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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wollte sie partout nicht gehen lassen, Ihr blieb also nichts anderes übrig, als ihn seine Entschuldigungen und Beteuerungen hervorsprudeln zu lassen. Mitzuerleben, wie er vor ihr zu Kreuze kroch und um Vergebung bat.
    Angewidert ließ sie ihn weiterreden. Nur der Himmel wusste, wie sie ihn wieder von der irrigen Annahme befreien sollte, die sich nun ganz offensichtlich in seinem Kopf festgesetzt hatte. Sie hatte versucht, Percival zu ignorieren, stets in der Hoffnung, dass ihm damit wohl endlich mal ein Licht aufgehen würde, aber die Sensibilität, die nötig war, um eine subtile Abfuhr zu erkennen, war ihm ganz eindeutig nicht gegeben.
    Blieb also nur noch die grobe Variante übrig, aber diesen Punkt hatte Amanda noch nicht erreicht.
    Eine Geige ertönte. Percival unterbrach seinen Wortschwall, und Amanda nutzte den günstigen Augenblick. »Na schön, in Ordnung. Ihr könnt mit mir zum Kotillon antreten.«
    Beim Anblick des selbstgefälligen Lächelns, das sich daraufhin auf seinem Gesicht ausbreitete, hätte sie am liebsten abermals laut geschrien - der Dummkopf glaubte doch tatsächlich allen Ernstes, ihre Verärgerung sei nur gespielt gewesen! Gefährlich nahe daran, in echte Wut auszubrechen, verdrängte Amanda jeden weiteren Gedanken an Percival aus ihrem Bewusstsein und konzentrierte sich stattdessen ganz auf ihr eigentliches Ziel. Reggie. Denn der tanzte für sein Leben gern, und wenn er hier war, dann würde er mit Sicherheit auf der Tanzfläche zu finden sein.
    Suchend ließ sie ihren Blick über die Ballgäste schweifen, als die Paare zum Kotillon Aufstellung nahmen und sich zu Reihen formierten. Zwei Reihen von ihr entfernt hatten sich gerade Luc und Emily, die vor Stolz beinahe platzte und jetzt vollkommen gelöst war, aufgestellt. Und in der Reihe dahinter stand Reggie mit seiner Tanzpartnerin, einer hoch gewachsenen jungen Dame namens Muriel Brownley.
    Amanda lächelte erfreut. Als die Musik einsetzte, blickte sie Percival an, und seine Miene verriet ihr, dass er glaubte, ihr Lächeln gelte ihm. Amanda löschte also jegliche Regung aus ihrem Gesicht und ihren Augen, setzte einen Ausdruck äußerst kühlen, abweisenden Hochmuts auf und widmete ihre Aufmerksamkeit allein dem Tanz.
    Der letzte Akkord war noch nicht ganz verklungen, als sie auch schon hastig vor Percival knickste. »Ich fürchte, Ihr müsst mich jetzt entschuldigen - es gibt da jemanden, den ich unbedingt noch erwischen muss.«
    Damit ließ sie Percival einfach stehen, der ihr ungläubig nachstarrte. Wenn ihre Mutter ein solch undamenhaftes und ungehöriges Benehmen beobachtet hätte, wäre sie zur Rechenschaft gezogen worden. Zum Glück jedoch befanden sich ihre Mutter, ihre Tante und Lady Osbaldestone am anderen Ende des Saals.
    Amanda erreichte Reggie und seine Tanzpartnerin noch, bevor diese die Tanzfläche verließen. Sie begrüßte die beiden freundlich, tauschte die üblichen Höflichkeiten aus und bemerkte dabei die besitzergreifende Art, wie Miss Brownley Reggies Arm umklammert hielt, sowie den Ausdruck in ihren Augen, der an den eines in der Falle hockenden Kaninchens erinnerte.
    Miss Brownley war noch relativ neu in der Londoner Gesellschaft und war ihr, Amanda, daher nicht gewachsen. Amanda plauderte also vergnügt weiter und verwickelte sowohl Reggie als auch Miss Brownley in eine angeregte Unterhaltung über kommende gesellschaftliche Ereignisse.
    Miss Brownley merkte nicht, wie die Zeit verging.
    Dies entdeckte sie erst, als die Geigen abermals aufspielten und ihr klar wurde, dass sie den nächsten Tanz nicht mehr mit Reggie würde tanzen können. Zwei Tänze nacheinander würden nämlich sofort Anlass zu Gerede geben. Und nachdem sie sich ja quasi als alte Freundin der Familie ausgewiesen hatte, machte Amanda nun einfach den Vorschlag, dass Reggie doch bei diesem Tanz ihr Partner sein solle. Woraufhin Miss Brownley widerstrebend einwilligte und ihn endlich gehen ließ.
    » Dem Himmel sei Dank! Ich dachte schon, ich würde sie die gesamte Nacht über am Hals haben! Hat sich wie eine Klette an mich gehängt, kaum dass ich einen Fuß in den Ballsaal gesetzt hatte. Mama zog mit ihrer Mutter ab - tja, und da stand ich dann! Festgenagelt!«
    »So, na ja -« Amanda hatte Reggie untergehakt und zog ihn eiligen Schrittes an der Reihe der Paare entlang, die bereits für den Tanz Aufstellung genommen hatten. »Lass uns aufpassen, dass wir bei der Tür am Ende des Saals landen.« Sie beeilte sich, ihn auf einen geeigneten Platz zu

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