Du kennst deine Tochter. Glaubst du, sie könnte sich ihrem Schicksal entziehen, wenn sie sich die Folgen vor Augen hält? Ist Winter zuzutrauen, dass sie das Ende der Welt zulässt?«
    »Nein«, gab Grey zu und senkte den Kopf mit einem längeren Schweigen. Schließlich blickte er zu Daar auf. »Wieso bist du so sicher, dass Winter deinen Baum retten kann? Sie ist jung und in der Kunst der Druiden nicht geschult.« Er trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Und dieser elende Wächter? Wer soll sie vor ihm schützen?«
    »Das wirst du tun«, sagte Daar. »Und ich auch, wenn ich kann. Und vergiss Robbie nicht. Er ist selbst ein mächtiger Wächter, Greylen. Wir alle werden Winter nach besten Kräften schützen. Teufel nochmal, auch dieses Biest, dieser Gesader, würde sein Leben für sie geben.«
    »Du klingst mehr besorgt als zuversichtlich«, sagte Grey und trat einen Schritt auf ihm zu. »Können wir sie wirklich beschützen?«
    Diesmal behauptete Daar seinen Standpunkt. Sein Blick wurde sanft und verriet Verständnis, doch schüttelte er den Kopf. »Ehrlich, ich weiß es nicht, da ich auch nicht genau weiß, mit wem wir es zu tun haben und was auf uns zukommt.«
    »Und wie können wir es herausfinden?«
    Daar schüttelte wieder den Kopf. »Wir werden es herausfinden, wenn derjenige, der es ist, es zulässt. Wenn er ein böser Wächter ist, muss es einen Grund geben, warum er zu einem solchen wurde. Aber bis wir seine Pläne durchschauen, ist es, als würden wir Scheuklappen in einer mondlosen Nacht tragen.«
    »Warum bist du in dieser Sache nicht zu Robbie MacBain gegangen?«
    »Ich war bei ihm. Doch er sagte, ich müsste erst mit dir reden.«
    »Du wirst Winter ohne meine Erlaubnis nichts sagen«, erklärte Grey und verlieh seinen Worten mit einem drohenden Schritt Nachdruck.
    Wieder bewies Daar Standfestigkeit und schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die Absicht, ihr etwas zu sagen. Das ist deine Pflicht, Greylen. Sobald Winter sich damit arrangiert hat, wer sie in Wirklichkeit ist, wird sie von selbst zu mir kommen.« Daar trat näher. »Ich bitte dich nur, dass du dir nicht zu viel Zeit lässt, MacKeage. Sobald meine Kiefer fällt, könnte es zu spät sein für die Rettung der anderen.« Er schüttelte den Kopf. »Und ich befürchte, dass mein Baum den kommenden Winter nicht überlebt.«
    Grey stieß einen frustrierten Atemzug aus, als er Daar anstarrte, der am Feuer stand und alt und gebrechlich und fast besiegt aussah. Plötzlich kam Grey sich ebenso alt und hilflos vor. Wortlos drehte er sich um, öffnete die Hüttentür und trat hinaus auf die Veranda. Dort stand er nur da und blickte auf den See hinunter, der im Licht der frühen Morgensonne schimmerte.
    »Du bist immer noch ein mächtiger Krieger, Greylen«, sagte Daar leise, als er neben ihn auf die Veranda trat. »Du bist ein Highlander, MacKeage, mit der Kraft und Intelligenz, deiner Tochter in dieser Situation zu helfen. Die Gesellschaft mag sich in den über achthundert Jahren, seitdem wir geboren wurden, weiterentwickelt haben, doch braucht sie immer noch dein Kriegerherz zu ihrer Rettung. Dies und Winters wirksame Zauberkraft.«
    Grey blickte weiterhin wortlos auf den Pine Lake und die im bunten Kleid des Herbstlaubs prangenden Berge, die ihn umgaben.
    »Und du hast eine kleine Armee zur Verfügung«, fuhr der alte Priester fort. »Sie wird dir in dem bevorstehenden Kampf helfen. Deine Frau wird dir zur Seite stehen, Greylen. Und ich. Und Robbie MacBain. Und vergiss nicht, dass Graces Schwester Mary noch bei uns weilt. Dass Mary die Gestalt einer Schneeeule hat, halte ich für einen entscheidenden Vorteil.«
    Schließlich richtete Grey seinen Blick auf Daar. »Ich kann nicht bekämpfen, was ich nicht sehe, Alter.« Die Arme verschränkend, wandte er sich nun ganz dem Priester zu. »Wenn du raten müsstest – wen hältst du für die Bedrohung? Wer wurde seiner Berufung untreu?«
    Daar sah blinzelnd zu ihm auf. »Cùram, denke ich.«
    »Aber du sagtest, er wäre eher Wächter als Druide.«
    »Du weißt, dass cùram auf Gälisch Wächter heißt«, rief Daar ihm ins Gedächtnis. »Er ist beides.«
    »Aber wie kann das sein? Wächter

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