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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zusammen, als sie den Klang der Türglocke hörten, und lauschten auf Josephs Schritte, während dieser eilig zur Tür schritt - angestrengt versuchten sie mitzuhören, was er mit dem Besucher besprach.
    Doch schnell wurde klar, dass, wer immer dieser Gast auch sein mochte, es in jedem Fall nicht der war, den sie eigentlich erwartet hatten. Trotzdem spitzten sie angestrengt die Ohren, während Joseph offenbar versuchte, den Gentleman wieder loszuwerden. Stattdessen aber wurden die Stimmen hinter der Wand mit der Zeit immer lauter. Amanda runzelte die Stirn. Zumal ihr der Tonfall des Herrn vor der Tür irgendwie bekannt vorkam …
    Dann hörte sie ihren Namen - und endlich begriff sie, wer da unbedingt eingelassen werden wollte.
    »Gütiger Gott!« Reggie starrte Amanda an. »Ist das nicht -?«
    Sie schloss den Mund und sprang auf. »Ich glaube, da muss ich mich jetzt wohl mal selbst drum kümmern.«
    Bis sie die Empfangshalle erreichte, war ihr Zorn auf ein gefährliches Maß angestiegen. Joseph hörte sie kommen, sah sich um, trat einen Schritt zurück und überließ das Feld ihr - auf dass Amanda sich selbst mit diesem seltsamen Gentleman auseinandersetzte, der mittlerweile bis in die Eingangshalle vorgedrungen war.
    »Mr. Lytton-Smythe!« Mit wütendem Blick baute sie sich vor ihm auf. »Ich vermute, Ihr wolltet mich sprechen?«
    Jeder auch nur halbwegs vernünftige Mensch hätte, als er Amandas Tonfall hörte, auf der Stelle wieder kehrtgemacht und den Rückzug angetreten. Percival aber zupfte seine Weste zurecht und blickte sie mit zerfurchter Stirn an. »In der Tat.« Damit schloss er eine Faust um ihr Handgelenk. »Und Ihr würdet mir eine große Freude bereiten, wenn Ihr dieses Haus auf der Stelle verlassen würdet!«
    » Was?« Amanda wich vor ihm zurück. Percival war Gentleman genug, um nun nicht an ihrem Arm zu zerren, doch er ließ sie auch nicht los. Stattdessen schritt er immer weiter in die Empfangshalle hinein, während Amanda stetig vor ihm zurückwich.
    Schließlich blieb sie stehen und blickte ihn aus böse funkelnden Augen an. »Mr. Lytton-Smythe, mir scheint, Ihr habt komplett den Verstand verloren! Was ist denn bloß in Euch gefahren?«
    »Nichts, überhaupt nichts. Meine Geduld ist nur einfach am Ende. Und dabei war ich - da würde mir sicherlich jeder zustimmen - überaus nachsichtig mit Euch. Ich habe schweigend mit angesehen, wie Ihr mit anderen Eure Spielchen gespielt habt« - er zeigte drohend mit dem Finger auf sie - »und habe dennoch nichts unternommen, um diese leichtsinnigen kleinen Vergnügungen zu unterbinden. Es schien mir schließlich durchaus nachvollziehbar, dass Ihr vielleicht noch das eine oder andere Abenteuerchen erleben wolltet, ehe Ihr den ehrbaren Mantel der Ehe auf Eure Schultern legt. Sogar Eure Bemühungen, diesen Verwandten Eurer Freunde gesellschaftlich wieder zu rehabilitieren, habe ich nachsichtig geduldet - obwohl ich natürlich stets Sorge dafür getragen habe, dass sich aus diesem selbstlosen Handeln keine anstößigen Interaktionen entwickeln konnten.«
    Wie vor den Kopf geschlagen und absolut sprachlos hatte Amanda Percivals Vorhaltungen gelauscht. Doch es dauerte nicht lange, ehe sie die Bedeutung seines letzten Geständnisses begriff und ihn entschlossen zur Rede stellte: »Wollt Ihr damit etwa sagen, dass Ihr derjenige wart, der diese jungen Mädchen in Lady Arbuthnots Hof geschickt hat? Und was war das für eine Geschichte auf der Terrasse bei den Fortescues - und dann noch einmal in der Bibliothek der Hamiltons? Ihr wolltet damit einen Skandal vermeiden? «
    Percival nickte mit hochmütiger Miene. Amanda sah ihn ungläubig an. »Aber warum denn bloß?«
    »Nun, das sollte doch wohl auf der Hand liegen. Ich kann schließlich keine Dame ehelichen, deren Ruf man beschmutzt hat. Ganz gleich, wie unschuldig sie an einer derartigen Degradierung auch sein mag. Darum - Euer Einverständnis, was unsere gemeinsame Zukunft angeht, setze ich jetzt einfach schon mal voraus - bestehe ich darauf, dass Ihr auf der Stelle dieses Haus verlasst. Ich habe ja bereits gehört, dass Ihr eine kurze Reise nach Norden unternommen habt, und ich dachte, dass ihr lediglich Verwandte besuchen wolltet. Also bin ich Euch nachgefahren, um wiederum meine Tante mit meiner Gesellschaft zu erfreuen... Aber was musste ich dann bei meiner Rückkehr nach London erfahren? Ihr habt Eure Zeit in Schottland dazu genutzt, Dexter geradezu öffentlich mit Eurer Schwärmerei für ihn zu umgarnen. Und

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