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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Und es gibt da auch immer noch so ein paar Aspekte an der ganzen Angelegenheit, auf die ich gerne verzichten könnte, aber« - er zuckte mit den Schultern - »was muss, das muss.«
    Amelia lachte. »In jedem Fall habt Ihr damit ganz schön für Aufsehen gesorgt. Warum -«
    Amanda ließ das unverbindliche Geplauder ihrer Schwester einfach an sich vorbeirauschen und begann zu grübeln. Denn mittlerweile kannte sie ja sowohl Martin als auch Luc; genau genommen kannte sie Luc sogar schon ewig. Und wenn sie Martin im Stillen immer als ihren Löwen betrachtet hatte, so war Luc stets wie eine Art schwarzer Panther für sie gewesen, ein geschmeidiges, doch tödlich gefährliches Geschöpf.
    Im Augenblick jedenfalls schien Luc zwar in Kampfstimmung zu sein, doch er war zugleich auch auf der Hut und keineswegs aggressiv. Noch. Warum Luc sich im Augenblick noch zurückhielt, wusste sie nicht. Dann aber, als sie sich wieder zu Wort meldete und damit ihren Teil zum Fortgang der Unterhaltung beisteuerte, kam sie mehr und mehr zu dem Schluss, dass der Löwe und der Panther einander maßen und sozusagen ihre ganz eigene Diskussion miteinander führten. Es war ein Gespräch auf einer geradezu animalischen Ebene und gleichzeitig so, wie es wohl nur zwischen zwei Menschen stattfinden konnte, die sich sehr genau kannten. Damit erwies sich auch Lady Osbaldestones Behauptung, dass die beiden miteinander verwandt seien - und sogar gemeinsam aufgewachsen wären -, als zweifelsfrei richtig. Martin ließ derweil keinerlei Anzeichen dafür erkennen, dass er sich bedroht fühlte, und doch behielt er Luc sehr aufmerksam im Auge, versuchte zu erahnen, was hinter dessen nicht weniger gut einstudierter Maske steckte.
    Was Luc betraf, so übermittelte dieser Martin anscheinend eine Art... Warnung. Doch selbst, wenn es um ihr Leben gegangen wäre, hätte Amanda nicht sagen können, wovor genau er ihn warnen wollte. Luc und sie waren sich nie sonderlich nahe gewesen. Er war einer der wenigen Männer, deren Wortgewandtheit ihr Angst einflößte; denn er konnte mit Worten umgehen wie mit einem Säbel und hatte sie auch schon verschiedene Male auf genau diese Weise eingesetzt. Und zwar gegen Amanda. Luc und sie achteten einander zwar, sie kannten die Stärken des jeweils anderen. Sonderlich viel Sympathie empfanden sie jedoch nicht füreinander. Amanda konnte sich also beim besten Willen nicht vorstellen, warum er ihr plötzlich in geradezu ritterlicher Manier zu Hilfe eilen sollte, noch dazu gegen seinen eigenen Cousin. So sah es zumindest für sie aus, aber vielleicht schätzte sie die Lage ja auch ganz falsch ein.
    Martin, der schräg gegenüber von Luc saß und sich unterdessen lässig auf seinem Stuhl zurückgelehnt hatte, fragte sich mittlerweile das Gleiche wie Amanda. Er und Luc hatten einander einst nähergestanden als Brüder. In den zehn Jahren allerdings, in denen sie überhaupt keinen Kontakt mehr miteinander gepflegt hatten, schien sich eine wahre Kluft zwischen ihnen aufgetan zu haben. Und dennoch konnte er Lucs Gedanken noch immer recht gut erraten. Martin wusste aber auch, dass auch Luc zumeist besser wusste als irgendjemand sonst, was Martin gerade dachte oder wie Martin in einer bestimmten Situation reagieren würde. Sicherlich, seit Martins Rückkehr nach London waren sie sich erste einige wenige Male begegnet, hatten kaum mehr als ein paar steife Worte miteinander gewechselt. Aber trotzdem...
    Amelia hielt in ihrer Plauderei kurz inne, um an ihrem Champagner zu nippen. Luc nutzte die Gelegenheit, um Martin scharf ins Gesicht zu schauen. »Bist du jetzt also etwa zu dem Entschluss gekommen, Fulbridge House wiederzubeleben?«
    Martin erwiderte Lucs Blick aus dunklen Augen. »Das kommt ganz drauf an.« Er sah kurz zu Amanda hinüber. Sofort legte ein düsterer Schleier sich über Lucs Züge, wie Martin wohl bemerkte; das Gesicht seines Cousins hatte den Ausdruck eines gefallenen Engels.
    Und in dem Blick, mit dem dieser ihn, Martin, betrachtete, lagen ganz eindeutig eine Herausforderung und eine Warnung zugleich. Martin war drauf und dran, Luc frei heraus zu fragen, was genau dieser ihm, zum Teufel noch mal, eigentlich zu verstehen geben wollte. Denn zwischen Luc und Amanda war schließlich nie etwas gewesen, dessen war Martin sich vollkommen sicher. Und doch verrieten seine geschulten Instinkte ihm das Motiv für Lucs Verhalten; Luc wollte etwas beschützen -
    Mit einem strahlenden Lächeln fragte Amelia: »Sagt doch bitte, ist es

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