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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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den ganzen weiten Weg bis dort hinauf fahren?«
    Amandas Augen funkelten wütend. »Ich habe vor, Richard und Catriona zu besuchen. Sie leben im Tal von Casphairn, das liegt nördlich von Carlisle.« Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte zu Martins Karriole hinüber.
    Martin schloss sich Amanda an, tief in Gedanken versunken. Vor seinem geistigen Auge stieg das Bild einer bezaubernden jungen Frau mit flammend rotem Haar auf - Richards Ehefrau. Und als er ihr Bild vor sich sah, fiel ihm mit einem Mal auch wieder all das ein, was er über sie gehört hatte... mit argwöhnisch funkelnden Augen sah er die Frau an, die neben ihm herging. »Catriona... Ist sie nicht eine Hexe?«
    Amanda nickte. »Eine Heilkundige und Wahrsagerin, und eine kluge Frau - eine sehr kluge Frau.«
    »Eine, die mit Kräutern und anderen Arzneipflanzen arbeitet?«
    Amanda wollte schon nicken, dann blieb sie abrupt stehen und sah Martin an. Abermals zutiefst erstaunt. Dann wurden ihre Lippen plötzlich schmal. »Ich fahre nicht zu Catriona, um mir irgendeinen… irgendeinen Trank, irgendein Kräuterheilmittel zu besorgen! Als ob ich so was tun würde! Oh !« Mit wild fuchtelnden Händen, so als ob sie Martin wegstoßen wollte, drehte sie sich um und marschierte weiter. Und schüttelte wütend den Kopf. »Du bist wirklich unmöglich!«
    » Ich bin unmöglich? Das wird ja immer schöner! Du hast mir doch noch immer nicht gesagt, warum -«
    »Na schön, in Ordnung!« Sie fuhr zu ihm herum und stieß ihm mit einem Finger gegen die Brust. »Ich brauchte dringend Zeit zum Nachdenken, und zwar fern von dir ! Ich hatte versucht, die Entscheidung zu treffen, die ich auf deinen Wunsch hin treffen sollte, aber... aber das geht nun einmal nicht so schnell, dazu brauche ich Zeit und Ruhe und ein bisschen Frieden, Herrgott nochmal!« Wieder fuchtelte sie aufgebracht mit den Händen in der Luft herum. »Ich kann es mir nicht leisten, die falsche Entscheidung zu treffen. Und Catriona kann sehr gut zuhören...« Sie wandte sich wieder zu der Karriole um. »Wie dem auch sei, jedenfalls ist das das Ziel meiner Reise.«
    Martin half ihr auf den hohen Sitz des Zweispänners hinauf, dann zögerte er plötzlich, sein Gesicht ausnahmsweise einmal auf gleicher Höhe mit Amandas. Schließlich stieß er den Atem in einem tiefen Seufzer aus. »Ich komme mit.«
    Sie fixierte ihn mit hartem Blick. »Dann würde mein Aufenthalt dort seinen Sinn verlieren.«
    »Nein, wird er nicht.« Er erwiderte ihren Blick ruhig und unverwandt. »Wenn dieses Tal und Catriona so gut sind, wie du sagst... vielleicht kann sie mir dann ja auch helfen.«
    Amanda hielt inne, verstummte ganz plötzlich. Martin blieb, wo er war, und blickte Amanda weiterhin ruhig und unverwandt an, während sie ihm forschend in die Augen sah, so als wäre sie sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte, als wollte sie überprüfen, ob es ihm wirklich ernst war mit dem, was er gesagt hatte. Dann … zögernd, streckte sie eine Hand aus.
    Martin tat das Gleiche.
    Ihre Finger berührten einander, glitten übereinander, verflochten sich miteinander.
    In dem Moment wurde die Stille der Nacht von einer Explosion zerrissen.

18
    Erschrocken krampfte Amanda die Finger um Martins Hand, und auch er umklammerte die ihre. Beide starrten sie die Straße hinauf zu der Kurve, hinter der die Kutsche verschwunden war. Der erste Schuss war noch kaum verhallt, und gerade erst begann die Stille sich langsam wieder über die nächtliche Landschaft zu senken, da ertönte auch schon ein zweiter lauter Knall.
    Martin fluchte und kletterte in die Karriole.
    »Reggie!« Amandas Augen waren weit aufgerissen vor Angst und Sorge um ihren alten Freund.
    »Halt dich fest!« Martin warf Amanda einen raschen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass sie seine Aufforderung befolgt hatte. Dann ließ er die Zügel auf das Hinterteil des Leitpferdes klatschen.
    Ruckartig zog das Gespann an, doch Martin hielt die Tiere eisern unter Kontrolle. Mit Höchstgeschwindigkeit preschten sie auf die Kurve zu. Erst kurz davor drosselte er das Tempo der Tiere wieder ein klein wenig, damit sie nur noch im Trab, aber dafür gefahrlos die Wegbiegung nahmen.
    Die Szene, die sich Amanda und Martin dort schließlich bot, konnte man wohl nur noch als reinstes Chaos bezeichnen. Die Kutsche war auf die Seite geschleudert worden, die Pferde wieherten schrill und keilten in wilder Panik nach allen Seiten aus - fast hatten sie sich dadurch bereits selbst

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