Küsse im Mondschein
bereits während der vergangenen zwei Nächte immer größer geworden war und doch nicht gelindert werden konnte. Nur dass ihr Leiden diesmal noch intensiver war, noch fordernder schien. Amanda verzehrte sich geradezu nach Martins Hingabe, wollte sich auch ihm ergeben.
Und dennoch musste er derjenige sein, der sich zuerst unterwarf.
Verzweifelt versuchte sie, bei Sinnen zu bleiben, ließ sich von Martin verlocken, ließ ihn mit seinen wortlosen Versprechen der Ekstase ihr Feuer schüren. Zugleich konzentrierte sie ihre Talente darauf, seine Einladung zu erwidern. Amanda versuchte, auch seine Begierde noch weiter anzustacheln, wollte das zehrende Verlangen, das sie hinter seiner wohl einstudierten, scheinbar gelassenen Maske spürte, noch stärker anfachen.
Mit den Fingerspitzen strich sie über seine schmale Wange, ließ ihre Hand zuerst auf seine Schulter sinken, streifte dann damit über seine Brust. Und glitt von dort aus immer noch tiefer hinab, über seine Hüfte und weiter hinunter -
Abrupt packte Martin ihre Hand, verflocht seine Finger mit den ihren, schloss die Faust. Und hielt sie fest.
Amanda wand sich unter seinem Kuss, zog sich zurück und flüsterte leise: »Lass mich dich berühren.« Dann küsste sie ihn abermals, lange, gründlich, hungrig.
»Nein.« Martin wich zurück, dann überlegte er es sich wieder anders. »Heirate mich, und dann kannst du mich berühren, wann immer du nur willst.«
Sie lachte, verführerisch, kehlig. Zugleich legte sie ihre andere Hand auf seine Brust, spürte dabei triumphierend die Anspannung, die seinen Körper erfüllte, und fand schließlich sogar den Mut, um zu verkünden: »Auf diese Art und Weise gewinnst du mich ganz bestimmt nicht.«
»Wie du meinst. Aber verlieren werde ich dich mit Sicherheit auch nicht.« Damit packte er ihr anderes Handgelenk, legte ihre beiden Hände auf seine Schultern, fasste Amanda um die Taille und zog sie mit einer stürmischen Bewegung wieder an sich - so fest, dass ihre Brüste gegen seinen Brustkorb gedrückt wurden, während er gebieterisch ihre Hüften an sich presste, sodass ihr weicher Bauch sich an seine harte Erektion schmiegte.
Ihren Blick noch immer mit dem seinen verschmolzen, verstärkte Amanda ihren Griff um Martins Nacken ein wenig und zog seinen Kopf schließlich zu sich herab. Dann ließ sie ihren Blick hinunterwandern zu seinen Lippen. Langsam schloss sie die Augen.
Martin küsste zunächst nur ganz zart ihren äußersten Mundwinkel. Dann zeichnete er mit der Spitze seiner Zunge leicht die Kontur ihrer Unterlippe nach.
»Kein anderer Mann wird jemals deine Haut mit seinen Händen berühren, kein anderer soll jemals deine nackten Brüste liebkosen.« So sanft wie ein warmer Hauch streifte sein Atem über Amandas empfindsame Lippen. »Kein anderer Mann soll jemals zwischen deine Schenkel gelangen, niemand sonst darf sich jemals in deinem Schoß vergraben. Nur ich.«
In den letzten Worten schwang ein sehr harter, grimmiger Unterton mit. Dann neigte er den Kopf, nahm ihren Mund ein, eroberte ihn. Und Amanda schwelgte in dem plötzlichen Taumel der Lust, der sie ergriff, jener unverwechselbaren Woge heißer Erregung, die mit Schwindel erregender Wucht über sie hinwegrollte. Sie reckte sich zu Martin empor, erwiderte seinen Kuss kühn, trieb ihn an. Und stöhnte dann erwartungsvoll auf, als er sie rückwärts gegen die halbhohe Anrichte drängte, die an der gegenüberliegenden Wand stand.
Die Hand, die er soeben noch über ihrer Hüfte gespreizt hatte, wanderte tiefer hinunter, umfasste Amandas Po, hielt sie fest, während Martin zugleich leicht die Hüften vor- und zurückschob und sich mit seinem Unterkörper beschwörend an sie drängte. Heiße Begierde überwältigte sie. Sie wollte auf die Anrichte klettern, wollte ihre Beine um seine Taille schlingen, wollte seinen harten Pfahl in sich spüren. Und sie wusste, genau so könnte es auch geschehen - wenn nur er sich auch endlich seiner Leidenschaft ergeben würde.
Martin schien den gleichen Gedanken zu haben. Die Hand um ihren Po packte noch fester zu, knetete kurz ihr Gesäß, umschlang dann ihre Taille -
» Ihh-hihi . Nein - nicht! Oh, Ihr schlimmer, schlimmer Mann!«
Jäh lösten Amanda und Martin sich aus ihrem Kuss. Beide spähten durch die gläserne Verandatür auf den kleinen Innenhof hinaus. Eine kichernde junge Dame rang dort mit einem verliebten und recht stürmischen Gentleman. Dann ließ das Paar sich auf die Bank unmittelbar vor der Tür fallen.
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