Küsse, Baby und das Familienglück
zusätzlich.“
Rafferty grinste zynisch. „Und was noch? Orangen oder Süßigkeiten?“
„Ich dachte eigentlich an etwas Persönlicheres, etwas, womit wir den Männern eine Freude machen.“
Klasse, dachte Jacey.
Rafferty sah verwirrt aus. „Zum Beispiel?“
„Ich hatte eigentlich gehofft, du könntest mir dabei helfen.“
„Woher soll ich denn wissen, was sie gern hätten?“, fragte Rafferty missmutig.
Eli sah Jacey bittend an. „Was meinst du?“
Jacey warf Rafferty einen durchbohrenden Blick zu und drehte sich dann zu Eli um. „Ich halte das für eine wundervolle Idee.“
„Dann kümmere du dich doch darum!“ Wütend stapfte Rafferty davon.
Eli und Jacey sahen sich an. „Ich helfe dir bei der Geschenksuche“, versprach sie.
Rafferty streckte seinen Kopf durch die Tür. „Bonusschecks reichen doch wohl vollkommen!“
Als ob Geld die Lösung für alles wäre, dachte Jacey.
„Kümmere du dich ruhig um die Schecks“, antwortete Eli. „Wir kaufen trotzdem Geschenke. Und da du mir nicht helfen willst, wird Jacey mir eben assistieren.“ Eli drehte sich wieder zu ihr um. „Wollen wir morgen früh zusammen in die Stadt fahren?“
„Na klar“, sagte Jacey.
Eli lächelte. „Ist neun Uhr okay?“
Jacey ignorierte Raffertys finsteren Blick. „Neun Uhr passt hervorragend.“
8. KAPITEL
Rafferty merkte schon am nächsten Morgen nach dem Frühstück, dass es seinem Vater nicht gut ging. Offensichtlich machte ihm die Arthritis wieder zu schaffen, denn er konnte kaum laufen. „Dad, ich werde Jacey heute begleiten.“
Eli bewegte sich so steif, dass er große Schmerzen haben musste. „Das wirst du nicht. Das Ganze muss richtig angepackt werden.“
„Dad, lass mich es übernehmen.“
Eli schüttelte den Kopf. „Seit dem Tod deiner Mutter haben wir den Cowboys kein richtiges Weihnachtsfest mehr beschert, und das war nicht richtig. Die Männer sind wie eine Familie für uns und verdienen es, entsprechend behandelt zu werden! Halbherzige Geschenke kommen nicht infrage.“ Eli sah Rafferty fest an. „Ich meine es ernst, Rafferty. Mit deiner Einstellung geht es einfach nicht.“
Rafferty hielt seinem Vater die Haustür auf. „Ich verspreche dir, mich zusammenzureißen. Und du musst mir versprechen, deine schmerzenden Gelenke zu schonen.“
Eli hielt sich am Türrahmen fest, bevor er durch das Portal ging. „Ich gehe lieber wieder zurück ins Bett.“
„Und ich fahre Jacey und Caitlin in die Stadt. Wir wollen schließlich nicht, dass sie unterwegs wieder verloren gehen.“
„Das machst du doch nur, um mit mir allein zu sein“, schimpfte Jacey später im Auto.
Rafferty warf ihr einen belustigten Blick zu. „Welcher Mann würde sich die Chance entgehen lassen, den Tag mit einer schönen Frau zu verbringen?“
Rafferty Evans jedenfalls nicht, so viel stand fest. „Sogar wenn sie Weihnachtseinkäufe erledigen will?“
Er grinste. „Ich konzentriere mich eben auf die positiven Aspekte.“
Resigniert machte Jacey es sich auf dem Beifahrersitz bequem und betrachtete die friedliche texanische Landschaft. Sie beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, an Raffertys Einstellung zu arbeiten, auch auf die Gefahr hin, dass er dann wieder wütend wurde. „Dein Vater hat mir erzählt, dass du als Kind gern Weihnachten gefeiert hast.“
Neugierig sah er sie von der Seite an. „Was hat er dir noch erzählt?“
Jacey nahm ihren Reisebecher mit entkoffeiniertem Kaffee und trank einen Schluck. „Dass dein Enthusiasmus nachließ, als du aufs College gegangen bist.“
Rafferty schwieg und konzentrierte sich auf den Highway.
„Warum eigentlich?“, fragte Jacey.
Erst befürchtete sie, keine Antwort zu bekommen, aber irgendwann begann er zu reden.
„Damals wurden Thanksgiving, Weihnachten und Silvester für mich zu ganz normalen Tagen. Das Essen war vielleicht etwas besser, und man musste nur im Notfall auf der Ranch arbeiten, aber abgesehen davon war es nichts Besonderes.“
Jacey betrachtete sein attraktives Profil. „Das hast du als Kind doch sicherlich anders empfunden?“
Er runzelte die Stirn. „Ja, sicher.“
„Was mochtest du damals besonders?“
„Einen Tannenbaum aussuchen.“
„Das hast du dieses Jahr ausgelassen.“
„Ihn schmücken“, fuhr er fort.
„Das hast du ansatzweise erledigt.“
„Und die Musik. Meine Mutter spielte die ganze Zeit Weihnachtsplatten. Manchmal fing sie sogar schon vor Thanksgiving damit an.“ Rafferty schüttelte lächelnd den Kopf.
Jacey
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