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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beiden Ashford-Mädchen bombardierten sie denn auch sogleich mit ihren Fragen und sahen dem Ereignis in ihrer Unerfahrenheit noch vollkommen enthusiastisch entgegen. Es wäre nämlich für sie die erste Hochzeit in den höchsten Kreisen der Londoner Gesellschaft, die sie mitfeiern würden.
    Vor lauter Erleichterung regelrecht ein wenig außer Atem, fiel es Amanda nicht schwer, den beiden zu gestehen, dass die dunkle Wolke, die über Martins Ruf lag, sich schon bald heben würde. Die Mädchen, die natürlich bereits das eine oder andere Gerücht über diesen alten Skandal gehört hatten, schauten Amanda wissbegierig an und hofften auf weitere Details. Amanda fügte sich ihrem Wunsch und erzählte ihnen alles, was sie wissen mussten, um die Geschichte zu verstehen. Die genaueren Umstände, unter denen die Verbrechen sich ereignet hatten, riss sie nur kurz an. Stattdessen achtete sie darauf, dass Emily und Anne genau verstanden, was später am Nachmittag noch passieren würde, und, was noch wichtiger war, dass sie auch begriffen, welchen Ausgang das Drama aller Wahrscheinlichkeit nach nehmen würde, und welche Folgen dies wiederum für Amanda und Martin hätte.
    Geradezu entzückt gestanden Emily und Anne Amanda dann, dass ihnen das alles ohnehin bereits wie ein Märchen erschien. Amanda und Amelia tauschten einen raschen Blick aus und bestärkten die beiden noch in ihrer Begeisterung, bis sie sich schließlich sicher waren, dass die jungen Mädchen auf ihrer Fahrt nach Hause die ganze Zeit über fröhlich auf ihre Mutter einreden würden - während Edward schweigend neben ihnen säße und alles belauschte.
    Da es trotz allem keine Garantie dafür gab, dass Edward auch tatsächlich alle wichtigen Einzelheiten erfuhr, war auch Martin in den Park gekommen. Versteckt hinter einigen tief hängenden Ästen, saß er auf seinem Pferd und beobachtete das Geschehen, sah, wie Emily und Anne sich von Amelia und Amanda verabschiedeten und zu dem offenen Landauer ihrer Mutter zurückkehrten. Edward kletterte ebenfalls in die Kutsche und setzte sich neben Martins Tante. Dann zog der Wagen rumpelnd an, und sie brausten durch die Avenue.
    Als das Gefährt an Martin vorbeirauschte, der sich hinter einem Baum verborgen hatte, hörte Martin Anne erzählen: »Und es - also das Tagebuch - soll heute um fünf Uhr ankommen!« Martin trieb seinen Wallach vorwärts und folgte der Kutsche in etwas langsamerem Tempo; nicht so dicht, dass man ihn trotz des regen Verkehrs womöglich noch hätte erkennen können, aber immerhin dicht genug, um die Ashfords im Auge zu behalten.
    Die Mädchen redeten ununterbrochen. Seine Tante lächelte, nickte und stellte die eine oder andere Frage. Edward saß direkt neben ihr, schaute grimmig drein und sagte kein Wort. Als die Kutsche Ashford House erreichte, kletterte Edward hinaus, half erst seiner Mutter beim Aussteigen und dann seinen Schwestern. Lady Calverton stieg die Treppen zum Haupteingang empor, Emily ihr dicht auf den Fersen. Anne wollte ihrer Schwester gerade folgen - als Edward sie plötzlich am Arm festhielt.
    Von seinem Platz an der Straßenecke aus beobachtete Martin, wie Edward Anne regelrecht zu verhören schien. Und ganz in der Art einer jüngeren Schwester seufzte Anne erst einmal theatralisch, beantwortete dann jedoch gehorsam seine Fragen. Nach einer Weile, als er seine Neugier endlich gestillt hatte, entließ Edward sie wieder; Anne ging die Treppe hinauf und verschwand im Inneren des Hauses. Edward dagegen blieb noch einen Augenblick auf dem gepflasterten Vorplatz stehen. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Dann wirbelte er plötzlich herum und ging mit raschen Schritten ebenfalls ins Haus.
    Martin sah ihm nach, bis Edward verschwunden war, dann wendete er sein Pferd und ritt in die Park Lane zurück, um dort seinen Bericht abzuliefern.
    Danach wiederum... hatten er und Amanda für die folgenden Stunden nur noch eine Aufgabe: Sie mussten den Leuten das verzückte Liebespärchen vorspielen, mussten das junge Paar mimen, für das die letzte Hürde vor dem ehelichen Glück nun endlich zu schwanken schien und schon bald ganz überwunden sein würde. Und natürlich entsprach all dies ja auch durchaus der Wahrheit - nur waren die beiden äußerst angespannt und mit ihren Gedanken ganz bei dem, was sich ein wenig später an diesem Nachmittag noch ereignen würde. Das verliebte Necken und Turteln vor den Augen der anderen kostete Amanda und Martin also plötzlich unerwartete Mühe. Im

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