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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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der Kutsche fort. »Wir werden in Kürze nachkommen.«
    »Du willst mich einfach hier zurücklassen, allein mit ihm?« Amandas Erstaunen und ihr wachsender Zorn schwangen klar und deutlich in ihrer Stimme mit.
    »Allerdings.« Reggie sah sie missbilligend an. »Mit ein bisschen Glück wirst du ja wohl hoffentlich wieder zur Vernunft kommen.« Damit zog er die Tür zu, der Kutscher schnalzte widerstrebend mit den Zügeln, und die Kutsche rumpelte langsam weiter die Straße hinab.
    Amanda starrte dem Gefährt einen Moment lang nach, dann wandte sie sich mit zusammengekniffenen Augen zu Martin um. Mit majestätischer Verachtung sah sie hinunter auf ihr Handgelenk, das er noch immer mit festem Griff umschlossen hielt. »Sei bitte so freundlich und lass mich los.«
    Grimmig schob Martin das Kinn vor. »Nein.«
    Sie sah ihn nur wortlos an... und kniff ihre Augen zu noch schmaleren Schlitzen zusammen...
    Das Knurren, das aus seiner Kehle aufstieg, kam aus tiefster Seele. Ihren finsteren Blick mit nicht minder finsterer Miene erwidernd, zwang Martin sich schließlich, seinen Griff zu lockern und seine Finger von Amandas Haut zu lösen.
    »Danke.« Sie atmete einmal tief durch. »So, und jetzt möchte ich dich doch dringend bitten, mir mal zu erklären, was du dir eigentlich dabei gedacht hast, mich hier mitten in stockfinsterster Nacht und in einer völlig gottverlassenen Gegend einfach so aus der Kutsche meiner Eltern herauszuzerren!«
    »Was ich mir gedacht habe?« Er zeigte mit ausgestrecktem Finger auf ihre Nase. » Du bist diejenige, die mir heute Abend eine Antwort geben sollte!«
    »Aber ich habe dir doch alles erklärt! In der Nachricht, die ich für dich hinterlassen hatte.«
    Martin wühlte einen Moment in seiner Tasche. »Du meinst das hier?« Aufgebracht fuchtelte er mit dem zusammengeknüllten Briefbogen vor ihrem Gesicht herum.
    Sie riss ihm das Knäuel aus der Hand, strich das zerknitterte Papier glatt. »Ja. Wie Mama dir sicherlich erklärt hat, als sie dir meinen Brief übergab -«
    »Es war nicht deine Mutter, die ihn mir gegeben hat - sondern euer Butler.«
    »Colthorpe?« Amanda starrte Martin verdutzt an. » Colthorpe hat ihn dir gegeben? Oh.« Auf ihrem Gesicht machte sich ein Ausdruck der Verblüffung breit. »Deshalb also hast du uns noch erwischt -«
    »Noch diesseits der Grenze, richtig. Zu unser aller Glück, wie ich nur sagen kann, weil es nämlich auch ebenso verdammt gut hätte sein können, dass ich euch erst in Gretna Green eingeholt hätte oder noch später, und das wäre dann alles andere als schön gewesen.«
    Amandas Augen wurden nur noch runder. »Gretna Green?«
    Beim Anblick ihrer fassungslosen Miene runzelte Martin verärgert die Stirn. »Weiß der Himmel, wieso du dachtest, dass es eine gute Idee wäre, den guten Reggie in den Hafen der Ehe zu schleppen -«
    »Wir wollten doch überhaupt nicht nach Gretna Green - und ich würde Reggie doch auch niemals heiraten. Wie um alles in der Welt bist du bloß auf die verrückte Idee gekommen?«
    Sie sagte die schlichte Wahrheit; diese Tatsache stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Martins Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur finsterer. »Aber der Brief - was du darin geschrieben hast. Was hast du denn sonst damit gemeint, wenn nicht das?« Er fing allmählich an, sich ebenso verwirrt und durcheinander zu fühlen, wie Amanda aussah.
    Sie warf einen Blick auf die Nachricht, las die wenigen Zeilen und schnitt dann eine Grimasse. »Mama hatte mich gebeten, einen kurzen Brief zu schreiben, damit sie etwas von mir hätte, das sie dir geben könnte. Du solltest ihn eigentlich erst lesen, nachdem sie dir alles erklärt hätte. Der Brief war quasi nur als Ergänzung gedacht, nicht als die eigentliche Mitteilung.«
    Wieder wallte Ärger in Martin auf. »Na ja, was, zum Henker, sollte ich denn denken, als ich die Zeilen las?« Er strich sich mit den Fingern durchs Haar, holte zum ersten Mal seit Stunden - so fühlte es sich für ihn zumindest an - wieder richtig tief Luft. Sie hatte überhaupt nicht vorgehabt, Reggie zu heiraten! Er blinzelte einmal, dann sah er Amanda abermals missmutig an. »Aber wenn du nicht auf dem Weg nach Gretna Green bist, wo, zum Teufel, willst du denn dann hin?«
    Sie reckte ihre wohlgeformte Nase in die Höhe. »Schottland besteht nicht bloß aus Gretna Green, da gehört schon noch einiges mehr dazu«, erklärte sie spitz.
    »Aber nur ein kleiner Teil davon ist bewohnbar. Warum, um alles in der Welt, musst du unbedingt

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