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Kuesse, heiss wie damals

Kuesse, heiss wie damals

Titel: Kuesse, heiss wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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geliebt hatte.
    Die Stiefel, die er trug, und ihre hochhackigen Sandaletten verfälschten den Eindruck. Ließ der schwarze Umhang seine Schultern breiter wirken? Das markante Kinn und der sinnliche Mund, der sie so heiß und begehrlich geküsst hatte ... ja, da glaubte sie eine Ähnlichkeit zu entdecken.
    Doch genau in diesem Moment presste er die Lippen zusammen, so dass die Erinnerung verschwand. Er zog ihre Hände von seinen Schultern und wich zurück.
    "Der Tanz ist vorüber, Carmen."
    Diese kühle, schroffe Bemerkung wirkte wie eine kalte Dusche. Katie jagte ein eisiger Schauer über den Rücken. Doch irgendwie fand sie ihre Stimme wieder.
    "Und was geschieht jetzt?" fragte sie heiser.
    "Ich sagte dir doch, dass ich allein durchs Leben gehe."
    Worte, die sich wie eine eisige Hand um ihr Herz legten.
    Der Pirat hob die Hand und ließ eine Fingerspitze sacht über ihre Wange gleiten. "Vor dir steht ein Mann, der fähig ist zu nehmen, was Carmen ihm bietet, ohne ihr zu verfallen. Dennoch danke ich dir ... für das Vergnügen."
    Er wich einen weiteren Schritt zurück und ließ den Blick langsam über sie gleiten, als wollte er das Bild ein letztes Mal genie ßen ... Carmen, wie sie da stand, an die Wand gelehnt, von ihm verlassen, nachdem er sich von ihr genommen hatte, was er wollte ... und wozu sie ihn praktisch gedrängt hatte.
    Katie rührte sich nicht. Das war's also. Er ging.
    "Das Vergnügen war auch meinerseits", sagte sie stolz. "Vielen Dank für den Tanz."
    Er nickte ihr anerkennend zu, drehte sich um und ging mit wehendem Umhang davon... und mit ihm schwand das Gespenst von Carver, das er heraufbeschworen hatte.
    Ein Traum ... Katie blieb noch eine ganze Weile dort an die Wand gelehnt stehen und rang um Fassung. Es ist besser so, redete sie sich ein. Die bloße Erinnerung war besser als, die Enttäuschung, die die Wirklichkeit zweifellos hervorgebracht hätte. Auch wenn es ihr augenblicklich wie eine leere Erinnerung vorkam, so war es doch immerhin etwas. Dieser Mann hatte ihr seit langem wieder das Gefühl gegeben, eine Frau zu sein.

3. KAPITEL
    Katie bemühte sich, ihre Nervosität zu bezwingen und positiv zu denken, während sie mit dem Zug von Nord Sydney nach Town Hall zu ihrem alles entscheidenden Termin in der Stadt fuhr. In ihrem flachen schwarzen Diplomatenkoffer befanden sich übersichtlich geordnet alle erforderlichen Fakten und Zahlen, um die wohl durchdachte Planung ihrer Geschäftsid ee zu untermauern.
    Dazu Empfehlungsschreiben von ihren früheren Arbeitgebern, die ihr ausnahmslos Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Vertrauenswürdigkeit bescheinigten.
    Sie trug ihr gutes schwarzes Kostüm, das sie zu diesem Anlass mit einem feinen roten Rollkragenpullover kombiniert hatte, weil Rot als Farbe der Macht galt. Ihre schwarzen Locken schimmerten seidig, ihr Make-up war dezent, und sie hatte sich extrafeine Seidenstrümpfe gekauft. Schlichte, halbhohe schwarze Pumps vervollständigten ihr geschäftsmäßiges Outfit.
    Nein, Katie fand, dass es weder an ihrem Erscheinungsbild noch an ihrer Vorbereitung etwas zu kritisieren gab, und hoffte deshalb, sich die nötige Finanzierung sichern zu können, mit deren Hilfe sie ihre Zukunft interessanter und befriedigender gestalten könnte, als es ihre derzeitige berufliche Situation war. Von Max Fairweather wusste sie, dass diese spezielle Investmentgesellschaft vor allem Privatinvestitionen in junge, aufstrebende Geschäftsideen vermittelte. Mit etwas Glück würde sich so auch ihre Idee von einem Kindertaxi-Dienst zu einem florierenden Unternehmen mit einem kleinen Fuhrpark solcher Taxis für den Kindertransport entwickeln.
    Aus lauter Angst, in Hektik zu geraten oder zu spät zu kommen, war Katie so früh losgefahren, dass es gerade erst neun Uhr wurde, als sie aus dem Zug stieg.
    Da sie erst um halb zehn ihren Termin hatte, ging sie bewusst langsam die George Street entlang und dann die Market Street hinauf zu der Adresse, die Max ihr gegeben hatte. Es war, wie sich herausstellte, ein Wolkenkratzer mit einer höchst beeindruckenden Fassade aus schwarzem Granit und Glas.
    Das riecht nach dem ganz großen Geld, dachte Katie, fühlte sich dadurch aber nur noch mehr in ihrem Entschluss bestärkt, für die für sie so notwendige Investition zu kämpfen. Sie atmete tief ein und betrat eine Lobby von gewaltigen Ausmaßen. Eine große Hinweistafel an der Stirnwand verriet ihr, dass sie in den achtzehnten Stock musste und dazu entweder den Aufzug

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