Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens

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rasch um Reggies regungslosen Körper herum.
    Martin musterte ihr Gesicht - und sah darin grimmige Entschlossenheit. Aufmunternd drückte er ihr kurz die Schultern, dann drängte er sich an ihr vorbei und sprang auf den Boden.
    Die Pferde hatten sich inzwischen wieder etwas beruhigt, doch der Kutscher stand vornübergekrümmt da. Er hatte die Tiere nicht aus ihrem völlig verhedderten Geschirr befreien können, sondern nur ein wenig beruhigt. »Mr. Carmarthen?« erkundigte sich der Mann.
    »Er lebt. Kommt - setzt Euch erst einmal.« Martin packte den Kutscher und half ihm, die kleine Böschung am Straßenrand hinaufzuklettern. Die verängstigten Pferde behielt er unterdessen stets im Blick. »Wie geht es Eurem Arm?«
    »Die Kugel ist geradewegs hindurchgegangen. Und hat den Knochen wohl verfehlt, Gott sei Dank. Hab mein Taschentuch um die Wunde geknotet. Tut weh, aber ich werd’s schon irgendwie überleben.«
    Martin sah sich die Verletzung an. Nach einer ersten flüchtigen Untersuchung der Schusswunde fragte er dann bereits ein wenig beruhigter: »Was genau ist denn nun eigentlich passiert?«
    »Ein Straßenräuber.«
    Martin richtete sich wieder auf und kehrte zu den Pferden zurück, tätschelte sie besänftigend und redete mit ruhiger Stimme auf sie ein, um ihnen ein wenig von ihrer Angst zu nehmen. Dann ließ er sich neben ihnen nieder und machte sich daran, das Zuggeschirr zu entwirren. Dabei warf er immer wieder einen raschen Blick zu dem Kutscher hinüber. »Versucht, Euch ein wenig genauer zu erinnern. Und dann beschreibt mir mal, immer schön der Reihe nach, was genau passiert ist.«
    Der Kutscher seufzte. »Er muss wohl schon auf der Lauer gelegen und auf uns gewartet haben - anders kann ich mir das nicht vorstellen. Wir sind gerade um die Kurve gefahren, und da hab ich ihn gesehen -«
    Mit einem knappen Nicken deutete er auf eine Stelle jenseits der Böschung. Martin blickte über die Rücken der Tiere hinweg zu der Weggabelung hinüber, hinter der in östlicher Richtung eine Straße abbog; die in westliche Richtung führende Straße war etwas breiter, doch die meinte der Kutscher offensichtlich nicht.
    »Er saß auf seinem Pferd, ganz ruhig un’ entspannt. Zuerst sah er mir auch gar nicht aus wie ein Wegelagerer. Eher wie ein Gentleman, der auf jemanden wartete. Mr. Carmarthen jedenfalls sagte mir, dass ich da vorn anhalten soll, also bin ich schon mal langsamer gefahren. Und der Mistkerl hat dann gewartet, bis wir fast auf einer Höhe mit ihm waren. Dann hat er unter seinen Übermantel gelangt,’ne Pistole rausgezogen und auf mich geschossen. Einfach so. Keine Warnung, nichts. Ganz ruhig, so als ob überhaupt nichts wäre.«
    Martin runzelte die Stirn, während er einen in sich verhedderten Zügel entknotete. »Und was ist als Nächstes passiert?«
    »Ich hab geschrien, hab mir den Arm gehalten und bin vom Kutschbock gefallen. Dann hab ich den zweiten Schuss gehört.« Er schwieg einen Augenblick, schließlich fügte er noch hinzu: »Und danach hab ich nur noch gehört, wie die Pferde schrill wieherten und der Reiter davongaloppiert ist.«
    »Dann hat er sich der Kutsche also gar nicht genähert?«
    »Nix. Das hätte ich dann doch gesehen.«
    »Er hat sich einfach nur umgedreht und ist davongeritten... in welche Richtung denn? An uns ist er nämlich nicht vorbeigekommen.«
    »Da lang isser.« Wieder nickte Amandas Kutscher zu der in östlicher Richtung verlaufenden Straße hinüber. »Hat einfach sein Pferd gewendet und ist weggaloppiert.«
    Martin warf einen kurzen, grüblerischen Blick auf die besagte Straße, während er das mittlerweile entwirrte Geschirr noch einmal einer raschen Kontrolle unterzog. »Es gibt da eine Abkürzung, die nach Nottingham führt.« Und von Nottingham aus verlief eine gut befestigte Straße zurück zur Great North Road, über die man schließlich in südlicher Richtung nach London gelangte.
    Damit wandte er sich wieder dem Kutscher zu. »Ihr seid eindeutig nicht in der Verfassung, um jetzt noch die Kutsche fahren zu können. Aber wir brauchen Euch, um Mr. Carmarthen zu stützen - der fällt nämlich sonst wieder vom Sitz.«
    Der Mann ließ sich von Martin wieder auf die Beine helfen. »Die nächste Stadt von hier aus ist Sheffield.«
    »Das ist für Mr. Carmarthen aber leider zu weit. Und bis wir dort ankämen, wäre es auch schon ziemlich spät. Das würde schon an ein Wunder grenzen, wenn uns dann noch jemand die Tür aufmachte.«
    Der Kutscher verzog das Gesicht zu