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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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noch im Park arbeiten kannst, wenn du willst. Willst du denn nicht?“
    Annie trank das Wasser in großen Schlucken. „Ehrlich gesagt nicht.“
    „Wegen des Hubschrauberabsturzes?“
    „Nein.“
    „Aber warum denn dann nicht?“
    Roberta konnte sehr hartnäckig sein. Aber sie war auch groß genug, um nicht mit Ausflüchten abgespeist zu werden.
    „Ich weiß, das ist für dich schwer zu verstehen, aber dein Vater und ich führen seit zehn Jahren ganz unterschiedliche Leben. Jetzt ist der Park sein Zuhause, und ich muss seine Privatsphäre respektieren.“
    „Aber wieso? Er will, dass wir kommen.“
    „Nein, das will er nicht.“
    Als Roberta sie verständnislos anschaute, ließ sich Annie auf einen Küchenstuhl sinken und zog ihre Tochter auf den Schoß. Mit der freien Hand wischte sie ihr die Tränen von den Wangen. „Da gibt es etwas, was ich dir noch nicht erzählt habe. Heute Morgen, als du in der Schule warst, hat dein Vater mich besucht. Wir haben uns eine Weile unterhalten. In den letzten zehn Jahren ist viel passiert, weißt du. Wir sind nicht mehr dieselben Menschen wie damals. Alles hat sich geändert, nur eines nicht: Er liebt dich über alles und möchte dich in seinem Leben haben.“
    „Und ihr liebt euch nicht mehr?“, fragte Roberta traurig.
    Ehrlichkeit war der einzige Weg. „Wir erinnern uns gern an unsere gemeinsame Zeit“, erwiderte Annie. „Diese schönen Erinnerungen kann uns niemand nehmen. Aber zehn Jahre sind eine lange Zeit. Er hat gesagt, dass er sich nie gemeldet hat, weil er Angst um meine Sicherheit hatte. Das ist eine ehrenhafte Entschuldigung, aber ich glaube, das ist nicht der wahre Grund, warum er mich glauben ließ, er sei tot.“
    Mit großen Augen blickte Roberta sie an. „Sondern?“
    „Wenn zwei Menschen sich ganz, ganz doll lieben, kann nichts auf der Welt sie trennen.“
    „Oh.“
    „Bei der Rettungsaktion hat er so getan, als ob er mich nicht kennt. Er hätte seine Sachen gepackt und wäre wieder aus meinem Leben verschwunden, wenn er nicht von einem der Ranger von dir erfahren hätte. Das hat für ihn alles verändert. Er wusste ja nicht, dass ich schwanger war.“
    „Ich weiß. Das hast du mir schon mal erzählt.“
    Annie seufzte. Was für ein Albtraum! „Er ist heute hergekommen, weil er dich liebt, nicht mich. Deinetwegen hat er im Krankenhaus angerufen. Er möchte dich in seinem Leben haben, und das geht nur, wenn er mit mir redet und sich mit mir abspricht.“
    Wieder liefen Robertas Tränen. „Aber er wollte dich heiraten!“
    „Ja, aber das ist lange her. Und auch damals hat er ein Leben geführt, das es nicht einfach macht, eine Familie zu gründen. Weißt du, als Archäologe hat er an vielen verschiedenen Ausgrabungsstätten in abgelegenen Landstrichen gearbeitet, manchmal Tag und Nacht. Er ist kein Mann wie Pennys Vater, der einen ganz normalen Job hat und abends zum Essen zu seiner Familie nach Hause kommt.“
    „Aber jetzt ist er kein Archäologe mehr“, beharrte Roberta.
    „Nein, jetzt ist er Ranger. Das ist auch nicht gerade ein Job mit geregelten Arbeitszeiten.“ Irgendwie musste Annie ihre Tochter davon überzeugen, dass sie nie eine glückliche kleine Familie sein würden.
    „Aber manche Ranger sind verheiratet, das hat Dad gesagt.“
    „Richtig. Trotzdem will dein Vater nicht wirklich, dass ich im Park wohne. Er hat die Explosion genutzt, um unsere Beziehung zu beenden. Warum sollte er das ändern wollen? Wir werden uns einfach absprechen, wie oft du ihn besuchen kannst.“
    „Magst du ihn denn gar nicht mehr?“
    Annie seufzte. „Liebes, darum geht es doch gar nicht. Er war ein Teil meines Lebens. Natürlich mag ich ihn, aber es war alles ein großer Schock für mich. Ich weiß, du hast dir immer deinen Daddy gewünscht, und ich freue mich wirklich, dass dieses Wunder für dich passiert ist. Aber unsere Beziehung ist leider etwas komplizierter.“
    „Daddy hat gesagt, er beschützt uns. Hast du Angst vor den Terroristen?“
    „Aber nein, Schatz …“
    Roberta runzelte die Stirn. „Dann bist du aber ganz schön gemein.“
    „Gemein“ konnten für Roberta viele Dinge sein, und die Bedeutung des Worts variierte je nach Situation. Aber sie hatte es noch nie zu Annie gesagt. Es war wie ein Messerstich ins Herz. „Wieso?“
    „Wenn wir im Park wohnen würden, könnte ich ihn jeden Tag sehen. Ich will nicht in San Francisco leben und immer darauf warten, wann ich ihn besuchen kann. Ich habe ihn zehn Jahre lang nicht gehabt,

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