Küsse, Baby und das Familienglück
bis zum Portal. Dann siegten seine Instinkte. Er packte Jacey am Handgelenk und wirbelte sie zu sich herum.
Ihren Schreckenslaut ignorierend, zog er sie an sich. Dann küsste er sie voller Leidenschaft. Zu seiner Befriedigung leistete Jacey keinen Widerstand. Rafferty legte die ganzen Emotionen dieses aufwühlenden Tages in einen langen und intensiven Kuss. Ihre zarte Haut, ihr weiches Haar und ihr verführerischer Duft trieben ihn geradezu in den Wahnsinn, und seine Erregung steigerte sich noch, als sie mit der Zunge hungrig seinen Mund erforschte, sein Haar durchwühlte und sich an ihn presste.
Aufstöhnend umspielte er ihre Zunge mit seiner und genoss sie mit allen Sinnen. Er gab sich keinerlei Mühe mehr, sein Verlangen nach ihr zu verbergen.
Er wollte sie sofort, noch heute Nacht.
Als er ihre Brüste umfasste, spürte er, wie ihr Körper sich vor Erregung versteifte. Sie reagierte voller Verlangen und Leidenschaft.
Er küsste sie erneut, diesmal sanfter, raffinierter und noch heißer als zuvor, abwechselnd gierig und zärtlich. Sein Verlangen, sie zu besitzen, war einfach überwältigend.
Ihm wurde bewusst, dass sich hier etwas Außergewöhnliches abspielte, denn in Jaceys Gegenwart fühlte er sich so lebendig wie nie zuvor in seinem Leben.
„Rafferty“, murmelte sie hilflos an seinem Mund.
„Ich will dich“, murmelte er zurück und küsste ihr Schlüsselbein, ihren Hals und die zarte Stelle hinter ihrem Ohr.
Es gab nur ein Problem …
Sie hob die Hände zu seiner Brust und schob ihn von sich, obwohl sie eigentlich am liebsten jegliche Vorsicht in den Wind geschlagen hätte.
„Es ist noch zu früh nach Caitlins Geburt“, sagte sie mit zittriger Stimme.
Er begriff sofort. „Du darfst also noch nicht …“
„Zumindest jetzt noch nicht.“ Sie musste erst die offizielle Erlaubnis des Arztes einholen.
Langsam gingen sie auseinander.
„Vielleicht ist es auch so am besten“, fuhr sie fort. Ihre Knie zitterten. Unglaublich, dass sie eben fast den Kopf verloren hätte! „Wir sollten lieber nichts überstürzen.“
„Dein Vater hat gesagt, dass die Nähmaschine deiner Mutter noch irgendwo hier herumstehen muss“, sagte Jacey am nächsten Abend in Raffertys Arbeitszimmer. „Hast du eine Ahnung, wo sie sein könnte?“
Rafferty schob seinen Stuhl zurück. „Wahrscheinlich im Lager.“
„Darf ich mal nachsehen?“
„Ich helfe dir.“ Er stand auf und stellte fest, dass sie rote Wangen hatte. Bestimmt musste sie an ihr letztes Mal dort denken.
Sie hob das Kinn. „Du brauchst meinetwegen nicht deine Arbeit zu unterbrechen.“
Doch Rafferty wollte sich die Gelegenheit, Zeit mit ihr allein zu verbringen, nicht entgehen lassen. „Machst du Witze? Bei der langweiligen Inventur bin ich für jede Unterbrechung dankbar.“ Er begleitete sie. „Wofür brauchst du die Nähmaschine eigentlich?“
Sie lächelte. „Ich will Weihnachtsstrümpfe für den Kaminsims in der Arbeiterbaracke nähen.“
Das würde den Cowboys bestimmt gefallen. „Nähst du viel?“
Sie steckte die Hände in die Taschen ihrer eng anliegenden Flanellhose. „Als Kind schon. Wir hatten nicht viel Geld für Kleidung, also haben Mindy und ich uns das Nähen irgendwann selbst beigebracht.“
Rafferty öffnete die Tür zum Lager und knipste das Licht an. Jacey bahnte sich einen Weg durch das Durcheinander. „Was hat deine Mutter früher damit genäht?“
„Gardinen, Tischdecken, Servietten und so. Kleidungsstücke nie.“
Suchend sah Jacey sich um. „Hast du eine Ahnung, wie die Maschine aussieht?“
Rafferty nickte. „Sie steckt in einem beigefarbenen Plastikkoffer mit Handgriff.“
Jacey setzte die Suche fort. „Hier steht noch eine alte Schreibmaschine.“
Rafferty entdeckte jedoch etwas anderes. Wortlos bückte er sich.
Jacey hatte Rafferty noch nie so erlebt. Sein Blick war sehnsüchtig, geradezu ehrfürchtig, als er auf einen Stapel gerahmter Fotos in seinen Händen blickte.
„Sind das Fotos von dir und deinen Eltern?“, fragte sie neugierig.
Er zeigte ihr ein mindestens fünfundzwanzig Jahre altes Farbfoto. „Das hier war während unseres Urlaubs in der Sierra Nevada.“
„Ihr seht alle sehr glücklich aus!“ Vor allem Rafferty.
Er nickte. „Wir sind jeden Sommer zwei Wochen lang verreist.“
Sie gingen die Fotos der Reihe nach durch. Raffertys Eltern waren ein schönes Paar – sie strahlten so viel Liebe und Glück aus. Und ihr einziger Sohn … er schäumte geradezu über vor
Weitere Kostenlose Bücher