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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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seien dies nun ganz intime Treffen oder auch einfach nur gemeinsame Unternehmungen mit einigen Bekannten.
    Und dann kamen zu guter Letzt auch die Gentlemen wieder in den Salon geschlendert. Nur Luc fehlte.
    Amelia musste alle Kraft zusammennehmen, um sich weiterhin ganz normal zu benehmen, um scheinbar gelassen an ihrem Tee zu nippen und möglichst angeregt weiterzuplaudern, während sie darüber nachgrübelte, ob sie Luc womöglich suchen sollte... und diesen Gedanken dann schließlich doch wieder verwarf. Hightham Hall war riesig, und in dem alten Gemäuer wimmelte es nur so vor lauter Gästen. Amelia hatte keine Ahnung, wo Luc sich nun aufhalten mochte oder wo sein Zimmer lag. Es war also schier unmöglich für sie, ihn zu finden.
    Er dagegen könnte sie durchaus aufsuchen, wenn er denn wollte.
    Als die Jüngeren dazu aufgefordert wurden, sich langsam in ihre Betten zu begeben, unterdrückte Amelia ein Gähnen, erklärte kurz, dass die Fahrt nach Hightham Hall sie sehr erschöpft habe und nutzte die Chance, sich ebenfalls aus dem geselligen Miteinander zurückzuziehen.
    Oben in ihrem Zimmer angekommen, schlüpfte sie in ein langes Batistnachthemd. Dann befahl sie Dillys, dass diese sich nun schleunigst ebenfalls zur Ruhe begeben sollte, blies die Kerze aus und trat ans Fenster. Amelia zog die Vorhänge weit auf, beobachtete, wie das Mondlicht langsam über den Fußboden wanderte, und wartete.
    Bis ihr schließlich aufging, dass es im Grunde gar keine Rolle spielte, dass sie sich nun schon so früh auf ihr Zimmer zurückgezogen hatte, denn Luc würde es - wenn überhaupt - erst wesentlich später wagen, ihr Zimmer zu betreten. Dann nämlich, wenn auch die grandes dames auf Amelias Korridor sich endlich zurückgezogen hatten und in seligen Schlummer gesunken waren. Im Stillen herzhaft fluchend ging Amelia zum Bett hinüber und kletterte hinein. Dann zog sie sich die Decke über die Schultern, zerrte und klopfte sich die Kissen zurecht und schmiegte schließlich ihren Kopf in die spitzenbesetzte Nachtwäsche.
    Und falls sie einschlief, nun ja, dann würde Luc sie eben wecken müssen. Amelia war sich ganz sicher, dass er da keine Skrupel hätte.
    Sie schloss die Augen, seufzte leise und wartete.

9
    Am nächsten Morgen standen die Vorhänge von Amelias Fenster noch immer weit offen. Die Morgensonne stahl sich in ihr Zimmer und weckte sie. Sie hatte noch jede Menge Zeit, bevor sie zu ihrer Verabredung mit Emily und Lord Kirkpatrick und ihrem gemeinsamen Ausflug zu den Downs erscheinen musste.
    Sie befanden sich gerade auf dem Weg zurück zum Haus, die Sonne stand hoch am Himmel, und Amelia und ihre beiden Gefährten waren erhitzt und leicht erschöpft von der unerwartet abenteuerlichen Wanderung - da fiel Amelias Blick plötzlich auf Luc. Er stand auf der Terrasse hinter dem Haus, die Hände in die Hüften gestützt, und schien auf die kleine Gruppe zu warten.
    Genauer gesagt schien er auf Amelia zu warten; für Emily und Lord Kirkpatrick hatte er kaum mehr als ein geistesabwesendes Nicken übrig, als diese die Treppe heraufkamen. Das junge Paar warf Amelia, die hinter den beiden herging, nur noch einen erstaunten Blick zu, ehe sie sich schleunigst verdrückten. Ihre treue Begleiterin ließen sie allein zurück; allein mit jenem streng dreinschauenden Mann, der im Augenblick gerade eine gute Imitation des zornigen Gottes Zeus abgab.
    Mit einem fröhlichen, ja sogar eindeutig frechen Lächeln stieg Amelia die letzten Stufen hinauf, wobei sie munter ihren Hut an seinen Bändern schlenkerte. Lucs Lippen wurden immer schmaler, der Ausdruck auf seinem Gesicht zunehmend grimmiger, als er ihre arg in Unordnung geratene Kleidung musterte, die geröteten Wangen und die kleinen Löckchen, die an ihrer Stirn und an ihrem Hals klebten. Amelia konnte sich sehr wohl denken, was für ein Bild sie in diesem Moment abgeben musste, doch sie war nicht in der Stimmung, Lucs düstere Vermutungen zu zerstreuen - wie auch immer diese nun gerade aussehen mochten.
    »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«, stieß er knurrend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Amelia wirbelte spielerisch ihren Hut hin und her. »Oben in den Downs, den Ausläufern des Gebirges. Der Ausblick von dort ist wirklich atemberaubend. Du solltest auch einmal dort raufwandern und dir die Landschaft ansehen.«
    »Danke, nein. Ich vertraue da voll und ganz auf deine Meinung. Es wäre unter Umständen aber klug gewesen, mir vielleicht mal ein Wörtchen von eurer

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