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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Das Mädchen kreischte auf, als ihr Begleiter begann, ihre Brüste zu streicheln.
    Amanda schnappte erstaunt nach Luft. »Aber das ist ja Miss Ellis! Die wurde doch gerade erst in die Gesellschaft eingeführt!«
    Martin fluchte leise, dann richtete er sich wieder auf. Vorsichtig schob er Amanda ein Stückchen von sich, hielt sie aber noch so lange gepackt, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen zu haben schien. »Dann sollten wir wohl besser wieder verschwinden.« Er gab sich keine Mühe mehr, seine Verärgerung, seinen Abscheu noch zu verbergen, sondern ergriff lediglich Amandas Hand und strebte auf die Salontür zu. »Ehe die beiden uns hier noch entdecken.«
    Und wirklich, alles andere wäre in der Tat viel zu riskant gewesen. Martin geleitete Amanda, die nicht minder enttäuscht und ernüchtert war als er, also wieder zurück in einen der kleineren Salons.
    »Hier werde ich dich nun verlassen.« Er fing ihren Blick auf, bemerkte den letzten Überrest von sinnlichem Verlangen, der das Blau ihrer Augen verschleierte. Er hob ihre Hand, presste seine Lippen auf ihre Fingerspitzen. »Bis zum nächsten Mal.«
    Es dauerte einen kurzen Moment, ehe Amanda seine Worte begriff. Dann riss sie erschrocken die Augen auf. Martin ließ ihre Hand los, doch sie schloss hastig ihre Finger um die seinen, hielt ihn weiterhin fest. »Morgen Nachmittag. In Osterley findet ein Picknick statt. Die anderen wollen dort einen Spaziergang hinüber zum Glockenblumenhain machen. Am einen Ende des Sees liegt ein kleines, bewaldetes Tal. Erinnerst du dich daran?«
    Martin überlegte einen kurzen Moment, dann nickte er. »Also gut, morgen Nachmittag.« Er verbeugte sich knapp, dann entschwand er wieder in die Schatten.
    Nur widerstrebend verließ er Amanda, ließ sie zurückkehren in ihre strahlend helle Welt.

    Wenn er sie nicht in Kürze zu der Seinen machen konnte, wenn es ihm nicht sehr bald gelingen sollte, sie endlich davon zu überzeugen, ihn zu heiraten, dann würde er … womöglich etwas sehr Unüberlegtes tun. Was genau dies sein würde, da war er sich noch nicht so ganz sicher.
    In dem kleinen Wäldchen am Rande des Osterley House Sees saß Martin auf einem umgestürzten Baumstamm und wartete darauf, endlich Erlösung von seinen Qualen erfahren zu dürfen. Es war ziemlich einfach gewesen, unbeobachtet in das Tal hineinzugelangen; vom See bis zu der etwa einen dreiviertel Kilometer entfernt verlaufenden Straße erstreckte sich ein geschlossener Waldgürtel. Der allgemein bevorzugte Platz zum Picknicken befand sich auf der Lichtung jenseits des anderen Endes des Sees und lag damit dicht bei den Spazierwegen, die durch den Glockenblumenhain führten. Um zu ihm, Martin, zu gelangen, würde Amanda also einmal um den gesamten See herumwandern müssen. Martin bezweifelte, dass es noch mehr junge Damen gab, die es an diesem Tag auf einen solch kräfteraubenden Marsch abgesehen hätten, und ging davon aus, dass Amanda und er damit vor Störungen weitgehend sicher sein würden.
    Zumindest hoffte er dies inbrünstig.
    Denn sein Vorhaben, Amanda in ein so dichtes Netz sinnlichen Verlangens zu verstricken, dass er sie damit schließlich an sich binden könnte, hatte sich doch als unerwartet schwierig herausgestellt. Zugegeben, dies war auch wirklich kein Unterfangen, dem er sich schon jemals zuvor gewidmet hätte. Früher hatte er nämlich nie das Bedürfnis verspürt, irgendeine Frau an sich zu binden, aber diese Überlegung sollte im Augenblick nur zweitrangig sein. Denn betrachtete man einmal die Hartnäckigkeit, mit der Frauen, und ganz besonders die Damen der höheren Gesellschaft, schon oftmals versucht hatten, Martin an sich zu binden - und dies sogar dann, wenn er sie nicht im mindesten zu etwas dergleichen ermutigt hatte -, so müsste es ihm im Umkehrschluss doch sicherlich gelingen, irgendwie auch Amanda an sich zu binden. Wenn er es nur energisch genug versuchte.
    Damit sie in Zukunft noch nicht einmal mehr auch nur daran denken würde, »Nein« zu sagen, ganz gleich, was auch immer er ihr vorschlagen mochte.
    Martin hörte Schritte, dann entdeckte er Amanda. Sie kam gerade in das kleine Tal hereinmarschiert, lächelte, als sie ihn erblickte, und trat bis an den umgestürzten Baumstamm heran. Dort blieb sie unmittelbar neben Martin stehen. Sie ließ den Blick über den See schweifen, suchte das nahe gelegene Ufer ab.
    Martin stand auf. Denn entweder er erhob sich, oder seine Qualen würden immer schlimmer werden. Allein Amandas

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