Küsse, Baby und das Familienglück
„Wegen deines Geschenkstrumpfs“, antwortete sie und schmiegte sich noch enger an ihn. „Die Cowboys und ich wollten wissen, wo wir ihn hinhängen sollen – in die Arbeiterbaracke oder das Haupthaus?“
Er senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund. „Ist mir egal“, murmelte er, seinen Kuss intensivierend.
Sie zwang sich, ihre wachsende Erregung zu ignorieren, und sah Rafferty halb belustigt und halb strafend an. „Es sollte dir aber nicht egal sein“, sagte sie.
Mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck ließ er sie los. „Ist es aber“, sagte er sanft. „So leid es mir tut.“
Mit zitternden Knien rutschte sie von seinem Schoß und holte tief Luft. „Ich will unsere Wette trotzdem gewinnen.“
Rafferty strich sich über das Kinn. „Gut zu wissen“, sagte er gedehnt. „Und ich will dich nach wie vor nicht gewinnen lassen.“
Jacey wünschte, etwas Verstand in ihn hineinküssen zu können. „Ich muss jetzt zurück.“
Rafferty blieb, wo er war. Als sie schon halb aus der Tür war, rief er hinter ihr her: „Sag den anderen ruhig, dass ich so aggressiv und unkooperativ war wie immer!“
Jacey verdrehte genervt die Augen und ging zur Arbeiterbaracke.
Die Männer warteten schon auf sie.
„Und?“, fragten sie.
Jacey hoffte, dass man ihr nicht ansah, gerade geküsst worden zu sein. „Rafferty hat gesagt, ich könne seinen Strumpf ruhig hier aufhängen.“
Sie starrten sie mit offenem Mund an.
„Oder im Haupthaus“, ergänzte sie scherzhaft. Alle begannen zu lachen. „Oder sonst irgendwo. Es ist ihm total egal.“
„Klingt ganz nach ihm“, bemerkte Gabby.
„Ich weiß“, seufzte Jacey. Sie wusste selbst nicht, warum sie so enttäuscht war – schließlich hatte sie mit Raffertys Reaktion rechnen müssen – aber sie war es trotzdem. „Rafferty und Ebenezer Scrooge haben wirklich viel gemeinsam!“
„Du solltest es nicht persönlich nehmen“, sagte Eli zu Jacey, als er sie und Caitlin zurück zum Haupthaus brachte. „Rafferty ist schon seit Jahren so. Es begann, als er auf das College ging, vielleicht auch schon etwas früher. Ich erinnere mich nur, dass er sich von Jahr zu Jahr mehr von den Festlichkeiten distanzierte, was meiner Frau wirklich auf die Nerven ging.“
Das war Jacey neu. Sie hatte irrtümlich angenommen, dass der Verlust seiner Frau und seines ungeborenen Kindes dafür verantwortlich waren. Doch anscheinend saß das Problem tiefer.
Jacey schützte ihre Tochter vor dem scharfen Dezemberwind. „Und dir hat das nichts ausgemacht?“, fragte sie.
Eli zuckte die Schultern wie alle Männer, wenn sie ihre Gefühle nicht zeigen wollten. „Ich war einfach nur froh über seine Gegenwart. Meine Frau und ich haben sehr lange auf ein Baby warten müssen, also habe ich jede Sekunde mit Rafferty genossen und mir keine Gedanken über Nebensächlichkeiten gemacht. Was spielte es für eine Rolle, dass Rafferty den Baum nicht schmücken wollte? Er war schließlich immer für uns da und hat sich rührend um seine Mutter gekümmert, als sie krank wurde. Und als die Arthritis mich zwang, kürzerzutreten, ist er für mich eingesprungen und hat die Leitung der Ranch übernommen, und zwar ganz ausgezeichnet. Er ist ein guter Sohn und wird eines Tages ein toller Ehemann und Vater sein.“
Jacey kicherte. „Das klingt fast, als wolltest du uns verkuppeln!“
„Hm.“ Eli hielt ihr die Haustür auf.
Jacey nahm die Strickmütze von Caitlins Kopf und legte die Decke beiseite, in die sie das Baby eingehüllt hatte. „Warum widersprichst du nicht?“
Elis blaue Augen funkelten hinter den Brillengläsern. In diesem Augenblick sah er fast ein bisschen aus wie der Weihnachtsmann. „Ich bin ein alter Mann. Vergib mir, wenn ich alle Menschen um mich herum glücklich sehen möchte.“
Plötzlich öffnete sich die Hintertür, und Rafferty kam herein.
Eli drehte sich zu seinem Sohn um. „Ich möchte mir dir über die Weihnachtsstrümpfe reden“, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Rafferty sah irritiert aus und warf Jacey einen finsteren Blick zu. „Ich habe Jacey doch schon gesagt, dass sie meinen aufhängen kann, wo sie will.“
Kaum zu glauben, dass sie sich vor wenigen Minuten noch geküsst hatten!
„Das hat sie uns auch schon erzählt.“
Rafferty wartete ungeduldig.
„Ich finde, wir sollten etwas in die Strümpfe hineintun“, fuhr Eli fort.
Prima Idee, dachte Jacey.
„Wie wär’s mit Bonusschecks?“, schlug Rafferty vor.
„Die gibt es
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