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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die Rückseiten seiner Finger zart ihren nackten Hals hinaufgleiten, bis er die Hand mit einem Mal umdrehte, Amandas Kinn umfing und seinen Kopf zu dem ihren hinabneigte.
    Selbstsicher begegneten ihre Lippen seinem Mund. Sie war zwar nicht übereifrig, nein, das nicht, aber dennoch war sie bereit und willens, ihm zu folgen - egal, wohin er sie auch führen mochte.
    Es war Amandas Beherrschtheit, die schließlich auch Martin wieder die Kontrolle über sich selbst zurückerlangen ließ, die ihm die Kraft gab, den Kopf zu heben und die gerade erst begonnene Liebkosung wieder zu beenden. Ein plötzliches Geräusch von der Tür her weckte seine Aufmerksamkeit, rasch griff er um Amanda herum und zog ihren Stuhl heran. Ihre Blicke trafen sich für einen flüchtigen Moment, dann wandte Amanda sich von ihm ab, ließ sich auf dem Stuhl nieder und ordnete ihre Röcke, während der Lakai bereits die Kabine betrat, den Servierwagen vor sich herschiebend, auf dem sich ihr Mahl befand.
    Nachdem der Wagen an ihren Tisch gerückt und die verschiedenen Delikatessen ansprechend angerichtet worden waren, schickte Martin den Diener wieder hinaus. Dann nahm auch er selbst endlich Platz. Amanda tat sich von den diversen Köstlichkeiten auf, während er die Champagnerflasche ergriff und erst ihr Glas füllte und dann seines.
    »Du bist schon öfter hier gewesen.«
    Aufmerksam musterte Amanda ihn über den Tisch hinweg.
    »Gelegentlich.« Martin hatte nicht vor, Amanda Anlass zu der Vermutung zu geben, der gefährliche Ruf, den die Londoner Gesellschaft ihm verpasst hatte, könnte ein wenig übertrieben sein.
    Amanda verzog die Lippen zu einem leichten Grinsen, und in ihrer Wange blitzte ein winziges Grübchen auf. Dann hob sie ihr Glas. Entgegenkommend hob auch er seinen Champagnerkelch und stieß mit ihr an.
    »Auf eine Reihe hoffentlich spannender Abenteuer«, prostete Amanda ihm zu und nahm den ersten Schluck.
    Und darauf, dass ich bei dieser ganzen Angelegenheit nicht vollkommen den Verstand verliere. Auch Martin trank einen stärkenden Schluck.
    »Wie wäre es, wenn wir gleich ein bisschen nach draußen gingen und durch die Gärten schlenderten?«
    Martin nahm noch einen Schluck. »Nachdem wir gegessen haben.«
    Mit ehrlichem Genuss widmete Amanda sich dem Essen. Außer einigen Komplimenten über die kulinarischen Fähigkeiten des ihr unbekannten Kochs sagte sie jedoch nichts. Denn sie wollte kein dummes Zeug plaudern, wollte seine Ohren nicht mit dem üblichen Geschwätz anfüllen, zu dem Frauen häufig neigten.
    Martin allerdings empfand Amandas Schweigsamkeit als geradezu beunruhigend und verwirrend.
    Allerdings sprach auch Martin nur sehr wenig, hatte er doch schließlich schon vor langer Zeit herausgefunden, welche Vorteile ihm dies bot - denn die Damen, die er üblicherweise auszuführen pflegte, fühlten sich stets dazu verpflichtet, die Stille irgendwie auszufüllen. Folglich hatte Martin nie erleben müssen, dass er sich etwa gefragt hätte, was seine Begleiterinnen wohl gerade denken mochten, denn so lange sie schwatzten, dachten sie ja nicht.
    Amandas Schweigsamkeit jedoch fesselte seine Aufmerksamkeit nun auf eine Art und Weise, wie keine der weiblichen Plaudereien es je zuvor geschafft hatten. Was mochte unter diesen goldenen Locken wohl gerade vorgehen? Welche Winkelzüge heckte sie nun wohl schon wieder aus? Und vor allem: warum?
    Die letzte dieser - allesamt schon recht beunruhigenden - Fragen ließ in seinem Kopf nun regelrecht die Alarmglocken schrillen. Denn die eigentlich und wirklich entscheidende Frage war doch, warum ihn das alles überhaupt interessierte. Doch sogleich wischte er derlei Spitzfindigkeiten im Geiste wieder beiseite - denn er wollte es ganz einfach wissen, wollte erfahren, warum sie sich als Begleiter für ihre abenteuerlichen Touren ausgerechnet ihn ausgesucht hatte.
    Mit einem Seufzer der angenehmen Sättigung legte Amanda Gabel und Messer schließlich wieder nieder. Martin schenkte sich unterdessen den letzten Rest Champagner ein und lehnte sich dann, langsam an seinem Glas nippend, in seinem Sessel zurück.
    Amanda erwiderte seinen Blick. »Es ist schon merkwürdig. Denn obwohl wir uns hier doch mitten in den Gärten aufhalten, ist von der Menschenmenge dort hinten nichts zu hören.«
    »Das Strauchwerk schluckt den Lärm.« Genauso, wie es auch jegliche Geräusche dämpfte, die aus den abgelegenen Séparées dringen könnten. Martin schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Komm. Lass uns

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