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Kuesse, heiss wie damals

Kuesse, heiss wie damals

Titel: Kuesse, heiss wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Sie war es gewöhnt, unabhängig zu sein. Nur einmal hatte sie für kurze Zeit die ganz große Liebe erfahren, und nur für einen Mann, der die gleiche Leidenschaft in ihr wecken könnte, hätte sie ihren Entschluss aufgegeben, allein zu bleiben.
    Lieber allein und unabhängig als an einen Mann gebunden, den sie nicht wirklich liebte, auch wenn es zweifellos einige Risiken barg, ganz ohne Partner ein eigenes Geschäft aufzuziehen. Katie ließ den Blick über die Männer an ihrem Tisch schweifen. Keiner davon hätte sie reizen können, die Idee aufzugeben, ihre Zukunft allein in die Hand zu nehmen. Sie waren alle ganz nett, intelligent, geistreich und erfolgreich genug, um sich die teure Karte für diesen Wohltätigkeitsball leisten zu können. Vielleicht lag es ja an den Masken und Kostümen - aber keiner davon kam ihr "echt" vor. Jeder von ihnen spielte eine Rolle, genau wie sie, Katie, es ja auch tat. An einem Abend wie diesem gab sich keiner, wie er wirklich war, wollte jeder den Alltag vergessen. Eine Traumwelt...
    Die Band begann erneut zu spielen, und Amanda stieß Katie an. "Der Piratenkönig ist im Anmarsch", warnte sie vergnügt. "Sieh nach rechts."
    Gehorsam drehte Katie den Kopf. Das Interesse ihrer Freundin hatte sie doch neugierig gemacht.
    "Und nun erzähl mir nicht, dass er nicht zum Anbeißen ist", fügte Amanda hinzu.
    Die Beschreibung wurde ihm nicht gerecht, nicht im Entferntesten.
    Katie sah ihn über die Tanzfläche zielstrebig auf sich zukommen. Die breiten Schultern umhüllte ein schwarzer Umhang, dessen purpurrotes Satinfutter im Licht der Kristalllüster schimmerte. Ein Tuch von der gleichen Farbe verbarg sein Haar und eine schwarze Maske die Hälfte seines Gesichts. Das weiße weite Hemd unter dem Cape war fast bis zum Bauch offen und gab den Blick auf einen sonnengebräunten, muskulösen Oberkörper frei. Ein breiter schwarzer Gürtel mit einer großen Silberschnalle in Form eines Totenschädels zierte die schmale Taille, eine enge schwarze Hose und hohe Stulpenstiefel betonten die langen, kraftvollen Beine.
    Der Mann war nicht zum Anbeißen ... er war gefährlich.
    Katies Herz pochte schneller. Er kam geradewegs auf sie zu mit der Tod bringenden Anmut einer Raubkatze, die ihre Beute anvisiert hat und durch nichts mehr abzuhalten ist. Katie spürte seine Entschlossenheit und erschauerte.
    Ohne zu überlegen, schob sie ihren Stuhl zurück und stand auf, um ihm entgegenzutreten.
    Noch ehe er sie erreicht hatte, spürte sie seine magnetische Ausstrahlung und wusste nicht, ob sie dagegen ankämpfen oder sich ergeben sollte. Eine innere Stimme warnte sie, aber stärker als alle Furcht war das erregende Gefühl, sich dieser Herausforderung zu stellen, ohne Rücksicht auf die Folgen.
    Etwas Vergleichbares hatte sie nicht mehr empfunden, seit... seit ihre unglückliche Liebe zu Carver Dane sie in eine Welt der Leidenschaft entführt hatte, aus der sie dann so brutal und unvermittelt herausgerissen worden war.
    Gänzlich ungebeten tauchten sie auf, die Erinnerungen an eine Zeit, die Katie ganz bewusst verdrängt hatte. Sie erstarrte ablehnend, als der Seeräuber einen Schritt vor ihr stehen blieb und einladend eine Hand ausstreckte. Zögernd betrachtete Katie die Hand, und die Erinnerung an Carver verschwand. Die Handfläche dieses Mannes zeigte keinerlei Spuren von harter körperlicher Arbeit.
    „Tanzen Sie mit mir?"
    Die Frage enthielt einen leicht spöttischen Unterton. Unwillkürlich blickte Katie auf, aber die schwarze Maske verbarg den Ausdruck seiner Augen.
    Dennoch hatte Katie das unbestimmte Gefühl, dass es Selbstironie war, die ihm dieses kleine Lächeln entlockte, das seine Mundwinkel umspielte. Als würde er sich dafür verachten, dass er sich zu der Femme fatale, deren Rolle sie heute Abend spielte, hingezogen fühlte ... Der Gedanke ärgerte sie. Wie du mir, so ich dir, dachte Katie. Sein Seeräuberkostüm war schließlich nicht weniger sexy als ihre Verkleidung als Carmen. Zweifellos war er sich seiner Wirkung auf die Frauen bewusst und rechnete fest damit, in ihr eine leichte Beute zu finden.
    Und plötzlich fühlte Katie eine unbänd ige Lust, ihn und seine maßlose Arroganz herauszufordern. Anstatt ihre Hand in seine zu legen, stemmte sie sie provokant in die Hüfte und fragte bewusst aufreizend: "Sie gehen ein gehöriges Risiko ein, meinen Sie nicht? Immerhin neigen die Männer dazu, Carmen zu verfallen, wenn sie sich erst einmal in ihre Hände begeben haben."
    Er winkte sorglos

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