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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wieder ihren Plan in Erinnerung. Bis hierhin hatte sie Martin also schon einmal locken können. Nun musste sie ihn nur noch dazu verführen, den nächsten Schritt zu wagen.
    Martin bemerkte die feine Falte, die plötzlich zwischen ihren Augenbrauen erschienen war. »Möchtest du einen Schluck Punsch?« Was mag sie nun wohl schon wieder aushecken?, fragte er sich dabei im Stillen.
    »Ja, bitte.« Amanda schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das den grüblerischen Ausdruck auf ihrem Gesicht verscheuchte. »Ich bin schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen.«
    »Nun ja, der Punsch wird sicherlich noch genauso schmecken.« Martin schnappte sich zwei Becher von einem der vorbeieilenden Kellner, reichte Amanda einen davon und beobachtete, wie sie davon nippte. Er verfolgte genau, wie die rote Flüssigkeit ihre Lippen benetzte und Amanda rasch mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe fuhr.
    Dann erst hob auch er seinen Becher und leerte ihn in einem einzigen Zug.
    »Dexter!«
    Martin drehte sich um und sah, wie Leopold Korsinsky sich einen Weg durch die Menge auf ihn zubahnte. Im Stillen einen herzhaften Fluch ausstoßend, reichte er seinen leeren Becher an einen vorbeieilenden Diener weiter und griff hastig nach Amandas Hand. »Sieh dich vor«, war alles, was er ihr gerade noch leise zuflüstern konnte, ehe Leopold auch schon bei ihnen angelangt war, an seinem Arm eine ebenfalls in einen Umhang gehüllte Dame.
    Er grüßte Martin nur sehr knapp mit einem leichten Nicken; vor Amanda dagegen vollführte er eine schwungvolle Verbeugung. » Madame - sind wir uns nicht etwa schon einmal begegnet?«
    Amanda hob ihren Becher ein wenig höher, um damit die untere Hälfte ihres Gesichtes zu verdecken und spähte vorsichtig unter den Schatten ihrer Kapuze hervor. Sie bemerkte sofort, mit welcher Schärfe der Korse sie musterte - oder zumindest das, was er von ihr erkennen konnte. Sie senkte die Stimme zu einer etwas tieferen Tonlage. »Ich denke schon, dass wir uns bereits begegnet sind, Sir, allerdings glaube ich nicht, dass Ihr Euch noch daran erinnert könnt.«
    Dexter drückte ihr heimlich die Finger. Verborgen hinter ihrem Becher erlaubte Amanda sich ein Grinsen.
    Korsinsky verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »In der Tat, mein Erinnerungsvermögen ist nicht immer ganz zuverlässig. Aber eine so attraktive parti wie Euch würde ich dennoch nicht vergessen, sonst wäre ich wohl wahrlich ein hoffnungsloser Fall.«
    Die Dame an seinem Arm betrachtete derweil Dexter mit derart begehrlichen Blicken, als wäre er ein üppiges Festmahl. Amanda lachte mit dunkler Stimme. »Woher wollt Ihr denn wissen, ob ich attraktiv bin, so verhüllt, wie ich bin?«
    Leopold warf einen raschen Blick zu Dexter hinüber, und schon hatte Amanda ihre Antwort.
    »Eine andere Begleitung kann ich mir neben Dexter einfach nicht vorstellen, ma belle «, erwiderte Leopold. »Aber vielleicht kann ich Euch ja dazu überreden -«
    »Leopold.«
    Nur ein einziges, warnendes Wort reichte aus; Leopold schaute Dexter an, hob die Brauen und entgegnete dann: »Aber, aber, mon ami , es gibt hier doch noch genügend andere hübsche Damen, mit denen Ihr Euch die Zeit vertreiben könntet. Agnes, zum Beispiel, ist auch hier. Und sie wird entzückt sein, wenn sie erfährt, dass Ihr ebenfalls zugegen seid.«
    »Darauf möchte ich wetten. Aber wie dem auch sei, Madame ist ganz begierig darauf, endlich einmal die Gärten kennen zu lernen. Wenn Ihr und Eure Begleitung uns also entschuldigen würdet?« Mit einer Verbeugung vor der Dame an Leopolds Seite und einem sehr knappen Nicken in Korsinskys Richtung packte Martin Amandas Hand und trat zurück. Er ließ ihr kaum noch Zeit, sich ebenfalls mit einem Nicken zu verabschieden, ehe er sie auch schon davonzerrte.
    Unten, in den Gärten, und nachdem sie einen langen, schattigen Weg entlanggewandert waren, hatte sich Amandas leichte Verärgerung über diesen abrupten Aufbruch dann aber wieder gelegt; sie sah also keinen Grund mehr, Martin im Nachhinein noch Vorhaltungen zu machen, sondern fragte einfach nur: »Wer war denn die Dame?«
    »Niemand aus deinen Kreisen.« Er nahm Amanda den leeren Becher ab und reichte ihn einem Lakaien. Schließlich blieb Martin stehen, betrachtete nachdenklich den nur schwach erleuchteten Pfad vor ihnen, wandte sich dann um und führte Amanda zurück und in Richtung eines Nebenpfades. »Bald fängt das Feuerwerk an.«
    Sie schritten auf den Rasenplatz zu, auf dem das Spektakel stattfinden

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