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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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geben würdet, die entsprechenden Kandidaten auf euch aufmerksam zu machen. Solange ihr euch hier an der Wand herumdrückt und euch versteckt -«
    »Edward.« Amanda bedachte ihn mit einem eisigen Lächeln und einem vernichtenden Blick, als er sie ansah. »Kannst du Reggie Carmarthen irgendwo entdecken?«
    »Carmarthen?« Edward hob den Kopf und schaute sich im Saal um. »Ich hätte nicht gedacht, dass der zu sonderlich viel zu gebrauchen wäre.«
    Zu erheblich mehr zu gebrauchen als du, dachte Amanda. Mit siebenundzwanzig war Edward ein unerträglicher Langweiler, selbstgefällig, wichtigtuerisch und eingebildet. Amelia nutzte den Augenblick, um die Aufmerksamkeit der Mädchen auf etwas anderes zu lenken; Amanda bewegte sich ein Stückchen zur Seite, um zu verhindern, dass Edwards kritischer Blick erneut auf seine Schwestern fiel.
    »Ich kann nicht sehen... oh!«
    Über Edwards Züge legte sich ganz plötzlich eine vertraute Ausdruckslosigkeit. Amanda folgte seinem Blick und war keineswegs überrascht, als sie seinen älteren Bruder, Lucien Ashford, Viscount Calverton, aus der Menge auftauchen sah, seine langen, schmalen Lippen zu dem leicht spöttischen, seltsam schief anmutenden Lächeln verzogen, das so typisch für ihn war.
    »Hier steckt ihr also!«
    Amanda wusste, Luc war sich Amelias und ihrer Anwesenheit durchaus bewusst, dennoch hatte er im ersten Moment nur Augen für seine Schwestern. Diese blühten unter seinem Einfluss förmlich auf, entfalteten sich wie Knospen in der Sonne. Eine verwegen-elegant anmutende Erscheinung, verbeugte er sich vor den beiden, zog sie dann aus dem anmutigen Knicks, mit dem sie seine Begrüßung erwiderten, empor und drehte zuerst Emily einmal um sich selbst und dann Anne, während er mit messerscharfem Blick deren neue Kleider begutachtete. Auf seinem Gesicht erschien ein anerkennender Ausdruck.
    »Ich glaube, ihr werdet großen Erfolg haben, mes enfants, also sollte ich die günstige Gelegenheit wohl besser gleich einmal nutzen. Den ersten Tanz werde ich mit dir tanzen« - er neigte seinen dunklen Kopf feierlich vor Emily - »und den zweiten Tanz mit dir.« Damit lächelte er Anne an.
    Beide Mädchen waren hocherfreut. Das Strahlen in ihren Augen und der begeisterte Ausdruck auf ihren Gesichtern verwandelte sie von hübsch in absolut bezaubernd. Amanda verkniff sich die ätzende Bemerkung, dass Luc nun für mindestens zwei Tänze im Ballsaal würde bleiben müssen - etwas, was er nur selten tat. Die Tatsache, dass er sich freiwillig dazu verpflichtet hatte, stand in krassem Gegensatz zu Edwards Beitrag zum Erfolg seiner Schwestern.
    Obgleich die beiden Brüder sich in Körpergröße und Statur sehr ähnlich waren, war Luc nicht nur mit einer eindeutig sinnlichen Schönheit gesegnet, sondern auch mit dem entsprechenden Charakter und Talent. Diese Tatsache hatte jahrelang dafür gesorgt, dass die beiden Brüder sich nicht vertrugen und Edward ständig über die freizügige und verwegene Art seines älteren Bruders nörgelte.
    Als Amanda zu Edward hinüberschaute, bemerkte sie die nur schlecht verhohlene Verdrießlichkeit in dessen Augen, während diese auf Luc ruhten. Sie entdeckte auch Ärger in seinem Blick, so als ob Edward es seinem Bruder übel nahm, wie leicht dieser bei anderen Menschen Sympathie und Anklang fand. Amanda unterdrückte ein verächtliches Schnauben, denn es gab eine ganz einfache Lösung für das Problem, nämlich wenn Edward sich nur einmal ein Beispiel an Luc nehmen würde. Luc konnte zuweilen recht hochmütig sein und schrecklich gönnerhaft, und er hatte eine höllisch scharfe Zunge, aber er gebärdete sich niemals päpstlich, hielt niemals Moralpredigten oder meinte, andere belehren zu müssen - alles Dinge, welche zu Edwards Lieblingsbeschäftigungen zählten. Darüber hinaus besaß Luc auch eine natürliche Liebenswürdigkeit, die jedes weibliche Wesen, das dieser Bezeichnung würdig war, sofort erkannte und zu schätzen wusste und auf die es instinktiv ansprach.
    Amanda schaute zu, wie Amelia sich mit Luc zusammentat, wie sie herumscherzten und die beiden jüngeren Mädchen neckten, um diese moralisch zu unterstützen. Ihre Zwillingsschwester bildete das perfekte Gegenstück zu Lucs dunkler byronscher Schönheit. Amandas Blick verweilte einen Augenblick auf seinem Profil. Es war ihr vertraut, schließlich kannte sie Luc schon seit Jahren…Sie blinzelte verdutzt, schaute dann zu Edward hinüber, der ihr in diesem Moment ebenfalls sein Gesicht in

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