Küsse, die "Verzeih mir" sagen
süße junge Dame namens Roberta Bower, die nach Ranger Jarvis fragt.“
Chase sprang auf.
„Sie sagt, du wärst einer der Ranger, die ihre Mom an der Absturzstelle geborgen hat, und sie möchte sich bedanken.“
Cleveres Mädchen.
„Was soll ich ihr sagen?“, fragte Cindy.
„Ich bin in Marks Büro; du kannst sie herbringen.“
„Mach ich.“
Er ging zur Bürotür und öffnete sie, dann sah er Cindy und Roberta auch schon den Flur entlang kommen. Am liebsten wäre er auf seine Tochter zugelaufen und hätte sie in die Arme geschlossen, doch er beherrschte sich.
Cindy lächelte Chase an. „Ranger Jarvis, darf ich Ihnen Roberta Bower vorstellen?“
Chase versuchte, den Kloß in seiner Kehle hinunterzuschlucken. „Wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr, Roberta?“
„Ja.“
Sie spielte ihre Rolle fantastisch, doch er merkte ihr ihre Aufregung an. Schließlich sah sie ihn zum ersten Mal in Rangeruniform. Und obwohl sie die Schüchterne spielte, bemerkte er das Leuchten in ihren blauen Augen. „Wo ist deine Mutter?“
„Draußen im Wagen, bei meinen Großeltern. Sie hat gesagt, ich darf Sie kurz besuchen, wenn Sie Zeit haben.“
„Ja, im Augenblick ist es gerade günstig. Komm rein.“ Er nickte Cindy zu. „Danke fürs Herbringen.“
„Gern geschehen. Bis nachher, Roberta.“
„Danke für Ihre Hilfe.“
Die Manieren seiner Tochter erstaunten und erfreuten ihn immer wieder aufs Neue. Als sie in Marks Büro waren, schloss er die Tür hinter sich.
„Wie schön, dich zu sehen!“ Jetzt, wo sie allein waren, beugte er sich zu ihr hinunter, hob sie hoch und schloss sie in die Arme.
Natürlich klingelte in diesem Moment das Telefon.
„Da muss ich leider rangehen“, erklärte er und setzte sie auf dem Besucherstuhl ab, bevor er abnahm. „Ranger Jarvis hier.“
„Hier ist Ranger Hawkins von der Tamarack Flat. Ich habe gerade fünf tote Stinktiere im Toilettenhaus gefunden. Das hatte ich noch nie.“
„Ich auch nicht“, gab Chase verblüfft zu. „Das ist ein Fall für den Parkbiologen. Ich kümmere mich drum. Das Toilettenhaus schließen wir wohl erst mal besser. Stellst du bitte das Schild auf?“
Er legte auf und rief dann den Biologen Paul Thomas an. „Schau dir das mal an und sag mir, was du davon hältst. Für mich klingt das wie ein bösartiger Streich.“
„Ja, daran habe ich auch zuerst gedacht“, erwiderte der Mann.
„Ich mache um zwei Schluss, Mark übernimmt. Du berichtest dann an ihn.“
Als das geklärt war, hatte er endlich wieder Zeit für Roberta. „Wir sollten deiner Mutter Bescheid sagen, wenn sie draußen wartet.“
„Sie wollte wissen, ob du den ganzen Tag arbeiten musst.“
„Nein, um zwei Uhr bin ich fertig, dann kann ich euch zeigen, wo ich wohne.“
Roberta sprang auf. „Oh, das ist toll! Ich sage ihr schnell Bescheid, und dann komme ich sofort wieder.“
„Ist gut.“
Sie flitzte zur Tür und hinaus. Während sie weg war, kamen zwei Kollegen vorbei, dann klingelte wieder das Telefon. Als sich die Tür das nächste Mal öffnete, erwartete er Roberta, doch es war Nicky. Er trug ein längliches, in Geschenkpapier gewickeltes Päckchen.
„Hallo, Onkel Chase!“
„Hallo, mein Großer. Bist du mit deinem Dad hier?“
„Nee, der ist zu Hause mit Mom. Eigentlich solltest du ja schon lange mal zum Essen zu uns kommen, damit ich dir mein Geschenk geben kann. Aber jetzt hat Dad gesagt, ich kann vorbeikommen und es dir geben. Aber erst muss ich ihn anrufen, dass ich gut hier angekommen bin.“
Chase reichte ihm sein Handy. „Drück die 2.“
Während Nicky Vance anrief, stürmte Roberta herein. Sie ignorierte den jungen Besucher und lief direkt auf Chase zu. „Grandpa und Grandma müssen zurück nach San Francisco, deshalb wollen wir um drei hier losfahren, hat Mom gesagt.“
Viel zu wenig Zeit für seinen Geschmack, aber er zwang sich zu einem Lächeln. „Dann haben wir eine Stunde, das ist doch gut. Was habt ihr bis dahin vor?“
„Wir wollen die Wasserfälle anschauen und spazieren gehen. Aber ich würde viel lieber hier bei dir bleiben.“
„Dann lauf wieder zu ihr und sag ihr, du kannst hierbleiben.“
„Ehrlich?“, rief sie aufgeregt.
„Auf jeden Fall. Um zwei Uhr treffen wir uns mit deiner Mom in meinem Büro und unterhalten uns.“
Mittlerweile hatte Nicky seinen Anruf beendet und schaute verständnislos zwischen Chase und Roberta hin und her. „Wer ist das?“
Chase lächelte breit. „Nicky Rossiter, ich möchte dir
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