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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Weiblichkeit - und er war sich deutlich bewusst, wie sehr es ihn zu ihr hinzog, wie sehr er im Banne jener ungeheuren Anziehungskraft stand, die von ihr ausging.
    Sie schaute zu ihm hinüber. Er erwiderte ihren Blick, sah in ihre Augen, die geradezu sprühten vor Leben, erfüllt von einem beinahe noch kindlich zu nennenden Vergnügen an all den schönen Dingen, die das Leben zu bieten hatte, an all den Freuden, ganz gleich, wie klein sie auch sein mochten, ganz gleich, wie einfach und bescheiden. Ganz gleich, wie geheim.
    Martin wandte den Blick wieder nach vorn. »Richmond. Heute Abend würde es mir ausgezeichnet passen.« Er sah Amanda flüchtig von der Seite an. »Meinst du, du kannst dich wieder unbemerkt aus dem Haus stehlen?«
    »Heute Abend?« Sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe, ging im Geiste rasch die Liste ihrer Verabredungen und Verpflichtungen durch. »Meine Eltern gehen zu dem Dinner bei den Devonshires, aber Amelia und ich haben abgesagt.«
    »Amelia?«
    »Meine Schwester. Wir gehen in letzter Zeit oft zu unseren eigenen Verabredungen, deshalb kann ich mich heute Abend auch ohne Probleme freimachen.«
    Martin zügelte seinen Wallach. »Sehr schön. Dann also heute Abend. Aber ich habe eine Bedingung.«
    Sie sah ihn forschend an. »Was denn für eine Bedingung?«
    »Dass du niemandem erzählst, wo oder mit wem du deinen Abend verbringst. Des Weiteren«, er blickte Amanda eindringlich an, »erkläre ich mich dazu bereit, dich auch zu deinen anderen ausgewählten Unternehmungen zu begleiten, allerdings nur unter der Bedingung, dass du deine Liste in dieser Saison nicht noch erweiterst, und dass du zu keiner Zeit irgendjemandem von diesen Unternehmungen erzählst oder gar von deiner Beziehung zu mir.«
    Amanda antwortete nicht sofort, denn sie war zu intensiv damit beschäftigt, seinen Vorschlag zu bewerten, zu intensiv damit beschäftigt, sich ein überaus entzücktes, überaus siegessicheres Lächeln zu verkneifen. Als sie sicher war, dass sie beides im Griff hatte, erwiderte sie Martins Blick. »In Ordnung. Ich bin einverstanden.«
    Der Rotschimmel warf nervös den Kopf hoch, und Martin tätschelte dem Pferd den Hals. »Dann treffen wir uns an der Ecke North Audley und Upper Brooks Street. Dort wird eine schwarze Kutsche auf dich warten.«
    »Eine geschlossene Kutsche?«
    »Auf jeden Fall. Später, sobald wir aus dem Blickfeld der vornehmen Welt verschwunden sind, werden wir in meine Karriole umsteigen.«
    Amanda lächelte, ließ ihren Blick einen Moment lang auf Martin ruhen, dann erklärte sie vertrauensvoll: »Es ist doch wirklich eine Erleichterung, in der Obhut von jemandem zu sein, der sich auskennt.«
    Seine Augen verengten sich zu grimmig anmutenden Schlitzen. Sie aber lächelte nur noch vergnügter und salutierte. »Dann also bis heute Abend. Um welche Uhrzeit?«
    »Um neun. Dann, wenn alle anderen am Dinnertisch sitzen.«
    Amanda gestattete sich, ihr Lächeln noch eine Spur breiter werden zu lassen, lachte Martin mit ihren Augen an, dann gab sie ihrem Pferd mit den Zügeln ein Zeichen und ritt rasch davon in Richtung Parktor - bevor ihr Erfolg sie zu übermütig werden ließ und sie sich womöglich noch verriet.

    »Es klappt perfekt! Absolut perfekt - er ist ganz einfach machtlos!«
    »Wie kommt’s?« Amelia kletterte auf Amandas Bett und ließ sich neben ihrer Zwillingsschwester in die Kissen fallen. Es war später Nachmittag, eine Tageszeit, zu der sie beide häufig eine Stunde allein miteinander verbrachten.
    »Er ist unseren Cousins wirklich enorm ähnlich, genau wie ich von Anfang an vermutet hatte. Er kann einfach nicht anders, als mich zu beschützen.«
    Amelia runzelte verwirrt die Stirn. »Beschützen? Wovor denn? Du tust doch wohl nichts wirklich Gefährliches, oder?«
    »Natürlich nicht.« Amanda warf sich mit Schwung auf den Rücken, um Amelias forschendem Blick auszuweichen. Auf der Soiree des russischen Konsuls zu erscheinen war das Riskanteste, was sie jemals in ihrem Leben getan hatte; und sie war sich dessen auch vollkommen bewusst gewesen, als sie mit Leopold Korsinsky geplaudert und im Stillen darum gebetet hatte, dass Dexter ihr zu Hilfe kommen würde. Reggie hatte sich nämlich geweigert, sie dorthin zu begleiten, aber sie hatte einfach hingehen müssen. Amelia hatte derweil ihr, Amandas, Verschwinden aus Lady Cavendishs Salon mit plötzlichen Kopfschmerzen erklärt, und dank Dexter, dank der Genauigkeit und Richtigkeit, mit der sie ihn eingeschätzt hatte, war

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