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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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er Amandas Hand und deutete eine Verbeugung an. »Für eine Frau spielt Ihr wirklich bemerkenswert gut, meine Liebe, aber mit mir könnt Ihr Euch denn doch nicht messen - oder mit ihm«, fügte er hinzu, während er mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf Martin wies. »Ihr tätet gut daran, dies bei Euren zukünftigen Ausflügen in die Spielhöllen Londons zu beherzigen.«
    Amanda lächelte liebenswürdig. Dank Connors Wette bestand nun für weitere Ausflüge in die Lasterhöhlen der Hauptstadt zum Glück keine Notwendigkeit mehr, denn sie hatte nicht die Absicht, Martin jemals wieder zu vergessen.
    Mit einer letzten knappen Verbeugung ließ Connor ihre Hand wieder los und stampfte davon. Meredith, der den ganzen Abend über kein einziges Wort gesagt hatte, erhob sich steif, verbeugte sich und murmelte: »Es war mir ein Vergnügen, Miss Cynster.«
    Damit folgte er Connor durch das trübe Halbdunkel hindurch nach draußen.
    Amanda wandte sich wieder Martin zu und schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. »Vielen Dank für Euer freundliches Angebot, Mylord - es wäre tatsächlich sehr schwierig für mich, die Stute so kurzfristig unterzubringen.«
    Er betrachtete sie ruhig, wieder mit diesem sanften, leicht wehmütig-nachdenklich anmutenden Ausdruck der Belustigung in den Augen, der so offenkundig war, zumindest für Amanda. »Das kann ich mir vorstellen.« Er prostete ihr mit seinem Glas zu, dann trank er es aus, stellte es auf dem Tisch ab und erhob sich. Amanda folgte seinem Beispiel.
    »Außerdem muss mich bei Euch noch dafür bedanken, dass Ihr mir die ganze Zeit über beigestanden habt.« Wieder lächelte sie, während sie in Gedanken noch einmal Revue passieren ließ, was er an diesem Abend alles für sie getan hatte - zuerst sein Angebot, ihr Whistpartner zu sein, dann seine umsichtige Idee, für helles Kerzenlicht zu sorgen und ihren Champagner durch Wasser ersetzen zu lassen... Und nicht zuletzt all die vielen kleinen Momente während des Spiels, in denen sein ruhiger, fester Blick aus moosgrünen, goldgesprenkelten Augen sie davor bewahrt hatte, in Panik zu geraten. Mit vor Dankbarkeit leuchtenden Augen streckte sie Martin ihre Hand entgegen. »Ihr wart heute Abend wahrhaftig mein Beschützer.«
    Seine Mundwinkel verzogen sich ganz leicht nach oben. Dann ergriff er ihre Hand, schloss seine langen, schlanken Finger kraftvoll um die ihren... und zögerte. Amanda blickte ihm in die Augen und erkannte, dass diese abermals ihre Farbe verändert hatten und nun plötzlich dunkler geworden waren. Schließlich verbeugte er sich vor ihr und ließ ihre Hand wieder los.
    »Connor hatte schon Recht - Spielhöllen wie Mellors sind nicht der geeignete Ort für Euch, aber ich nehme mal an, dass Ihr das inzwischen wohl auch schon selbst erkannt habt.« Sein Blick wanderte über Amandas Gesicht, dann griff er in die Innentasche seines Überrocks und zog ein silbernes Visitenkartenetui daraus hervor. Er nahm eine der Karten heraus und überreichte sie Amanda mit zwei Fingern. »Damit Ihr wisst, wohin Ihr Euren Diener wegen der Stute schicken müsst. Lasst mir eine Nachricht zukommen, und dann wird einer meiner Stallburschen sie Euch bringen.« Wieder liebkoste sein Blick einen Moment lang ihr Gesicht, schließlich neigte er den Kopf. »Auf Wiedersehen, Miss Cynster.«
    Amanda bedankte sich abermals bei ihm und schenkte ihm ihr liebenswürdigstes Lächeln. Erst als Martin sich zum Gehen wandte, warf sie einen Blick auf seine Karte. »Großer Gott!«
    Selbst die langjährige sorgfältige Erziehung, die sie genossen hatte, konnte nicht verhindern, dass ihr dieser höchst undamenhafte Ausruf entfuhr. Ohne darüber nachzudenken, was sie tat, den Blick starr auf die Visitenkarte geheftet, streckte Amanda die Hand aus und grub ihre Finger in den Ärmel des Mannes, der die ganze Nacht hindurch ihr Partner gewesen war. Gehorsam blieb er stehen.
    Zuerst war sie einfach nicht dazu im Stande, ihren Blick von der Visitenkarte zu lösen - einem schlichten Rechteck aus dickem, teurem weißen Papier, geschmückt mit einem goldenen Wappen. Unter diesem Wappen war nur ein einziges Wort eingeprägt: Dexter. Darunter wiederum stand eine Adresse in der Park Lane, eine, die - wie Amanda wusste - zu einem der riesigen alten Herrenhäuser gehören musste, die auf den Park hinausgingen. Aber es war nicht die vornehme Adresse, sondern der Name auf der Karte, der ihre Welt so jählings auf den Kopf stellte.
    Beinahe gewaltsam riss sie ihren Blick

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