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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Pflichten?«
    Winter ballte hinter ihrem Rücken die Fäuste und lächelte. Ja, jetzt sah sie, dass ein weiter Weg vor ihr lag, bis sie diesen alten Krieger dazu bringen würde, seine Denkweise zu ändern. »Mit deiner Firma habe ich nichts am Hut. Ich wollte dich nur auf etwas aufmerksam machen, das ist alles.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn du keine qualifizierten Frauen in deiner Firma hast, solltest du vielleicht deine Auswahlkriterien überprüfen«, empfahl sie, als sie sich nach dem Schlafsack bückte, den sie tüchtig ausschüttelte, ehe sie ihn zusammenfaltete.
    Eine Feder schwebte plötzlich in die Luft und landete auf ihrem Fuß, der in einem Socken steckte. Winter fasste nach der schwarzen Feder und richtete sich nachdenklich auf. Sie war acht oder neun Zoll lang, glatt und unbeschädigt. Eine Schwanzfeder.
    Die Feder stammte von einer Krähe. Sie hatte nicht nur geträumt! Sie hatte nun den Beweis, dass der Traum so real war wie die Feder in ihrer Hand – und dies musste bedeuten, dass die Information, die die Krähe ihr geliefert hatte, ebenso real war. Winter drückte die kostbare Gabe an ihre Brust.
    Sie war schwanger.
    Sie war in Matheson Gregor verliebt.
    Und sie wusste genau, wie sie die Menschheit retten konnte!
    »Was ist denn das?«, fragte Matt, der noch immer mit ihrem Stab an der Wand gegenüber stand.
    Sie hielt die Feder vor sich und zeigte sie ihm. »Eine Krähenfeder. Ich träumte, ich wäre im Wald und hätte eine Krähe getroffen, die mit mir sprach.«
    Matt betrachtete sinnend die Feder, dann hob er den Blick zu ihr. »Siehst du wieder Gespenster?«
    Sie schwenkte die Feder. »Wenn die Krähe nicht real war, dann erkläre mir dies.«
    Matt trat neben sie und sah die Feder in ihrer Hand wieder kritisch an. »Ich muss sie letzte Nacht an meinen Sachen hereingetragen haben. Wirf sie ins Feuer. Wahrscheinlich strotzt sie vor Milben.«
    Winter steckte die Feder vorsichtig in ihre Tasche.
    Matt reichte ihr den Stab mit ernster Miene. »Winter, setz dein Vertrauen nicht in Träume. Sie sind reines Wunschdenken«, sagte er und beantwortete damit ihre Frage von vorhin, als er ihre Hand ergriff und ihre Finger um ein Ende des Stabes legte. »Zu bekommen, was man sich wünscht, ist bei Weitem nicht so, wie man sich das vorstellt, glaub mir.«
    Die nächsten drei Monate würden interessant, wenn nicht gar nervtötend werden, das wusste Winter nun. Sie würde die gesamte ihr zur Verfügung stehende Zauberkraft benötigen, um die Denkweise dieses sturen Kerls zu ändern.

20
    V om Copilotensitz von Matts starkem Jet aus blickte Winter aus dem Seitenfenster und nahm die Wetterstation auf dem Gipfel des Mount Washington wahr, ohne sie richtig zu sehen, als sie die New Hampshire White Mountains in nordöstlicher Richtung überflogen. Der grellen Morgensonne ausweichend, senkte sie den Blick auf ihren Schoß und ließ die vergangenen vierundzwanzig Stunden Revue passieren, in die Betrachtung des breiten Goldrings an ihrer Linken vertieft.
    Sie hatte keine Ahnung, woher Matt den schönen Ring hatte, sie wusste nur, dass er zwei zueinander passende Exemplare aus der Tasche gezogen hatte, als der Geistliche (sie benutzte den Ausdruck ironisch, um nicht zu sagen skeptisch) sie am Tag zuvor bei ihrer schlichten Hochzeitszeremonie in Las Vegas aufforderte, die Ringe zu tauschen. Winters Hand hatte sich in dem Moment erwärmt, als Matt ihr den Ring über den Finger schob, und als sie dasselbe bei ihm tat und er ihre beider Hände umfing, hatte sie das Gefühl gehabt, sie würden in Flammen aufgehen, so stark war die elektrische Spannung zwischen ihnen.
    Ein schöner Ring, dachte sie, obwohl er alt und sichtlich getragen aussah. Winter vermutete, dass er ein Familienerbstück aus dem Besitz seiner Großmutter, der Wächterin, war, während Matts Ring von seinem Großvater stammen mochte, einem Mann, der sich für die Liebe und gegen seine Berufung als Druide entschieden hatte. Die Ringe waren ein gutes Omen für ihre und Matts Zukunft. Sie liebte Matt so sehr, dass sie ihre Berufung für ihn aufgab, und sie glaubte fest daran, dass Matt sie ebenso innig lieben würde.
    Winter rümpfte plötzlich die Nase. Sie hatte zwar gestern in der Hotelsuite, die Matt in Las Vegas gemietet hatte – und die sie nur benutzt hatten, um sich frisch zu machen – geduscht und sich im Hotel-Shop völlig neu eingekleidet, doch nahm sie noch immer andeutungsweise den Geruch nach verbranntem Stoff wahr. Er hing seit

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