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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gesicht.
    In diesem Moment kam aber auch schon ein Bediensteter auf sie beide zu, begrüßte sie und vollführte eine tiefe Verbeugung, während Dexter Amanda durch das Tor schob. »Euer Séparée ist bereits hergerichtet, Mylord.«
    Dexter nickte. Damit wandte der Lakai sich um und führte sie einen dunklen Pfad entlang.
    Amanda war schon oft in Vauxhall gewesen; diesen Teil der Gärten jedoch hatte sie noch nie kennen gelernt. Vor ihnen, verborgen hinter hohen Bäumen, lag die Rotunde, jene hell erleuchtete Rundhalle, aus der fast schon lärmend Musik zu ihnen herüberschallte. Der Pfad schlängelte sich unter sich weit ausbreitenden Ästen hindurch; rechts und links des Weges wuchs dichtes Strauchwerk, in das sich in unregelmäßigen Abständen die rechtwinkligen Schatten der kleinen Séparées einfügten. Die Hütten lagen jeweils ein gutes Stück voneinander entfernt, sodass ihre Atmosphäre sehr privat und zurückgezogen war. Schließlich blieb der Bedienstete vor einer dieser Kabinen stehen - sie war nur als dunkler Umriss zu erkennen - und öffnete Amanda und Martin die Tür. Augenblicklich strömte weiches Kerzenlicht heraus und ergoss sich über den Pfad. Mit einer Verbeugung bat der Lakai Martin und seine Begleitung hinein.
    Unsicher, doch neugierig zugleich, was sie nun wohl erwarten mochte, trat Amanda über die Türschwelle. Diese Kabine hier war kleiner als diejenigen im öffentlichen Teil der Gartenanlagen; ihre Einrichtung hingegen war eindeutig luxuriöser. Auf dem Boden lag ein Teppich, und der Tisch war mit einer Damasttischdecke, glitzernden Gläsern, weißem Porzellan und Besteck für zwei Personen gedeckt. Außerdem standen auch schon zwei gepolsterte Sessel für sie bereit. In der Mitte des Tisches brannte in einem Kerzenhalter eine einzelne Kerze; als weitere Lichtquelle diente ein zweiarmiger Kandelaber, der auf ein kleines Beistelltischchen neben einem gemütlich aussehenden Sofa platziert worden war. Direkt neben dem Tisch stand in einem hohen, kunstvoll verzierten Ständer ein Eiskübel, in dem schon eine Flasche Champagner auf sie wartete.
    Wie Amanda bereits vermutet hatte, waren keine weiteren Gäste geladen. Beruhigt streifte Amanda ihre Kapuze zurück.
    »Ihr könnt sogleich das Essen auftragen.« Damit schloss Martin die Tür hinter dem Bediensteten. Er zögerte einen kleinen Augenblick, dann schlenderte er zu der Stelle hinüber, wo die Versuchung in Person stand. Kaum, dass sie die Bänder am Halsausschnitt ihrer Pelerine gelöst hatte, nahm er ihr auch schon den Umhang von den Schultern. Amanda schaute ihn über ihre Schulter hinweg an und schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    Ein Moment des Schweigens trat ein. Martin ließ unterdessen Amandas Umhang auf das Sofa gleiten, legte den seinen hinzu und atmete einmal tief durch, um sich zu wappnen. Dann wandte er sich wieder zu ihr um.
    Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er sie bei hellem Licht sah. Und Martin wurde in diesem Moment überdeutlich bewusst, dass sie nun ganz allein mit ihm war, allein und in äußerst intimer Umgebung.
    Vom Kerzenlicht wie mit einem schimmernden Hauch übergossen, stand sie halb zu ihm gewandt, die Hand auf der Rückenlehne des neben ihr stehenden Stuhles. Das schwache Licht ließ den Goldton ihres Haares noch ein wenig dunkler wirken, raubte ihm aber nichts von seinem Glanz. Amandas Teint war makellos, und um die überaus weiblichen Rundungen ihrer Brüste, ihrer Hüften und ihrer Oberschenkel schmiegte sich kornblumenblaue Seide von genau der gleichen Farbe, wie auch ihre Augen sie hatten.
    Dieses Kleid hob ihre Reize wahrlich aufs Vorzüglichste hervor. Ganz schlicht geschnitten, verlockte es den Betrachter dazu, sein Augenmerk weniger auf die Robe, sondern vielmehr auf jene Schönheit zu richten, die der Stoff mehr präsentierte als verbarg.
    All das hatte Martin bereits vorausgesehen. Was er jedoch nicht erwartet hatte, war die Aura der Vorfreude, der unleugbaren sinnlichen Erwartung, die plötzlich die Luft zwischen ihnen beiden erfüllte, die sich in Amandas Gesichtsausdruck widerspiegelte, ihre Augen größer werden ließ und ihren Lippen noch diesen ganz besonderen Schwung zu verliehen schien.
    Und die Wirkung war verheerender, weitaus verheerender, als er erwartet hatte.
    Im Nachhinein konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie er zu ihr gelangt war - plötzlich aber stand er neben ihr. Amanda hatte den Hals leicht gereckt, wollte ihm in die Augen sehen; Martin hob die Hand, ließ

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