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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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in der Tat gewesen, sodass Amelia im Badewasser schließlich sanft einnickte. Glücklicherweise hatte Dillys sie dann wieder geweckt und ihre Herrin in eines von deren Kleidern gesteckt, hatte ihr das Haar hochgesteckt und sie schließlich in den Salon hinunterdirigiert. Ganz so, als ob Amelia, wenn keiner sie an ihre Pflichten erinnert hätte...
    Amelia fühlte sich durchdrungen von einem seltsamen und zugleich angenehm anregenden Gefühl. Alles Denken oder gar Grübeln war von nun an unnötig. Nur mit Mühe konnte sie ein leicht dümmliches und viel zu verräterisches Grinsen von ihrem Gesicht verbannen.
    Gut gelaunt gesellte sie sich zu der im großen Salon versammelten Gästeschar und hoffte, dort auch schon bald ihren zukünftigen Ehemann wiederzuentdecken.
    Höflich sank Amelia vor ihrer Gastgeberin in einen Knicks und ging dann weiter, um Emily Gesellschaft zu leisten, die offenbar gerade eine ernste Unterredung mit Lord Kirkpatrick führte. Plötzlich hatte Amelia den Eindruck, Lucs Blick auf sich zu spüren. Sofort drehte sie sich um und suchte nach der Quelle dieses eigentümlichen Gefühls in ihrem Rücken. Dann entdeckte sie ihn. Er stand am anderen Ende des Raumes und unterhielt sich mit einer Dame und drei Herren.
    Er erwiderte Amelias Blick, und trotz der relativen Entfernung, die zwischen ihnen lag, konnte sie sehen, wie er leicht die Stirn runzelte. Amelia wusste, dass er von der regen Unterhaltung, die in diesem Moment um ihn herum im Gange war, so gut wie nichts mitbekam. Dann schien er sich wieder zu sammeln, zögerte kurz und beteiligte sich schließlich wieder an dem Gespräch.
    Diese vorübergehende, doch nichtsdestotrotz ungewohnte Unsicherheit an ihm stimmte Amelia nachdenklich, warf Fragen auf... und schon bald war auch Amelia sich ihrer selbst nicht mehr so ganz sicher.
    »Für morgen früh haben wir eine Wanderung zum Fuße der Downs geplant.« Lord Kirkpatrick schaute Amelia hoffnungsvoll an. »Das ist nicht allzu weit von hier entfernt, und der Blick von diesem kleinen Bergausläufer aus soll ganz fantastisch sein. Vielleicht möchtet Ihr Euch uns ja anschließen?«
    »Morgen?« Sie warf einen raschen Blick zu Emily hinüber, die sie nicht weniger hoffnungsvoll anblickte als ihr Begleiter. »Ach, eigentlich habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht, was ich...« Zwei weitere, eindringliche Blicke bestätigten Amelia, dass Seine Lordschaft und Emily sich beide wirklich sehnlichst wünschten, sie würde mit ihnen wandern. Sie brauchten nämlich jemanden, der sie auf ihrem Spaziergang begleitete, damit sie ihre junge Liebe zumindest in relativer Zweisamkeit genießen konnten - statt dass sie sich zu der Horde von Gleichaltrigen gesellen müssten, wo sie gleich von einem ganzen Schwarm beobachtet würden. »Das heißt… ja, natürlich würde ich sehr gerne einen kleinen Spaziergang unternehmen. Vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit.«
    »Aber selbstverständlich - immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.«
    Sowohl Seine Lordschaft als auch Emily schauten Amelia mit einem dankbar strahlenden Lächeln an.
    Diese seufzte innerlich über ihren Entschluss, sich gerade wahrscheinlich einem Gewaltmarsch über Felder und Wiesen hinweg verschrieben zu haben. Gewisse andere Freuden wären ihr wesentlich lieber gewesen, aber...sie wusste ja noch immer nicht, was Luc da offenbar gerade im Kopf herumging. Vor allem wusste sie nicht, ob er für morgen früh nicht vielleicht schon seine ganz eigenen Pläne hatte.
    Abermals hatte Amelia das Gefühl, genau zu spüren, wie er sie ansah. Sie drehte sich zu ihm um und musste erkennen, dass über seinen Zügen noch immer dieser grüblerische Ausdruck lag. Zwar machte ihn diese melancholische Miene keineswegs unattraktiver, doch Amelia fühlte, dass irgendetwas bleischwer auf ihm lasten musste. Und schon wieder hatten ihre Blicke sich für einen kurzen Augenblick berührt - und schon wieder wandte er den Kopf gleich darauf auch schon wieder von ihr ab. Natürlich tat er so, als hätten seine Gesprächspartner ihn abgelenkt, aber in Wirklichkeit …
    Worüber zerbrach er sich denn bloß den Kopf? Emily und Lord Kirkpatrick bewiesen unterdessen anschaulich, dass sie sich auch ohne Amelias gelegentlich eingestreute Kommentare ganz wunderbar miteinander unterhalten konnten, sodass Amelia einfach schweigend neben den beiden stehen bleiben und sich im Stillen ganz der Frage widmen konnte, was Luc denn im Augenblick wohl so große Sorgen

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