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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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jetzt will ich ihn nicht nur alle paar Wochen mal sehen!“
    Verzweifelt schloss Annie die Augen. Ihre Tochter hatte die Situation klar erfasst. Zu klar für ihren Geschmack.
    „Er hat gesagt, dass er mich bei sich haben will.“ Roberta zitterte am ganzen Körper, aber sie hob trotzig das Kinn. „Wenn ich ihn wiedersehe, frage ich ihn, ob ich bei ihm im Park wohnen kann.“
    Damit rannte sie hinaus, und Annie blieb am Boden zerstört zurück. Viel Zeit, sich zu sammeln, blieb ihr nicht, denn kurz darauf klingelte es an der Tür. Das Timing ihrer Eltern war nicht gerade perfekt.
    Sie atmete tief durch und stand auf, doch Roberta war schneller.
    „Daddy?“, rief sie, als sie die Haustür aufriss. Offenbar dachte sie, er wäre aus irgendeinem Grund zurückgekommen.
    Ihre nichts ahnenden Großeltern starrten erst Roberta, dann Annie entsetzt an.
    Annie stöhnte auf. Jetzt war die Katze endgültig aus dem Sack, und es würde ein langer, anstrengender Abend werden.
    Ihr Vater hielt eine große Tüte mit chinesischem Essen wie einen Schild vor sich, während ihre Mutter sich besorgt zu Roberta hinunterbeugte.
    „Was ist denn los, Liebes?“
    „Daddy ist bei der Explosion gar nicht gestorben!“
    „Wie bitte?“
    „Daddy lebt, Grandma! Er ist stellvertretender Chefranger im Yosemite Park und er hat geholfen, Mom zu retten. Er will, dass wir bei ihm im Park wohnen!“
    Ihr Vater schloss die Tür hinter sich und warf Annie einen fragenden Blick zu. Er wirkte vollkommen überrumpelt. „Ist das wahr?“, fragte er.
    Annie schloss die Augen. „Ja. Es ist eine lange Geschichte …“
    Als Chase wieder im Park angekommen war, fuhr er direkt zum Hauptquartier und klopfte an die Bürotür seines Kollegen Mark, der die Wochenendnachtschicht hatte. „Ab nach Hause mit dir, ich löse dich ab“, sagte er.
    Schon den einen Tag auf Annies Anruf zu warten, hatte ihn auf eine harte Probe gestellt. Mehr davon hielt er nicht aus. Lieber stürzte er sich in die Arbeit.
    „Bist du sicher?“, fragte Mark.
    „Ganz sicher.“
    Zehn Minuten später nahm Chase die Berichte der verschiedenen Rangerstationen im Park entgegen. Ein verlassen aufgefundener Wagen und mehrere Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen bei einigen Wanderern. Chase leitete die nötigen Maßnahmen ein, bevor er sich bei Vance meldete.
    „Endlich!“, begrüßte ihn der Freund. „Wie ist es gelaufen? Hast du deine Tochter schon getroffen?“
    „Das erzähle ich dir gleich, aber wir müssen zuerst ein paar geschäftliche Dinge besprechen. Ich habe Marcs Dienst übernommen.“
    „Du bist im Park?“
    „Seit einer halben Stunde.“
    „Bin schon auf dem Weg.“
    Fünf Minuten später stand Vance vor seinem Schreibtisch und setzte sich auf den Besucherstuhl. „Jetzt erzähl schon.“
    Es tat Chase gut, sich endlich aussprechen zu können. „Meine Roberta ist wundervoll.“
    „Habe ich mir gedacht. Hat sie dich schon Daddy genannt?“
    Chase nickte stolz.
    „Und, wann kommen sie und ihre Mutter? Rachel und ich freuen uns schon darauf, sie kennenzulernen.“
    Das dämpfte seine Stimmung etwas. „Ich arbeite noch daran. Annie wehrt sich mit Händen und Füßen.“
    „Oha. Hat sie einen anderen?“
    „Nein. Viel schlimmer. Sie will nicht mal darüber nachdenken, den Job anzunehmen. Wir verhandeln über Besuchszeiten.“
    Vance schüttelte den Kopf. „Da hat deine Tochter aber auch noch ein Wörtchen mitzureden. Gib ihr einfach ein bisschen Zeit.“
    Ungeduldig schüttelte Chase den Kopf.
    „Ich weiß, das willst du nicht hören, aber du musst wirklich Geduld haben.“
    „Du hast ja recht, aber nach zehn Jahren will ich wirklich keinen Tag länger warten.“
    Er wurde vom Telefonklingeln unterbrochen.
    „Ich gehe ran.“
    Vance nickte und stand auf. „Ich hole uns mal etwas zu trinken.“
    Leider war es nur eine Rückmeldung zu dem verlassenen Wagen und nicht Annie oder Roberta, wie Chase gehofft hatte. Es hing jetzt so viel von Roberta ab. Wenn sie es schaffte, ihre Mutter zu überzeugen, in den Park zu ziehen, gab es auch für ihn noch eine Chance auf Glück.
    Normalerweise kroch Roberta sonntagmorgens zu Annie ins Bett, doch diesmal wartete sie vergeblich. Alles in allem war der vergangene Abend eine völlige Katastrophe gewesen. Zuerst hatte sie ihren Eltern erklären müssen, warum Robert noch lebte – und dass sie trotz allem nach San Francisco ziehen wollte. Darüber hatte sich Roberta furchtbar aufgeregt und war untröstlich ins Bett gegangen. Nicht mal

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