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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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in seinem Leben war er nicht vollkommen abgeneigt, sich von einer Frau gängeln zu lassen. Zumindest für eine kleine Weile.
    Mit einer selbstironischen Grimasse trank Martin sein Glas aus.
    Angesichts des Spielfelds, auf dem ihr Spiel gespielt werden sollte, und angesichts seiner großen Erfahrung auf genau diesem Gebiet lag die letztendliche Kontrolle - die Fähigkeit, das Spiel zu stoppen, neu auszurichten, ja sogar die Regeln zu ändern - jedoch in seinen Händen. Und dort würde sie auch bleiben.
    Er fragte sich, ob Amanda das wohl schon erkannt hatte.

    Nach ihrem romantischen Mondscheinspaziergang durch Richmond Park fiel es Amanda schwer, ein sonderlich großes Interesse an einem solch alltäglichen und profanen Ereignis wie einem Ball vorzutäuschen.
    »Ich wünsche, ich könnte mich verdrücken«, flüsterte sie Amelia zu, während sie im Kielwasser ihrer Mutter Louise durch Lady Carmichaels Ballsaal promenierten.
    Amanda warf ihrer Zwillingsschwester einen besorgten Blick zu. »Du kannst nicht schon wieder Kopfschmerzen haben! Schon beim letzten Mal habe ich Mama nur mit Mühe davon abhalten können, Doktor Graham kommen zu lassen.«
    Amanda beäugte die Zierde der vornehmen Gesellschaft mit misstrauischem Blick. »Nun gut, dann werde ich eben wieder mal behaupten müssen, ich hätte noch eine andere Einladung. Geben die Farthingales nicht heute Abend eine Gesellschaft?«
    »Schon, aber du musst mindestens noch eine weitere Stunde die brave Tochter spielen, bevor du gehen kannst. Und du wirst Reggie finden müssen.«
    »Stimmt.« Suchend ließ Amanda ihren Blick über die Menge der Ballgäste schweifen. »Hast du ihn irgendwo gesehen?«
    Amelia schüttelte den Kopf. Ihre Mutter ließ sich auf einer Chaise neben Lady Osbaldestone und der Herzoginwitwe von St. Ives nieder, Amandas und Amelias Tante. Nachdem die Zwillinge höflich vor den Damen geknickst und Begrüßungen ausgetauscht hatten, schlenderten sie weiter durch die Menge.
    »Da drüben sind Emily und Anne!«
    Amanda folgte Amelias Blick zu jener Stelle an der Seitenwand des Saales, wo zwei sichtlich nervöse junge Mädchen standen. Emily und Anne Ashford sollten in dieser Saison in die Gesellschaft eingeführt werden. Die Zwillinge kannten die Ashfords schon ihr ganzes Leben lang. Mit einem absolut identischen, beruhigenden Lächeln auf den Lippen bahnten sie sich einen Weg durch das Gedränge zu den jüngeren Mädchen.
    Emilys und Annes Augen leuchteten auf.
    »Dies ist euer erster Ball, stimmt’s?«, fragte Amelia, als sie sich zu den Schwestern gesellten.
    Die Mädchen nickten so eifrig, dass ihre braunen Ringellocken tanzten.
    »Keine Sorge«, meinte Amanda. »Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber ihr werdet den Abend garantiert überstehen - und zwar ohne euch hoffungslos zu blamieren.«
    Emily lächelte, nervös, aber dankbar. »Es ist bloß alles so … überwältigend.« Sie wies auf die Menschenmenge, die den Saal füllte.
    »Zu Anfang sicherlich«, erwiderte Amelia, »aber nach ein paar Wochen seid ihr das alles schon genauso gewohnt wie wir.«
    Gemeinsam mit Amelia plauderte Amanda über allerlei belanglose Dinge, nahm den beiden jüngeren Mädchen auf diese Weise geschickt ihre Befangenheit und half ihnen dabei, sich zu entspannen.
    Amanda hielt gerade nach einem passenden jungen Gentleman Ausschau, den sie dazu bewegen könnte, Emily und Anne Gesellschaft zu leisten, als Edward Ashford, einer der Brüder der Mädchen, aus der Menge auftauchte. Groß, gut gebaut und unauffällig gekleidet, verbeugte Edward sich vor den Zwillingen, um dann neben seinen Schwestern Posten zu beziehen und die Gästeschar zu betrachten. »Eine relativ kleine Versammlung. Wenn die Saison erst einmal richtig angefangen hat, wird der Andrang noch sehr viel größer werden als im Augenblick.«
    Emily warf Amanda einen erschrockenen Blick zu.
    Die hätte Edward für seine undiplomatische und wenig ermutigende Bemerkung am liebsten einen kräftigen Tritt versetzt. »Ob nun einhundert Leute oder fünfhundert, das macht wirklich keinen großen Unterschied. Man kann ja sowieso immer nur zwanzig Menschen auf einmal sehen.«
    »Und bis die größeren Bälle anfangen, werdet ihr euch schon so an den ganzen Rummel gewöhnt haben, dass ihr euch wie zu Hause fühlt«, warf Amelia ein.
    Edward musterte seine Schwestern abschätzend und überaus kritisch. »Diese Saison ist eure Chance, eine gute Partie zu machen. Es wäre sicherlich klug, wenn ihr euch etwas mehr Mühe

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